aus
— Mit großer Befriedigung weisen wir darauf hin, fnß
daS Grimmsche Wörterbuch — als fühlte der M-ister
Jacob seit dem vielbeklagten Hintritte des trefflichen Bru-
de,S mit drr verdoppelten Schwere der auf ihm nun allein
ruhenden gewaltigen Laß auch die eig-ne Riesenkraft zur
Bewältigung derselben noch gewachsen — in letzter Zeit in
etwas rascheren Zwischenräumen ersch int, wennauch immer
noch nicht so schnell als es tm Interesse des großartigen Un- I
ternebmens und inner Vollendung durch den Meister zu
wüschen wäre. W r können nur den schon früher auögc. j
sprachenen Wunsch wiederbvlrn, daß es ihm gef..llm möge.-
neben iä«, arbeitenden Bruders WerlMdurch ein ge unter
ibm arbeitende Gesellen zu ersetzen: auch die Betten werden
sich nicht schämen sich ihm unterzuordnen. Inzwischen ist daS
Werk mit der eben erschienenen sechsten Lieferung deS dritten
Bandes (Ewig bis Fei falter) in den Buchstaben F eln-
g treten. Auch fu z igt dr« ganjen Reichthum der Gelebra
samkeit, dir unversiegliche Frstchä Jacob G.NnmS, dr'r uns an
bekannter Weife statt t:ock nrr Aufzählung der Wötter und
ihrer Bedeutungen aus s?.i:ren unerfchöpsticheu Schatzkammer»
eine Fülle von sprachlichen, g-schichtlichen und lkerargeschickt-
lichen Belehru-ge-r in anÄuch»gste: Form fast spielend sp.n-
det, von dem Bedeutimdstrn und Interessantesten hinab
bi? zu dem »Excellenz sind nicht zu Hause" sagt der Lakei
(wobei wir uns an Bd. 1. S?. 35 erinnerten r »»seine Erc l»
lenz sind ganz abgee cherr"" ragte der Bediente e nes Mini
sters, der keine Leute annehmen wollte — freilich mit dieser,
wenn wir reckt unterrichtet sind, in Savignys Vorzimmer
gewann men Bereicherung des deutschen Wörterbuchs auch an
den frischen und schweren Verlust deS «llrrwsters der ge
schichtlichen Recht? Wissenschaft) und bis zu dem »Extramrnfch,
vsatrum), hieß cm Dr«sdimr Hofe, in der amtlichen
«
ipradjc, eine der Kammerfrau betgegebrne Gehülfin".
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Von dem deutschen Wörterbuch'' der Gebrüdtr
Grimm, oder vielmehr jetzt nur noch von Jacob
ist mit der kürzlich ausgegebenen Lieferung der dritte Band
vollendet, der von E—Forsche reicht. Vorangestellt ist dcm-
selben ein neues, drittes Quellenverzeichniß. welches das !n
Len Artikeln des Bandes selbst auch im Einzelnen hervortrr«
tende Strcbtn anschaulich zu einem Gesammteindrucke ver
einigt darlegt, den Reichthum unserer Svrache und Literatur
in immer gesteigertem Maaße nach allen Seiten hin zu durch
forschen und zu verwerthen. Außer werthvollen und seltenen
Denkmälrrn der älteren neuhochdeutschen Sprackperiode und
manchem tzrzrugniß der neuesten schönw-.ssenschafrlichen Lite
ratur wird man mit Vergnügen eine Reihe von Fachschriften,
namentlich naturhistorischen Inhalts, darunter erblicken. Ueber
die cvriskg reute Durchführung des reichen und großartign»
Planes im Einzelnen wird sich kaum etwas Neues sagen las-
s.>«; drr jugendlich frische, greise Meister fährt kräftig fort
aus ganzem Holze zu schneiden; daß das Werk schneller fort
schreite, darf man wünschen, kaum hoffen, da in dieser Be
ziehung gegen früher bereits eine Beschleunigung erzielt wor
den ist, die sich kaum noch dürfte steigern lassen, wenn der
Meister nicht dem mehrfach geäußerten Wunsche nachgiebt,
jüngere Kräfte zur Mithülfe heranzuziehen und sich selbst mir
den eigentlichen Abschluß der Redaktion vorzubehalten. Wie
dem aber auch sei, Dank ihm und der Wunsch, daß ihm ferne
Blüthen und Frucht in frischer Triebkraft zeugende Energie
des Lebens und SckaffcnS noch lange in gleichem Maaße
möge erhalten bleiben! iw..»/ 1 . % M. H.