desselben arWWW^nter
die des Antrags ein Fehler, oen!^ die vorauszu
seheiM Ablehnung kann gewiß keine Propaganda für die Ab
urtheilung der politischen und Preßvergehen durch die Ge
schworenen machen. Es war den Deutsch-Freisinnigen in Wahr
heit auch nur darum zu thun, gewisse gerichtliche Urtheile
aus neuerer Zeit, deren bedenkliche symptomatische Bedeutung
auch wir hervorgehoben, zur Sprache zu bringen. Dazu hätte sich
eine andere Gelegenheit finden lassen; es wäre beispielsweise
beim Etat des Reichsjustizamtes oder des Reichsgerichtes möglich
gewesen. Statt dessen hat man einen Antrag eingebracht, dessen
Ablehnung mit Bestimmtheit zu erwarten ist, falls die Antragsteller
nicht vorziehen, ihn im Stillen unter den Tisch fallen zu
welche aus Juristens
! unerörtert bleiben. 1
wären, das mag hier
ßieder kommen, wo solche
den; durch die praktisch
T-.-Wr Kontroversen wird sie nicht
Fragen zur Entscheidung reif
zwecklose Wiederholung frühere—
beschleunigt. tjcn Lage.
) beeilt, die Meldung eines
m . «kur diplomserung benutzten Blattes über
ftffova Ü U y lcl L stuö mar ty der militärischen Maßregeln
öfters von der österreichischen Sentiren. Die bereits in
Schritte bezüe Meldung lautet:
Rußlands rn aller Form zu «m»«»
unserer dritten Ausgabe mitgetl
Muliu,W !?rdenA^M^^^^W^^M die belfWndel',,^
die man begt, zu völliger Gewißheit gestaltet babö.i'
Die Mittheilung eines dort^^BlatteS, daß deiWWWZtaats-
sekretär des Aeußeren, Graf M^smarck, nach Sr.^perersburg
reisen werde, ist vollständig n Weg rund et. Was mit dieser Mit
theilung eigentlich bezweckt wurde, wird in Wien ebenso gut ver
standen werden, wie dies in Berlin der Fall ist.
In Bezug auf die russischen Truppenbewegungen gegen
die österreichische Grenze weist man darauf hin, daß die russischer-
seits versuchte Motivirung derselben — Fntterverhältnisse batten
die Dislokation jener Kavallerie-Divisionen veranlaßt — für reinen
Sachverständigen zutreffen kann und nur einen neuen Beweis
, dafür liefert, welch' grobe Waffen in St. Petersburg angewandt
werden, um die öffentliche Meinung zu dnpiren.
Nachdruck bervoten.
Trippe! 1787 in Rom ge-1 strichen ihren
ausgeführt auf der groß-
tSL
Veröffentlichungen des Goethe-MuseumS in Weimar.
(Die Schätze des Goethe - National - Museums in Weimar.
60 photographische Aufnahmen nach den Originalen in Licht
druck. Einleitung und erläuternder Text von Direktor Geh.
Hofrath C. Ruland. Mit Höchster Genehmigung im Auf
träge des Großherzoglichen Staatsministeriums unter Leitung
der Direktion, herausgegeben von Louis Held, Hofphotograph
in Weimar. 1887. Verlag von Louis Held in Weimar und
Adolf Titze in Leipzig. I., II., III. Lieferung.)
Das Wohnhaus Goethe's in Weimar umschließt des Dichters
Sammlungen und Bibliothek. Goethe hatte während der sechzig
Jahre feines Weimaraner Lebens vieles an sich zu bringen ge
wußt, was seiner Liebhaberei als wünschenswerther Besitz er
schien oder was er für seine Studien bedurfte. So war sein Haus
beinahe zu einem Museum geworden. Heute thunlichst neu in Stand
gesetzt, so daß jedes Stück womöglich die gewohnte anfängliche
Stelle wieder einnimmt, bietet es den doppelten Anblick der
Wohnstätte unseres größten Dichters und einer, neben den um
fangreichen Museen Deutschlands, in ihrer Einfachheit immer
noch kostbaren Sammlung. Denn manches Unikum gerieth in
Goethe's Hände. Medaillen und Handzeichnungen von großem
Werthe kamen zum Vorschein, als man die vorhandenen, so
viele Jahre still liegenden Schätze neu aus Licht bringen durste.
Es verstand sich von selbst, daß mit der Veröffentlichung
dieser Dinge vorgegangen werden müffe. Der doppelte Zweck
war hier zu erfüllen, in dem Werke das zu geben, was dem
Kenner von Wichtigkeit wäre, und die Stücke zugleich so zu
wählen, daß sie dem Besucher des Hauses eine anmulhende Er
innerung gewähren. Es wurden zum Beginn diejenigen Werke
deshalb'bevorzugt, welche Goethe und seine Familie darstellen.
So empfangen wir von Goethe selbst zuerst das Portrait,
welches Angelica Kaufmann während seines Aufenthaltes in
Rom dort von ihm malte. Mir war es lange Jahre nur aus
der Kopie bekannt, welche Abeken in Berlin besaß, das Ori
ginal hing, unsichtbar für Jedermann, in der sogenannten „Archiv
stube" des Goethe'schen Hauses. Ein warmes, mehr unmuthiges
als charaktervolles Bildniß, dem man anzusehen glaubt, daß die
Hand einer Frau es malte. Goethe, damals im siebenund
dreißigsten Jahre, sah vielleicht niemals ganz so jugendlich aus
wie er uns hier erscheint. Wenigstens läßt das zu derselben Zeit
entstandene Tischbein'sche Portrait, früher bei Rothschild,
Abguß der ersten Anlage der hrend Abgüsse der, wie man
arbeiteten Büste, die in Mar zurückgebliebenen Original
herzoglichen Bibliothek steht, utschland verbreitet sind. Oft
sagt, von Tieck nach dem in Trippel den Apollotypus
modeüe gearbeiteten Kopie in and die Ansicht war verbreitet,
ist darüber geschrieben worden,g an ^om Künstler beabsichtigt
u: Goethe's Züge einstießen lic der Büste zeigt noch keine
diese Verschmelzung sei von Anbrigens dieser von Trippel ge
gewesen. Die früheste Anlaopfes wurde, zeigen zwei im
Spur davon. Wie einflußreich Zeichnungen Angelica's. Die
schaffene Typus des Moethchenhende Büste selbst darstellend
Goethemuseum # sichtMe getuschwird. Die andere die Scene
eine die auf einem Piedestale ie Orest von Iphigenie und
die von zwei Musen umkrän, in Goethe's Gestalt, nimmt
aus Iphigenie wiedergebend, Komposition ein. Wir sehen,
Pylades getröstet wird. Oref empfunden zu wissen wünschte,
als Hauptfigur die Mitte deiiswürdigen Modernisirung der
wie er sein eben vollendetes Wi war, 'kann das Gedicht nicht
Ohne die Kenntniß der lielend bei dieser Darstellung ist
Antike, die jener Epoche ei, Erscheinung, so daß man sich
ganz^verstanden werden. Auffindet, Frau von Stein sei als
das Frauenhafte in Iphigenien
auch hier dem Gedanken zu Goethe, als Buri das Blatt
ihr Urbild zu denken. de zwischen Jugend und Alter
, Dreizehn Jahre älter w.)rte Arbeit in schwarzer Kreide,
zeichnete, das ihn auf der Wcud. Ruland aber bringt Stellen
zeigt. Eine sorgfältig durchgcs.ie sehr von den Zeitgenossen
uns heute jedoch ein wenig schätzt wurde. Und abermals
bei, aus denen sich ergiebt, -lgemälde dann den Kopf: das
gerade diese Darstellung gez. Bei den meisten Gemälden
20 Jahre älter giebt Kolbe's H Goethe-National-Museum eine
ehrfurchtgebietende Greisenantluen erweckende Anzahl besitzt
aus Goethe's Sssfor horott K/ t... «»nun Aomisfpr
. . . Kopf leicht hinzeichnete, dessen lockiges Haar in d #
rechter Kraft zur Anschauung zu bringen ihm dabei besonders
rjc.-i.-i. n\*a in s*a ¥.vmfo /s7
jetzt im Städel'schen' Museum in Frankfurt, rhn männ
licher und in fchärserer Modellirung erscheinen. Wichtiger
als beide Werke jedoch, auf denen neben dem, was die
Natur gab, die Manier des Künstlers zugleich entschieden
hervortritt, ist der im Goethehause wieder aufgefundene
Alter, deren der Künstler, einen gewissen
. . nicht immer Vertringen. Davon ist auch wohl
emerken wir das Bestreben-rgleichen wir Alles in Allem,
imponirenden Zug hineinzulUulmüthigkeit Goethe's im Ge-
Kolbe nicht freizusprechen. Wer die Unfähigkeit der meisten
erstaunen wir über
u;ict «uiiguue gerne zur '-nnscyauung zu
von selbst, daß die vorliegend die vorzüglichsten. ,
haben kann, auch das Verse schließen sich die ferner Frau
die für sie gewählten Stücke shen war, in dem Maße als neu s
An Goethe's Porttaitsftorischer Würde gewinnt,
Christiane, die, wie vorauszuft Schreibpapier ausgelegt, aus oen
Material sich findet, an hi Bekanntschaft mü kräftigen Feder-
Museum ist der halbe Bogt
Goethe in den ersten Ze^
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am Herzen gelegen zu haben scheint. Das ist das „krause Haar",
durch dessen Fülle mit den Fingern zu fahren ihn „sich von ■'
Herzensgrund gesund fühlen" ließ. In unseren drei Heften
empfangen wir von Christiane eine Zeichnung Buri's und
die Büste Weisscrs. Neben ihr nenne ich Goethe's Mutter,
auf einem Medaillon in biscnit zart und charaktervoll darge
stellt. Goethe's Sohn zeigen Thorwaldsen's Basrelief und ein
Oelgemälde; deffen junge Frau eine angenehme Zeichnung.
Die übrigen Blatter de»' drei Hefte reproduziren Hand
zeichnungen der Sammlung!, sowie eine Anzahl von deutschen
und italienischen Medaillen. Auf diese Blätter, deren Werth
mehr ein kunsthistorischer ist, hier schon einzugehen, verbietet
die Rücksicht aus das noch zu Erwartende; es wird, wenn erst
mehr Hefte vorliegen, von Goethe's Sammlungen in umfassen
derem Maße die Rede sein können. Ans dem mir vorliegenden
Verzeichniß der für die folgenden Hefte bestimmten Werke geht
hervor, daß der gesammte Kreis der Personen, welche Goethe
in Weimar umgaben, in Darstellungen erscheinen wird. Auch
darauf fei noch hingewiesen, daß die von Ruland gegebenen
Notizen nicht dem Vorrath bekannter Thatsachen entnommen,
sondern aus dem Studium der auf dem Goethearchive be
wahrten Briefschaften hervorgegangen sind.
Das Ineinanderfließen des Schriftstellerischen und Künst
lerischen, das Goethe's Entwicklung kennzeichnet, findet in diesen
Heften seine besondere Illustration. Möchte man auf dem
Goethearchive manchmal vielleicht vergessen, wie hervorragend
das künstlerisch bildende Element bei dem Dichter war, so bringt
uns das Goethe - National - Museum den Umfang deutlich
vor die Augen, den es bei ihm einnahm. Je tiefer wir in der
Betrachtung gerade dieser Dinge eindringen, um so mehr wer
den vielfache Irrthümer verschwinden, die über Goethe als
kunsthistorischeu Schriftsteller noch gehegt werden. Soviel ist
gewiß, Goethe, der in seiner Bemühung um die bildenden
Künste sich im Banne der Zeiten bewegen mußte, in die sein
Leben fiel, hat, wo er urtheilend, sammelnd und selbstthätig als
Kunstfreund eintrat, sich immer mit dem größten Ernste an
den Dingen bethätigt. Und auch diese Erfahrung sei noch be
merkt, die Goethearchiv und Goethemuseum bekräftigen: so um
fassend die Kenntniß der Tage und Stunden wird, die wir
aus Goethe's Leben gewinnen, nirgends begegnen wir einem
inhaltslosen Momente bei ihm. Diesem außerordentlichen
Menschen scheint der Begriff des Müßigseins völlig gefehlt
zu haben.
Ich schließe diese Besprechung, die nur eine Anzeige der
Unternehmung sein kann, mit der Bemerkung, daß jedes Hefk
etwa sechs Blätter nebst begleitendem Texte enthalten wird, io
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