Full text: Zeitungsausschnitte über Ludwig Emil Grimm

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Z 7 
Seite 192 AAZAssGGAKGAAAGZAKZGHGDH Unsere Heimat HGGHtz-OE-HtzHH.E-tzGHHEGtztzHHGO Nr. 21/24 
kzeimatpost 
Pfarrer heilmann fi. In Groß-Schneen (Göttinger 
Land) entschlief nach jahrelangem, schweren Leiden am 18. No 
vember d. 3. der Pfarrer i. N. D. theol. Johann Adam heil- 
mann im Alter von 70 Iahren. Eine Lungenentzündung ver 
zehrte rasch die letzte Kraft des Müden, der von früher Jugend 
an den Heimweg unter den Füßen hatte. 3m Hause seines 
Schwiegersohnes Dr. med. Brachmann, wo er zu Besuch weilte, 
wurde er heimgerufen. Pfarrer heilmann wurde 1860 im 
Schulhause in Hohenzell geboren, war viele 3ahre Pfarrer 
der reformierten Gemeinde in Göttingen und besonders in 
der reformierten Kirche Deutschlands als ihr Moderator be 
kannt und hochverehrt. Unserer Heimat war er treu bis 
ans Ende. Unser Heimatbund verdankt ihm manche schöne 
Gabe aus seiner Feder. Auch unsere Heimatsammlung hat 
er wiederholt mit Schenkungen bedacht. Er ruhe in Frieden 
und das ewige Licht leuchte ihm! G. Flemmig 
Am 15. November wurde am hainchen bei Breiten 
bach die Postkarte eines Ballons gefunden, der am 6. Dkto- 
ber beim „Eeuwenfeeften" in Leopoldsburg (Limburg in Bel 
gien) aufgestiegen war. Ballons wurden auch schon in 
vollmerz (aus Belgien) und Kressenbach (aus Norddeutsch 
land) gefunden, vergl. „U. h." 1927 Nr. 9/11 Seite 180. ' 
Herr w. Goebels, ein „alter N)allröther", in Eber- 
stadt (bei Darmstadt) erfreute uns durch Uebersendung eines 
zeitgen. Liedes über den „Schnelläufer". Er hat es als Kind 
von dem Knecht im pfarrhaufe, einem Sohn des alten, 
blinden Kling in Kressenbach, gelernt. Ein hübsches Bildchen 
vom „gräßlichen" Schulweg nach Schlüchtern gibt er uns, wenn 
er erzählt: „3ch mußte immer einer Nachbarsfrau sehr zu 
stimmen, wenn sie mir zu Anfang des Schuljahres beim Be 
gegnen zurief: „No, wilhelmje, geht es jetzt wieder durchs 
Elend (so hieß ein Stück des Feldweges) — ins Elend?" 
Nus hammonia (Santa Eatharina, Brasilien) schreibt uns 
Herr Franz Brick: 
„Herr M. Liebusch in Muskau, Sohn des derzeitigen 
Seminardirektors L. in Schl., sendet mir ab und zu eine 
Nummer, die mich lebhaft interessierten, zumal eine mehrere 
Abbildungen des Steinauer Schlosses enthielt. In diesem 
Schloß hatte mein Vater von 1871 — 1880 seine schöne große 
Dienstwohnung als Kgl. Oberförster inne. von 1872-1875 
besuchte ich das Progymnasium in Schlüchtern und war in 
Pension bei Herrn Seminardirektor L. Diese 3ahre in 
Schlüchtern gehören — neben den späteren auf dem Gym 
nasium in Büdingen — zu den frohesten meines Lebens, und 
ich erinnere mich stets gern dieser glücklichen Zeit." — herz 
liche heimatgrüße übers Meer! 
-Zur Lotichius-Forschung 
3n dem Aufsatz : „Das Neueste von der Lotichius-Forschung" 
in Nr. 5/7 1929 dieser Zeitschrift war gesagt worden, daß 
Petrus Lotichius Secundus sich von seinen regelmäßig sich 
wiederholenden Malaria-Fieberanfällen kuriert habe durch 
ein Mittel, das er nach feiner und seines Gheims Aussage 
von Italien mitgebracht habe und das er sich, in die Heimat 
zurückgekehrt, nicht mehr habe verschaffen können, sodaß das 
Malariafieber ihn schließlich aufs Totenbett warf. Mir fin 
den nun in „Alt-Frankfurt" Nr. 10 vom Oktober 1930 eine 
Abhandlung über „Das Eheriak". Es würde zu weit führen, 
auf das darin Gesagte genauer einzugehen. Es mag aber 
zur Stützung der in ersterwähntem Aufsatz angeführten 
Theorie, daß es sich bei Lotichius tatsächlich um Malaria ge- 
' handelt hatte und nicht um die direkten Folgen einer Ver 
giftung und daß Lotichius sich erwiesenermaßen durch mitge 
brachte Mittel kuriert hatte, erwähnt werden, daß neben dem 
Theriak noch zwei andere Mittel in damaliger Zeit ange 
wandt wurden, nämlich Mithridat und Al-Kermes und daß 
dies letztere in Deutschland nicht zu haben war, vielmehr 
aus Montpellier und Lyon bezogen werden mußte. Das 
war in der Mitte des 17. Iahrhunderts. Da Lotichius aber 
100. Iahre früher lebte und an der Malaria schließlich starb, 
so könnte es wohl sein, daß jenes Al-Kermes, das er von 
Montpellier her kannte, das Mittel war, welches mit der 
ungefähren Wirkung von Chinin, ihn, solange er es besaß, 
über seine regelmäßigen Malaria-Anfälle hinüberbrachte. 
August heimpel 
Von unserer Heimatsammlung 
Neue Zuwendungen: 
Kurhess. Staats- und Adretz - Handbuch 1834. 
- Beschreibung des Kurfürstlichen Museums 
zu Cassel 1832. - Löffler. Lesebuch für Stadt- 
und Landscdulen, Gotha 1828. — Altes Steuer- 
büchlein. — Anthologia Rom. Poet. von Sey- 
bold 1778. (Durch Herrn Lehrer Nomeiser, Steinau.) 
Der kleine Darmstädler Katechismus D. M. 
Luthers. (Durch Herrn Leinberger.) 
_ Zwei „Knöttelsgeiheln". - Altes Schloh. - 
Beerenkamm. - Geldgurt. - Speerspitze. (Durch 
Hintersteinau er Schüler.) 
Alle Setzwage. (Durch Herrn Packer Urbach). 
Spazierstock des alten Doktors Spangen 
berg. (Durch Herrn Major Spangenberg.) 
Schwander-Plakette. (Durch den Kreis.) 
Lanzenspitze aus 'Feuerstein. Gefunden 1929 
etwa 80 Mir. südwestlich vom trigonometrischen Punkt am 
Großen Knöschen. (Durch Herrn Lehrer Hölzer, wallroth.) 
3 kleine Hufeisen. Gefunden 1950 beim Ausschachten 
gegenüber der Dreschhalle in Vreitenbach. (Durch Herrn 
Weißbinder Krämer.) 
v. Bashuysen. Zeitgenössisches Bildnis. (Durch Herrn 
Dr. Thoböll, Flensburg.) 
Steinschlohpistole. Gefunden am Langen Acker 
Breitenbach. (Durch den Schüler Adam Müller Hs.-Nr. 32). 
herzlichen Dank! w. Pr. 
Das schönste Weihnachtsgeschenk 
für den Heimatfreund daheim und 
in der Fremde ist das heimatbuch: 
Dergwintel-Chronit 
Zeittafel und Bilderbuch 
zur Geschichte des Kreises Schlüchtern 
Mit 175 Abbildungen 
preis 4. — Mark 
Alle säumigen Zahler 
werden freundlichst gebeten, ihren 
Jahresbeitrag von 2.— Mk. einzusenden. 
(Postscheckkonto unten.) Spätestens sofort! 
Als Manuskript gedruckt: h. Steinfeld Söhne, Schlüchtern. Schriftleitung: Wilhelm praesent, Vreitenbach. 
Verlag des Heimatbundes in Schlüchtern. Postscheck-Konto 80311 in Frankfurt a. M.
	        

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