© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Z 7
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kzeimatpost
Pfarrer heilmann fi. In Groß-Schneen (Göttinger
Land) entschlief nach jahrelangem, schweren Leiden am 18. No
vember d. 3. der Pfarrer i. N. D. theol. Johann Adam heil-
mann im Alter von 70 Iahren. Eine Lungenentzündung ver
zehrte rasch die letzte Kraft des Müden, der von früher Jugend
an den Heimweg unter den Füßen hatte. 3m Hause seines
Schwiegersohnes Dr. med. Brachmann, wo er zu Besuch weilte,
wurde er heimgerufen. Pfarrer heilmann wurde 1860 im
Schulhause in Hohenzell geboren, war viele 3ahre Pfarrer
der reformierten Gemeinde in Göttingen und besonders in
der reformierten Kirche Deutschlands als ihr Moderator be
kannt und hochverehrt. Unserer Heimat war er treu bis
ans Ende. Unser Heimatbund verdankt ihm manche schöne
Gabe aus seiner Feder. Auch unsere Heimatsammlung hat
er wiederholt mit Schenkungen bedacht. Er ruhe in Frieden
und das ewige Licht leuchte ihm! G. Flemmig
Am 15. November wurde am hainchen bei Breiten
bach die Postkarte eines Ballons gefunden, der am 6. Dkto-
ber beim „Eeuwenfeeften" in Leopoldsburg (Limburg in Bel
gien) aufgestiegen war. Ballons wurden auch schon in
vollmerz (aus Belgien) und Kressenbach (aus Norddeutsch
land) gefunden, vergl. „U. h." 1927 Nr. 9/11 Seite 180. '
Herr w. Goebels, ein „alter N)allröther", in Eber-
stadt (bei Darmstadt) erfreute uns durch Uebersendung eines
zeitgen. Liedes über den „Schnelläufer". Er hat es als Kind
von dem Knecht im pfarrhaufe, einem Sohn des alten,
blinden Kling in Kressenbach, gelernt. Ein hübsches Bildchen
vom „gräßlichen" Schulweg nach Schlüchtern gibt er uns, wenn
er erzählt: „3ch mußte immer einer Nachbarsfrau sehr zu
stimmen, wenn sie mir zu Anfang des Schuljahres beim Be
gegnen zurief: „No, wilhelmje, geht es jetzt wieder durchs
Elend (so hieß ein Stück des Feldweges) — ins Elend?"
Nus hammonia (Santa Eatharina, Brasilien) schreibt uns
Herr Franz Brick:
„Herr M. Liebusch in Muskau, Sohn des derzeitigen
Seminardirektors L. in Schl., sendet mir ab und zu eine
Nummer, die mich lebhaft interessierten, zumal eine mehrere
Abbildungen des Steinauer Schlosses enthielt. In diesem
Schloß hatte mein Vater von 1871 — 1880 seine schöne große
Dienstwohnung als Kgl. Oberförster inne. von 1872-1875
besuchte ich das Progymnasium in Schlüchtern und war in
Pension bei Herrn Seminardirektor L. Diese 3ahre in
Schlüchtern gehören — neben den späteren auf dem Gym
nasium in Büdingen — zu den frohesten meines Lebens, und
ich erinnere mich stets gern dieser glücklichen Zeit." — herz
liche heimatgrüße übers Meer!
-Zur Lotichius-Forschung
3n dem Aufsatz : „Das Neueste von der Lotichius-Forschung"
in Nr. 5/7 1929 dieser Zeitschrift war gesagt worden, daß
Petrus Lotichius Secundus sich von seinen regelmäßig sich
wiederholenden Malaria-Fieberanfällen kuriert habe durch
ein Mittel, das er nach feiner und seines Gheims Aussage
von Italien mitgebracht habe und das er sich, in die Heimat
zurückgekehrt, nicht mehr habe verschaffen können, sodaß das
Malariafieber ihn schließlich aufs Totenbett warf. Mir fin
den nun in „Alt-Frankfurt" Nr. 10 vom Oktober 1930 eine
Abhandlung über „Das Eheriak". Es würde zu weit führen,
auf das darin Gesagte genauer einzugehen. Es mag aber
zur Stützung der in ersterwähntem Aufsatz angeführten
Theorie, daß es sich bei Lotichius tatsächlich um Malaria ge-
' handelt hatte und nicht um die direkten Folgen einer Ver
giftung und daß Lotichius sich erwiesenermaßen durch mitge
brachte Mittel kuriert hatte, erwähnt werden, daß neben dem
Theriak noch zwei andere Mittel in damaliger Zeit ange
wandt wurden, nämlich Mithridat und Al-Kermes und daß
dies letztere in Deutschland nicht zu haben war, vielmehr
aus Montpellier und Lyon bezogen werden mußte. Das
war in der Mitte des 17. Iahrhunderts. Da Lotichius aber
100. Iahre früher lebte und an der Malaria schließlich starb,
so könnte es wohl sein, daß jenes Al-Kermes, das er von
Montpellier her kannte, das Mittel war, welches mit der
ungefähren Wirkung von Chinin, ihn, solange er es besaß,
über seine regelmäßigen Malaria-Anfälle hinüberbrachte.
August heimpel
Von unserer Heimatsammlung
Neue Zuwendungen:
Kurhess. Staats- und Adretz - Handbuch 1834.
- Beschreibung des Kurfürstlichen Museums
zu Cassel 1832. - Löffler. Lesebuch für Stadt-
und Landscdulen, Gotha 1828. — Altes Steuer-
büchlein. — Anthologia Rom. Poet. von Sey-
bold 1778. (Durch Herrn Lehrer Nomeiser, Steinau.)
Der kleine Darmstädler Katechismus D. M.
Luthers. (Durch Herrn Leinberger.)
_ Zwei „Knöttelsgeiheln". - Altes Schloh. -
Beerenkamm. - Geldgurt. - Speerspitze. (Durch
Hintersteinau er Schüler.)
Alle Setzwage. (Durch Herrn Packer Urbach).
Spazierstock des alten Doktors Spangen
berg. (Durch Herrn Major Spangenberg.)
Schwander-Plakette. (Durch den Kreis.)
Lanzenspitze aus 'Feuerstein. Gefunden 1929
etwa 80 Mir. südwestlich vom trigonometrischen Punkt am
Großen Knöschen. (Durch Herrn Lehrer Hölzer, wallroth.)
3 kleine Hufeisen. Gefunden 1950 beim Ausschachten
gegenüber der Dreschhalle in Vreitenbach. (Durch Herrn
Weißbinder Krämer.)
v. Bashuysen. Zeitgenössisches Bildnis. (Durch Herrn
Dr. Thoböll, Flensburg.)
Steinschlohpistole. Gefunden am Langen Acker
Breitenbach. (Durch den Schüler Adam Müller Hs.-Nr. 32).
herzlichen Dank! w. Pr.
Das schönste Weihnachtsgeschenk
für den Heimatfreund daheim und
in der Fremde ist das heimatbuch:
Dergwintel-Chronit
Zeittafel und Bilderbuch
zur Geschichte des Kreises Schlüchtern
Mit 175 Abbildungen
preis 4. — Mark
Alle säumigen Zahler
werden freundlichst gebeten, ihren
Jahresbeitrag von 2.— Mk. einzusenden.
(Postscheckkonto unten.) Spätestens sofort!
Als Manuskript gedruckt: h. Steinfeld Söhne, Schlüchtern. Schriftleitung: Wilhelm praesent, Vreitenbach.
Verlag des Heimatbundes in Schlüchtern. Postscheck-Konto 80311 in Frankfurt a. M.