Seite 228 AZZAASsVGZSSsAZSsASSSAGZ Unsere Heimat HGGHOHGtztzGDGHHtzHDtztzHGGDH Nr. 27/2-
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Z 7
Ms der Vergrvmkel - Spmnstube
x^acti. mei schön Ulelich! Lin vollmerzer Mäd-
cheü diente bei einem Bauern in Bamholz. Tin
Vollmerzer Bursch war dem Mädchen gut, und wenn
er des'Bbends mit der Brbeit fertig war, ging er nach
Bamholz zu seiner Liebsten. Zu der Zeit, da alle
Ziegen trocken stehen, stellte die Bauersfrau, in deren
Dienst das Vollmerzer Mädchen war, eine Banne voll
Milch zum Mitnehmen hin. Mitternacht überraschte
den Burschen auf der Bamholzer Straße da, wo
der Birchhosspfad abgeht. Zwölf Schläge hallten
durchs Tal und schwangen sich hinauf bis zur Steckel-
burg, wo die Eulen und die Waldkäuze in die Nacht
hinaus quarrten und heulten. Dem Burschen war's
in seiner haut nicht wohl, und gerade wollte er schnel
len Schritts am Birchhosspfade vorüber, da kam
ein schneeweißes Gespenst auf ihn zu, hockte sich ihm
auf den Bücken und sprach kein Wort. Der Bursche
wäre vor Schreck beinahe umgefallen. Bls er sich
wieder gefaßt hatte, keuchte er mit seiner weißen
Last auf dem Bücken und an der Hand nach Voll
merz. Was wollte er auch sonst tun! Sein Schritt war
unsicher und öfters stolperte er, weil das Gespenst ein
beträchtliches Gewicht hatte. Die Milch schwengelte
aus dem Bännchen, und traurig preßte er die Worte:
„Vach, mei schön Melich" aus der Behle. So kamen
sie bis an den Vollmerzer Birchenpfad, der über
die Binzig hinunter ins Dorf führt. Ohne ein Wort
sprang das Gespenst hier ab und verschwand hinter
den Hecken in der Wiese. G. Knauf
*
'Jver schwarze Hund. (Ein Vollmerzer Bursche
v' ging zu einem Bamholzer Mädchen. Sn einer
mondhellen Nacht wanderte er nach Hause. Grade
als er an der Birche vorbeikam, hob die Birchen-
uhr aus und schlug zwölf. Der Bursche schrak zusam
men, und dachte: wär ich nur daheim. Tiskalt lief's
ihm den Bücken hinunter,' aber weil er nicht bleiben
konnte, ging er weiter. Baum war er am letzten Haus
vorbei, guckte er über die rechte Schulter zurück
und sah einen riesengroßen, schwarzen Hund mit feu
rigen Bugen und lang heraushängender, roter Zunge
auf sich zukommen. Es lief ihm noch einmal eiskalt
über den Bücken und dazu sträubten sich ihm die
Haare so gewaltig, daß sie den Hut auf dem Bopfe
in die hohe hoben. Lautlos schob sich der schwarze
Hund vor den geängstigten Wanderer und ging mit
ihm. Trat der Bursche mit dem linken Fuß auf,
bewegte der Hund den langen Schwanz nach links,
trat jener mit dem rechten Fuß auf, so ging der Hun
deschwanz nach rechts. So ging's auf dem Weg weiter.
Dem Burschen war's nicht einerlei; ganz und gar
wollte ihn der Schreck auffressen, wenn der schwarze
Weggenosse ab und zu den Bops wandte und ihn
mit den feurigen Bugen anblickte. Bn Busreißen
oder Draufschlagen war nicht zu denken, die Hände
und Brme hätten den Dienst versagt. Mochte weiter
kommen, was da wollte, der Weg führte vorwärts,
und der Hund wich nicht von dem Burschen. Er ging
mit ihm bis an den Birchenpfad, wo er plötzlich
spurlos verschwand. Der Bursche ist nie wieder allein
in der Geisterstunde den Weg von Bamholz nach
VoBmerz gegangen. D. Knauf
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