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sches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Z 32
zweifelhaft ob das arterielle Blut ebensoviel Sauerstoff enthalte
als dieses, wiederholt mit atmosph. Luft geschüttelte, und ob
nicht die erhaltenen Quantitäten nur ein geringer Theil des wirk
lich aufgenommenen Sauerstoffs waren.
Um dies zu erfahren wurden die Versuche so abgeändert,
dass das Blut zuerst mit immer neuen Quantitäten von Köhlens,
geschüttelt wurde, um alles absorbirte Sauerstoff und Stickgas
zu entfernen. Darauf wurde ähnlich wie vorhin erwähnt, das
Blut wiederholt mit abgemessenen Mengen atm. Luft geschüttelt,
und die zurückbleibende Luft wiederum gemessen, so wie ihr
Gehalt an Kohlensäure, Sauerstoff und Stickgas auf die vorhin
erwähnte Art bestimmt, wodurch sich die Menge des aufgenom
menen Sauerstoffs und Stickstoffs ergab. Bei mehren auf diese
Weise ausgeführten Versuchen betrug die Aufnahme des Sauer
stoffs im Minimum 10 p. C. und im Maximum 16 p. C. vom
Volumen des Bluts. Von Stickstoff wurde einige Male bis zu
6,5 p. C. aufgenommen.
Bei einem Versuche der Art war Kalbsblut anhaltend mit
atmosphärischer Luft geschüttelt worden, hierauf wurde es wie
derholt mit Kohlensäure geschüttelt. Es gab dadurch ab 11,6
p. C. seines Volumens Sauerstoff, absorbirte aber dagegen 154,9
p. C. Kohlensäure. Darauf wurde dies Blut wieder mit einzel
nen Portionen eines abgemessenen Quantums von atmosphärischer
Luft geschüttelt, und nahm dabei auf 15,8 p.C. Sauerstoff, gab aber
zugleich ab 138,4 p.C. Kohlensäure. Endlich wurde es nochmals
mit Kohlensäure geschüttelt und gab dadurch wieder ab 9,9 p.C.
Sauerstoff, während es 92,1 p. C. Kohlensäure absorbirte.
Es geht hieraus hervor, dass man durch Schütteln mit Koh
lensäure fast die ganze Menge des von dem Blute aufgenomme
nen Sauerstoffs wieder abscheiden kann, was wohl der schla
gendste Beweis dafür sein möchte, dass das Sauerstoff nicht che
misch mit dem Blute verbunden, sondern nur absorbirt in ihm
enthalten ist.
Die Versuche zeigen, dass das Blut im Stande ist sein ein
und einhalbfaches Volumen an Kohlensäure zu absorbiren, ein Re
sultat das auch schon andere Beobachter erhalten haben. Sie zei
gen ferner, dass cs 10 bis 12,5 p. C. seines Volumens an Sauer
stoff aus der Atmosphäre aufzunehmen vermag, also 10 bis 13 mal
©
mehr als Wasser unter denselben Umständen, und dass die Aus
nahme des Stickstoffs bis zu 6,5 p. C. steigt.
Ausserdem sind Versuche nach der oben beschrieben Methode
mit wirklich arteriellem Blute von Pferden angestellt, die freilich
schon sehr vorgerückt an Jahren waren. Durch das Schütteln
mit Kohlensäure wurden erhalten
Sauerstoff. Stickstoff.
woraus hervorgeht, dass mindestens so grosse Quantitäten von
Sauerstoff im arteriellen Blute des Pferdes enthalten sind.
Hieraus zeigt der Vers., dass von welchen Beobachtungen
über die Quantität der eingeathmeten Luft und des Bluts das in
einer gegebenen Zeit in die Lungen strömt, man ausgehn möge,
das Blut nicht mehr als die Hälfte des Sauerstoffs aufnimmt, den
die erwähnten Versuche darin nachgewiesen haben. Dieser An
theil wird also jedesmal in den Capillargefässen verbraucht, und
der Rest, eventuel die andere Hälfte, bleibt in dem venösen Blute.
An eingegangenen Schriften wurden vorgelegt:
Bulletin de la Societe de Geographie. 3. Serie. Tome 1. Paris
1844. 8.
Samuel Birch, Observations on a fictile Vase representing the
contest of Hercules and Iuno, represerved in the Depart
ment of Antiquities in the British Museum. Front the Ar-
chaeologia Vol. 30. 4.
, new proposed reading of certain Coins of Cuno-
belin (Read before the Numismatic Society, April 25, 1844).
8. 2 Expl.
, the Friends tili Death. Translated front the Chi
nese. 8.
Schumacher, astronomische Nachrichten. No. 531. Altona
1845. 4.
Kunstblatt 1845. Nr. 20. 21. Stuttg. u. Tüb. 4.
de Caumonl, Bulletin monumental. Vol. XI. No. 2. Paris 1844. 8.
Bibliograßa de Espaua l r . Ao. Tomo I. No. 4. Febr. 1845. Ma
drid. 8.