© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 G
fallen, und tekunas der läufer mahnt ans ahd. drigil, tekis, der
Springer, schafbock wiederum an die springende hramstei, wie-
wol gleichfalls ohne r das sl. teku teschtschi Tgiyjiv ist.
Zuletzt auch ein pslanzenname, der auszer Matth. 7, 16
sonst nicht erscheint: ibai lisanda af haurnum veinabasja aij){)au
af vigadeinom smakkans? jj-YiTi crvXKiyovaiv dno dxavB’wv >j dno
Tgtßo>Mv crvxct', vulg. numquid colligunt de spinis uvas, aut de
tribulis ficus? bei smakka, sl. smok”va, a-vnou halte ich mich
nicht auf, der dat. pl. vigadeinom drückt aus tribulis und ent
spricht unserm unkraut wegdistel, Wegerich, wegbreit, wegtritt,
ahd. wegatreta, nd. wegetrene, wegetrane, lögetrene (Schambach
291? ). man nimmt eine gothische Zusammensetzung vigadeina oder
vigadeino an, für deren jede der dat. pl. deinom gerecht wäre.
allein es gibt nirgend ein solches wort, dessen buchstaben ein
ahd. tina oder tinä fordern würden, deina für dreina nach jenem
nd. trene von treen für treden, das goth. trudan lautet, wäre
eine unmögliche kürznng. in viga ist vigs, wec, weg nicht zu
verkennen, mir ist eingefallen, ob man nicht die composition
fahren zu lassen und eine derivation anzunehmen habe. ein ad-
jectivum vigadeins gleicht dem liuhadeins lucidus von liuhadei
und warum sollte nicht auch aus frumadei ein frumadeins, aus
magahei ein magadeins, aus naqadei ein naqadeins entsprossen
sein? die substantiva frumadei, magadei, naqadei kommen vor,
die adjectiva nicht, hier umgekehrt läge vigadeins vor und viga-
dei mangelte, vigadei könnte eine stelle, ecke, seite am weg
ausdrücken, wo unkraut wuchert und dies unkraut hiesze füglich
vigadeina oder vigadeina, zu verstehen aurts, herba in via obvia,
oder wenn das wie ein übles Wortspiel klingt, crescens. es
käme blosz an darauf, dasz sich aus den andern deutschen mund-
arten etwas dem vermuteten vigadei ähnliches nachweisen liesze.
ich weisz aber nur das schon altfranzösische guichet, englische
wicket anzuführen, welchen man ihren deutschen Ursprung an
sieht, sie bedeuten zwar heute pförtchen, eigentlich wol den zum
pförtchen führenden weg, wie es im gedieht la mort de Garin
le Loherain. Paris 1846 p. 106 heiszt ;
ni a guichet ne sentier ne larriz,
que ne sachions, et je et Hernaudins,
keinen weg, keinen pfad, keine beide gibt es, die ich und Her-
nalt nicht wüsten.
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