© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Z 41
aus : ?
Ein erfreuliches und willkommenes Zeugniß, wie
die nationalen F o g e n unserer
© ch u lrefo r m itnuiep^aNkeichere und angesehenere i
Anhänger finden, Ä|/ die soeben ausgegebene
Nummer der „Dptssch<^iterattlrztg." (vom 30. Juni.)
Am Schluß eijj.ef Besprechung der Deutschen Geschichte
von Karl LMprechl legt hier Hermann G r i m m,
der sich jm- wMgcn Jahren mit unseren Bestrebungen
noch^onr^Mls nicht befreunden konnte und
auch JuafjC manches scharfe Wort dagegen gesagt
hat, sorgendes Bekenntniß ab: „Soll der Unter
richt der zuwachsenden Generation mehr von dem
ausgehen, was nicht bloß von Griechen und Römern
gethan ward, sondern was in Deutschland geschah, so
werden Bücher wie die Bände der deutschen Geschichte
von Lamprecht immer wichtiger werden. So tief ich
vom Worte und der Unentbehrlichkeit deö klassischen
Studiums überzeugt bin, so sehr e m p f i n d e i ch
zugleich, daß die vaterländischen Dinge
bald zum Ausgangspunkte dessen sich
erheben müssen, w a s unter dem Namen
öffentlicher Unterricht zusammenzu -
f a s s e n i st. Dergleichen kann w e d e r be
fohlen n o ch verhindert w erd e n: es
liegt in der Luft. Und wenn bei
unsrer Jugenderziehung die Politik der Griechen
und Römer zurücktritt, so wird eine heilsame Aende
rung unseres Verhältnisses zum Alterthum damit ver
bunden sein. Das Unvergängliche der klassischen
Studien liegt in dem, waS die Dichter, Baumetster
und Bildhauer an Meisterwerken höchster Art geschaffen
haben, und nur dieses sollte beim Unterrichte in Be-
tracht kommen. Unmöglich wird eS dann werden, d>
antike Welt anders zu betrachten, als i n d e m d e
Gei st ihrer Eintvirkting auf daögeisttge
L e b e n des d e u t s ch e n Volkes die G
läge bildet, auf die wir uns stel
* j. ^