© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Z 29
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yaupt von gelehrten Dingen ferngehalten hätten. Wenn sich
^Dutzende von Spezialisten der Neueren Kunstgeschichte" zu den
Museen in Deutschland drängen und nichts da zu thun finden, so
Nt das Wehgeschrei des Herrn W. Bode gewiß ein gerechtfertigtes.
->ch gestehe, daß mir dergleichen „Fachmänner" ohne Be
schäftigung niemals vorgekommen sind. Sind sie W. Bode be
gegnet, so muß er von ihnen selbst aber gehört haben, daß
sie nicht in Berlin großgezogen worden sind.
Alles dies hätte W. Bode kürzer erfahren- können, wenn
er sich persönlich an mich oder meinen Herrn Kollegen gewandt,
oder einmal in einer meiner Vorlesungen hospitirt hätte.
Von vielen Seiten gehen mir seit Jahren Danksagungen früherer
Schüler zu: Aeußerungen liebevoller Anhänglichkeit und Freund-
schaft. Von solchen, denen der Besuch von Vorlesungen über
Neuere Kunstgeschichte geschadet hätte, ist mir nie etwas
bekannt geworden. Hätte Herr W. Bode bei mir gehört, so
würde er nicht öffentlich über Dinge geurtheilt haben, in denen
er retue Erfahrung hat.
Berlin, den 13. März 1890. Herman Grimm.