© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Z 7
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Joh. Bocerus, De Morte G. Labini, Joh. Stigelii,
Petri Lotichii Securtbi, Rostock 1562, Einzeldruck.
Petri Lotichii abbatis solitariensis Opufcula, Mar
burg 1640 von Johann Peter Lotichius zusammen
gestellt und herausgegeben. Mit einigen Angaben
über den Dichter. (5t. Frankfurt).
Thriftiani Lotichii poemata, Marburg 1641, von
seinem Enkel Joh. Peter Lotichius herausgegeben
verfaßt vor 1567. Einiges über den Dichter. (5t'
Frankfurt).
Joachim Tamerarius, Vita Philippi Melanchtho-
nis, Leipzig 1566 bei Ernst voegelin, mit einigen
Angaben über Lotichius. (5t. Frankfurt).
Michael Reuscher,^ parentalia fratribus Lotichii,
1581 persoluta Lolitariae^ Reuscher soll geborner
5chlüchterner gewesen sein. Unbekannt, wo zu finden,'
der (Litel wird etwas verschieden angegeben.
Mohrhof, Polyhistor, Lübeck 1588. I. Rusg., 5.
224 und II. Rusg. 1747, Rand I. Liber I. 5. 244.
und Liber VII. 5. 378. Rurze Erwähnung. (5t.
Frankfurt).
5imon 5tenius Lomacensis, Vita Petri Lotichii se-
cundi mit 5. 5. L. gezeichnet in der Rusgabe 1609,
siehe dort.
Melchioris Rdami Vitae germanorum medicorum,
Heidelberg 1620, Teil I. 5. 113/117. Tine kurze
Biographie (5t. Frankfurt, U. Heidelberg).
..... Vitae germanorum philosophorum, Hei
delberg 1615, Teil II. 5. 206/223. Rusführliche Bio-
graphie mit Fragmenten aus den Gedichten (wie
vorstehend).
Easparis Eunradi Profopographiae Melicae, Frank
furt 1615. (U. Heidelberg beigegeben den Opera
omnia 1609).
Johann Peter Lotichius, vibliothecapoetica, Frank
furt 1626, pars III. 5. 71—81. 5ehr genaue Bio
graphie. Dieser Bibliotheca poetica scheint der Rb-
zug des Porträts des Dichters beigeheftet worden zu
sein, das Johann Peter 1626 von Mathaeus Merian
d. Re. hat stechen lassen. Liehe später bei Porträts.
(5t. Frankfurt).
Eensura super poetis latinis nov-antiquis,
Frankfurt 1645. 5. 60—68. Rleine Biographie, da
rin auch Lobanus hessus, Micyll, 5abinus, Ltige-
lius u. a. (5t. Frankfurt).
Deliciae poetarum germanorum, Frankfurt 1612,
Teil II. 5. 1297—1489. Große Rnzahl Gedichte
ohne Biographie. (U. Heidelb. LB. Dresden).
Germaniae Regidii periandri, Frankfurt 1667, Ge
dichte auf Lotichius,' davon nicht in Burmann: 5.
658 von Reg. periander,' 5. 707. von Joh. Bocerus,'
5. 709 und 710 von Lauterbachius,' 5. 711 von
Frandsen. (B. 63)
Witte, Diarium biographicum, Geldern 1688.
Rurze Erwähnung. (5t. Darmstadt).
D. Pauli Freheri Theatrum virorum erud. Ela-
rorum, Roribergae 1688. 5. 1249. Rurze Biographie.
Elenchus professorum heydelbergensium in acade-
miae heydelbergensis, o. J. und o. O., Jm profes-
soren-verzeichnis.
Johann David 5chreber, Vita Petri Lotichii secundi,
in den Rusgaben Opera omnia 1702 und 1708.
5ebastian Rortholt, Disquisitio utrum Petrus Lo
tichius secundus obsidionem urbis Magdeburgensis
praedixerit, Riloni 1703. Besprechung der Magde
burg-Elegie. In der Burmanniana II. 5. 318.
..... Disquisitio de Lnthusiasmo poetico, Riloni
1696. LXV. 5. 89 ebenda. ^
Heumann, poecile, halle 1729, pars III. 5. 391—
394, 396, und pars II. Liber III. 5. 459—473.
(5t. Frankfurt).
Dillenius, Lhrensall, Gießen 1744. Erwähnung.
(5t. Darmstadt).
Peter Burmann secundus in der Burmanniana
1754, Band II. 5. 66—172. (siehe dort). Darin
auch Rbdrücke der 7 Biographien von Hagen, 5tenius,
Melchior Rdam, Johann Peter Lotichius.
Büttinghausen, Beiträge zur Pfälzer Geschichte,
Mannheim 1776. Teil I. 5. 349, 351, 352, 360.
Rurze Lrw. (U. Heidelberg).
5trieder, Grundlage zu einer hessischen Gelehr
tengeschichte, Rassel 1788. Band 8 5. 99. Erwähnung.
(5t. Darmstadt).
Johann David Müller, 5inngedichte und Erzäh
lungen nach dem Latein des 16. und 17. Jahrhun
derts, Marburg 1796. Darin sollen Epigramme von
Lotichius sein.
Berliner Rrchiv der Zeit (Opitz), Berlin 1797,
Band II. 5. 350—354. Rurze Biographie mit der
Elegie I. 8. (5t. Berlin, München).
herder's Zerstreute Blätter, Gotha 1797 Band V.
5. 371, wahrscheinlich keine Biographie, nur die
Hutten Elegie (Tarm. II. 16.) (5t. Darmstadt).
Georg hieran. Rosenmüller, Lebensbeschreibungen
berühmter Gelehrter des 16. Jahrhunderts, Leip
zig 1800, Band I. 5. 336—412. Lange, ausführ
liche Biographie, ganz auf Hagen beruhend. (5t.
B. Frankfurt). (Zersetzung folgt)
*
<£n Häwicher Schmitz
aß selbst in schlimmen Zeiten den Heubachern
J / der bekannte Humor nicht ausgegangen, mag
folgendes Geschichtchen beweisen:
Jm Winter des Hungerjahres 1847 gehen der alte
Lchmied und der hollschneid'er nach Dberkalbach.
Der Lchmied will noch weiter nach Lichenried, der
Lngelhenne-Bauer hat ihn zu einem kranken Pferd
rufen lassen. Unterwegs klagen die beiden einander
ihre Rot,' denn bei jedem sind die Lebensmittel sehr
knapp. Der Lchmied erzählt sogar, daß er heute noch
nichts gegessen habe, er hoffe es beim Bauer in Li
chenried nachholen zu können. In Dberkalbach keh
ren sie erst einmal im Wirtshaus ein. „Ulrich, hast Du
Bier da?" fragt der Lchmied, und als der Wirt be
jaht, bestellt er einen Lchoppen. Die anwesenden
Gäste machen große Rügen, daß der Heubacher bei
dem kalten Wetter solch großen Durst hat. Der
5chmied trinkt kaltblütig mit einem Zug aus und
reicht das Glas zurück: „hol' mir gleich noch einen!"
— „Donnerwängster!" entfährt es da einem Gber-
kalbacher, „der Hot besser Meddoag gehalle bie ich!!"
Beim Weitergehen sagt der Lchmied zu seinem
Wanderkollegen: „5o, die Owerkalwicher hon ich
wirer moal en Reschbeggt gesetzt!" Ul. vägler
Kus: „Bergwinkel-Geschichten". Sagen, Spuk-
und Spinnstubengeschichten, Märchen, Schwänke und Anek
doten aus der Schlüchterner Gegend. Erscheint G st e r n im
Verlag h. Steinfeld Söhne, Schlüchtern.
Nr. 25/26
Untere Heimat Seite 211
IXeimatkuttur ist kraftvoller Lusammenschliiß.
M aber kein engbrüstiger fldfistlust. Netmat
kullur ist immer ein 2eict,en von innerer
Nraft, von Stärke im Geiste, von Leidst,
bestnnnns, von Gesinnungsgröste, von Ge-
stttungostreden. Hans Mucst
^llco in der Welt geht in der Wellenlinie.
s* Jeöe Landstraße und so weiter. Weste
dem, der überall das Lineal anlegt.
w. Uaabe
/Qines andern Pein empfinden, stetstet nicht
^ darmsterzig fein: recht darmsterzig feln
will stetsten: wenden eines andren Pein.
Logau
^>enn man das Dasein als eine flufgobe
betrachtet, dann vermag man es immer
zu ertragen. IN. v. Lbner-Gststenbach
m ag es Gold regnen in der fremde und
stageln im Lande der Väter. Heimat
ist Heimat. Javanisches Sprichwort
WAS GIBT’S NEUES DAHEIM?
aß sich seit 1885 die „Zeit" gründlich gewandelt
hat, dürfte allmählich jeder gemerkt haben.
Einen kleinen sprechenden Beitrag zur Kenn
zeichnung dieser Veränderung gewährt uns ein Blick
in das Empfinden zweier Männer, die in unserem
lieben 5chwarzenfels die alt-ehrwürdige Burg als
Rmtsort und Luginsland benutzten. Rnno 1885 war
daselbst Gerichtsassessor F., heute Reichsgerichtsrat
in Leipzig, Kommissarisch beschäftigt. Mit Mühe und
Rot hatte er in der Rohlheppschen Wirtschaft Unter
kunft gefunden. Rls er nun eines Rbends in dieser
den Wunsch äußerte, es möge ihm doch einmal zur
Rbwechflung Lchweizerkäse zum Rbendessen gereicht
werden, wurde ihm zur Rntwort, daß solcher in
5chwarzenfels nicht zu haben sei. Diese schwere Le
benserfahrung war ihm so zu herzen gegangen, daß
er in dem auf dem höchsten Punkte der Ruine ge
legenen, bereits mit unzähligen Inschriften versehenen
und leider im Jahre 1913 verschwundenen Garten-
häuschen nach dem vorbilde Goethes seinen Gefühlen
in nachstehenden Versen Luft machte:
„O Lchwarzenfels! Rein Lchweizerkäs birgt fick
in deinen Mauern!
Wen hierher widrig' 5chicksal warf, dem bleibt
nur das versauern.
Daß dies nicht liegt am 5chweizerkäs, mit Leich
tigkeit ermefs' ich:
Dieweil allhier das Bier ist gut, doch alles andre
- Essig!"
Wir danken es dem veitgenossen des ehemaligen Ge
richtsassessors, dem Ranzleigehilfen T. Lchultheiß, baß
dieser Erguß einer bedrängten 5eele nicht verloren
gegangen ist und anno 1930/31 dem derzeitigen Rich
ter von 5chwarzenfels zwecks Begutachtung und Rn-
regung vor Rügen gebracht werden konnte. Diese
„Lpekulation" krönte bester Erfolg, weil dieser zu
gleich allen Freunden unsrer Heimat als Hochgesang
auf Landluft und Zufriedenheit eine Freude sein
muß, sei er nicht verschwiegen, hier ist er:
„G Lchwarzenfels! Rein 5tadtgeruch fängt sich in
deinen Mauern!
Wen hierher freundlich' 5chicksal trug, der wird
es nicht bedauern.
Mit eignem Gbft und Lauerkohl mein hohes Haus
bewohn' ich,
Bleibt auch die leid'ge Politik, ist alles andre
— Honig."
Da haben wir's! Lolche Leute, denk' ich, sind in
unserem Bergwinkel, wenn sie auch nur ein wenig
Wurzel fassen, Hilfe und Wohltat, weil sie nicht
* {'-.»k'-v.v» Non tlT[>nssfv{>TT
sehen müssen und auch in deren Rindern der Heimat
Zukunft. Lolches Heimgefühl führt ganz von selbst
auch zu einem regeren Interesse an der Umwelt und
einem Tätigsein in ihr, das Fernweh stillt und ihr
Lein im Dienste auch an Menschen abseits von der
großen Welt und ihrem Getriebe für die, welche
dort leben müssen, sollen und wollen, erst recht frucht
bar macht.
Wie vieles haben übrigens unsere Eltern und Groß
eltern nicht gehabt — ganz abgesehen von Lchweizer-
käse und Konsorten — was uns heute, wenn es
fehlt, als Mangel erscheint und oft gar zu schnell
als ein Rennzeichen von Entbehrung angesehen wird.
Rllein schon, um den Begriff „Rot" für unsere
Heimat ins rechte Licht zu setzen, möchte man ein
mal einige von denen, die etwa ums Jahr 1818 zur
ewigen Ruhe gegangen sind, zurückrufen können,
daß sie sich einmal in allen Häusern der Dörfer und
Ltädtchen unseres Bergwinkels umsähen. Linnt bock
einmal darüber nach, ihr Ganzalten, die ihr jenen
Zeitläuften in eurer Jugend noch näher wäret, was
sie wohl sagen und raten würden! Sic würden
zweifellos keine wirkliche Rot übersehen, sondern
sie mitfühlen wie kaum ein Mensch der Gegenwart,
weil sie grimme Lebensnot, Enge, Rrmut, Lorge,
Rrankheiten u. a. erleiden mußten ohne jede andere
Fürsorge und Hilfe, als sie das selbst dürftige eigene
Haus oder die kleinste Gemeinschaft gewähren konn
ten. Der Unterschied zwischen dem, was heute der
Ltaat im Gegensatz zu dem vor 100 Jahren als Ver
pflichtung fühlt und auf sich genommen hat, ist noch
größer als der zwischen Essig und Honig. Lallten wir
nicht dies auch dankbar anerkennen müssen?
In manche Rot hineingeschaut hat während seines
Lebens ganz gewiß auch der im November 1930 in
5almünster verstorbene Lanitätsrat Dr. med. Johann
Hermann Heinrich Eduard Rraushaar. Er war
geboren am 10. Februar 1858 in Volkmarsen, wo
sein Vater damals noch das Rmt eines Rmtswund-
arztes bekleidete. Rm 1. März 1859 wurde dieser
Rmtsphysikus in Lalmünster. Ltudiert hatte Lani
tätsrat Rraushaar besonders in Erlangen und Gießen.
Nachdem ihm am 9. Mai 1885 in Darmstadt die
Rpprobation als Rrzt erteilt worden war, ließ er sich
am 1. Juni 1885 in Lalmünster nieder und übernahm
dort nach dem am 2. März 1887 erfolgten Tode seines
Vaters dessen Praxis. Lanitätsrat Dr. Rraushaar hat
sich in seiner ausgedehnten Praxis einer großen Be
liebtheit erfreut. Das hatte seinen Grund darin, daß
er einmal ein tüchtiger Rrzt und zum andern im
Rreise daheim war und gut verstand, mit Menschen
umzugehen, viele Jahre lang war er auch Mitglied