aus : Notizen für den Büchertisch ,Nr.?,
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Der im Eingang angegebene Zweck rechtfertigt auch die Erwähnung der
„Funfzehn Essays von Herm an Grimm. Neue Folge." (Berlin,
Dümmler.) Einige der interessantesten dieser von Geist und Leben sprudelnden
Arbeiten kennen unsere Leser bereits aus den Preußischen Jahrbüchern. Nur
ein Wort zur Erläuterung des Titels. Es erschienen 1874 „Funfzehn Essays
von Herman Grimm" (Berlin, Dümmler): diese mit der „Neuen Folge" zu-
sammen enthalten zwar nicht ganz aber ziemlich vollständig alles, was H. Grimm
in dieser Art geschrieben hat. Hier der Inhalt der einen Sammlung; Voltaire;
Friedrich der Große und Macaulay; Goethe in Italien, Schiller und Goethe,
die Wahlverwandtschaften, Suleika, Luise Seidler; H. v. Kleist's Grabstätte;
Lord Byron und Leigh Hunt; A. v. Humboldt; Schleiermacher; Varnhagens
Tagebücher; Gervinus; Dante; Emerson. Der andere: der Maler Wiertz;
Schinkel als Architekt der Stadt Berlin; Ranch; die Ruinen von Ephesus;
Athenische Todtenkrüge; die Galerien von Florenz; Engel und Liebesgötter; das
Theater des Herzogs Heinrich Julius zu Braunschweig; Shakespeare's Sturm
in der Bearbeitung von Dryden und Davenant; Alfieri; Hamlet's Charakter;
Raphael's eigne Bildnisse; die beiden Holbeinischen Madonnen; das Portrait des
Bonifacins Amerbach von Holbein; Cornelius und die ersten funfzig Jahre
nach 1800. — Der letzte Artikel enthält die eingehendsten Studien über die
Literatur- und Kunstgeschichte im Allgemeinen. — Ueber H. Grimm als Essayisten
habe ich mich bereits ausführlich ausgesprochen; ich komme in diesen Jahrbüchern
von einem andern Standpunkt noch einmal darauf zurück.