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fajr alle Erwartungen rechtfertigt, zur Blüü
brmgr und nach einem glücklichen langen AU
harmonisch abschließt- Overdeck war ein Wunde
kinv dieser An. Stach seinen ersten Ansang«
wurde man sich nicht vernmndern, wenn daö Vu
plötzlich abbräche, weil er von dieser Erde sori
genommen sei, mt sein eigner Sohn Alfons
spärer uu LünglittgSatter starb. Overbeck ho
alle Hoffnungen erfuur, zrden geträumten Ersol
erlebt, me Besinnung -und Anschauungen, j
sogar nie den Lvn seiner Sprache geändert UN
har für dieses Wesen stets Verständniß un
Förderung um> sür sich selbst Freunde gesunder
-die ihn in großem Streife umgaben.
2. Overbeck war Eouvernr und hat in Ror
-lebend sich in absolut stiller Existenz eine
Mischung -kirchlicher und weltlicher vebenösührunj
erfreuen dürfen, die Leder -begriff und Steine,
ihm beneidete.
3. Overbeck war ein schöpferisches Genie
hatte fvsiyr aber Alles IN >ich.ausgenommen,
-waö Rom an Werken des Quattrocento und
-Eiuquecemo besag, dag seine Werke als die eines
MeiMS jener Lahryunverte erscheinen, der iu
-unserer Zeit nachträglich.-gleichsam zur Welt kam.
Sie verhalten sich zu dieser älteren Arbeit ols
evendürtiger, aber ganz zarter Nachwuchs. Monats
rosen könnte man sie vergleichen, vre, in ununter
brochener Production von knospen und Blüthen
-sortarbeueuv, sicherlich zur Familie der Rosen
.aiö ächte verwandte zu zählen sind, denen der
vvllguellcnde Geruch der Eenusolien, ihr glühendes
Roch, ihre Fülle aber fehlen.
Overbea s Leben zu schreiben -war eine Auf
gabe, der vielleicht nur durch daS Buch, wie rL
vorliegt, genügt werben konnte. Der romantische
Nathoiicismus deutscher und englischer Eon
vertuen hat eine gewisse Beimischung sinnlicher
Süßigkeit, bie bei einzelnen Individuen -als
natürlich und darum berechtigt keinen lauten
Widerspruch Andersgesinnter hervorrufen wird.
Eonstruirt man nun aber, bei Darstellung der
Lebensläufe solcher Staturen, die ganze sie um-
gebende Gesellschaft in -ähnlichem Sinne, so ent
steht ein Gefühl beim Leser, als ob man auf
einem See von süßer Milch umhersahre und ein
gemachte Früchte von den Bäumen pflücke. DaS
Buch ist vollgepfropft von nebenherlaufendeu
vortrefflichen Menschen und erinnert an das
Leben Raphael'ö von Passavant. Zuerst war
.dieser Ton -in Wackenroder'8 berühmtem Buche
.angeschlagen worden, daS doch wohl aus Overbeck
von entscheidendem Einflüsse gewesen ist.
Für die-Kunstgeschichte der Epoche ist Over-
beck'S Biographie von großer Wichtigkeit.
yo. Grübeleien eines Malers über feine
Kunst. Non Otto Knille. Berlm, Ge
brüder Paetel, 1887.
Neuer Abdruck der bereit« in der „Deutschen
Rundschau" mitgetheilten kunsthistorischen Be-
trachtungen deS Meisters, welche einen neuen
Beweis für den Satz liefern, daß die über Kunst
.und Künstler im Publicum umlaufenden An
schauungen in den -Aeußerungen der Künstler
selbst den Boden finden, der sie emporkommen
läßt. Daß dem so sei, ist auch ganz in der
Ordnung. Von .jeher -haben Dichter und Musiker
über ihre Kunst in eignen und fremden Leistungen
philosophirt, von jeher auch die Maler und
Bildhauer ein Gleiches -gethan, eS kann also
auch heute, wenn dieser Stand der Dinge als
ein natürlicher -anerkannt wird, Schriftstellern
dieser Art damit weder ein Vorwurf gemacht
noch Schriftstellerei dieser Art für unberechtigt
erklärt werden. Knille sucht daS Seinige dazu
beizutragen, die großen herrschenden Gegensätze
deS Realismus und ZdealiSmuS zu erklären und
in ihrer Bethätigung zu verfolgen, ohne seiner
seits, wie es scheint, zu wissen, was aus beiden
werden solle. Der Gegensatz aber hat immer
bestanden und pflegt dann stets zu Besorgnissen
Anlaß zu geben, wenn durch eine Laune der
Vorsehung die Vertreter der einen und anderen
Richtung einander nicht die Waage halten, sondern
eine von ihnen fast ausschließlich in ausgezeich
neten Talenten hervorragt. Die Geschichte aber
zeigt, daß diese Spaltung der Weltanschauung,
die in Plato und Aristoteles ihre ältesten glan
zenden Repräsentanten hatte, und die alle Jahr
hunderte mit ihren Streitigkeiten in Bewegung
hielt, im Wesen der Menschheit tief begründet
. liegt, und daß der Wechsel in^der Obergewalt
hier wahrscheinlich ein ebenso dauernder sein
wird als auf dem Gebiete des gesammten
geistigen Leben« überhaupt-