© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Z 7
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Bruft rann und er mit Klagen und Winseln sich
verkroch.
Gott der Herr aber strafte die Menschen, die seine
Kinder waren, darum, daß sie ihm nicht gehorcht
hatten, und verfluchte die Schlange und den lieben
Erdboden und gab dem Tod Macht über das Leben.
Alsbald erschauerten alle geschaffenen wesen, unb
ihre hohe Schönheit verblaßte nnd ward fast ganz
zunichte. Und weil sich Gott also mit seinem großen
Fluche von seinen Werken abwandte, gewann der
Teufel Gewalt über sie und verderbte sie, außer
im paradiesgarten. Uauh und steinig wurde die Erde.
Bitternis und Gift drangen in Baum und Kraut. Und
der Böse blies seinen Sinn allen Geschöpfen ein und
goß Gier, Ungehorsam und Feindschaft unter sie.
Daher kommt es, daß sich alle Kreaturen beißen,
stoßen und schlagen. Uber nur dem Menschen wird
es zur Zünde angerechnet, da ihm Gott das Gewissen
gab als Strafe und Gnade. Gr vermag noch die
Stimme Gottes zu hören- von Angesicht zu Angesicht
schaut er ihn nicht mehr. Sa, selbst die geschaffene
Sonne blendet ihn, und er muß mit den Augen blin-
zen, da er doch vordem die Herrlichkeit Gottes mit
Frohlocken gesehen und die Himmel mit seinem Blick
durchdrungen hatte.
Gott der Herr trieb Adam und das Weib aus dem
Garten, und alle Tiere wichen von ihnen mit Furcht
und großem Schrecken und ließen sie allein. Die
Katze schlich ins Gehölz, und am Bache brüllte das
Kind, der Storch deckte im Nest die Fittiche über seine
Jungen. Nur das Pferd Hatte ein Mitleiden, daher
ihm unter allen Tieren Tränen gegeben find bis auf
den heutigen Tag.
Als die Menschen hinausgestoßen waren, lagerte
Gott die Therubim vor den Gart?n mit bloßem, hauen
dem Schwert, zu bewahren den Weg zum Baume
des Lebens. Die standen am Tore und schlossen es.
Da schrie Gva vor Schmerz und wandte den Kopf und
schaute noch einmal zurück und gewahrte, wie der
Hund heraussprang ihnen nach. Gr kam aber zu
Adam und leckte ihm betrübt die Hand. Und also
gingen sie miteinander ins Glend."
Der Ginäugige hielt im Nähen inne: „Bruder Ber-
thold, weißt du jetzt . . .?"
Der Müller nickte nur und fing an, den Weizen
zusammen zu schaufeln.
Heimotpoft
Frau Postdirektor Fanny Irlinger, geb. 1852 in
Vreitenbach als Tochter des Lehrers Georg Leydorf, schreibt
uns zu der vorigen Nr. aus Bichl (Gberbayern):
„Und so komme ich zu Herrn pfr. Goebels Iugend-
erinnerungen. Nenne ich doch das Pfarrhaus in N)allroth
sehr gut. Buch an Frau pfr. und Frl. Luischen Goebels
denke ich noch, die ich als Nind mit meiner Mutter besuchen
durste. ll)ir Kinder durften dann zu den Beeren im Garten.
Ivie ich nun ersehe, ist Herr pfr. Goebels, der mich
taufte, 1867 schon gestorben. Frau Lehrer hartmann
in Wallrath war meine Patin, und ihre Jungen und Ma
thilde haben uns in Frankfurt noch besucht. Buch der ehe
malige Bürgermeister in Breitenbach Hannes Bensing, der
Elisabeth Uffelmann geheiratet, (oben im Dorf) besuchte uns,
ein Schüler meines Vaters. Alle sind schon gegangen. Die
Familien in Schlüchtern Zinckhan usw. sind mir bekannt.
Auch Dr. Spangenberg, nach dessen Ausspruch ich mich
heute noch richte: „3u allem Gbst stets Brot essen!"'
Dann die zwei alten Kameraden kenne ich noch, wenn
sie auch alt geworden - sind gut getroffen, noch frisch t
Selbst vom „preußje" habe ich als Kind gehört."
Um 12. Juni wurde auf der Eulerstraße, ehe der Esels
pfad nach Marjoß abzweigt, eine junge Kreuzotter
beobachtet. Buch an anderen Plätzen um Marjoß ist diese
einzige Giftschlange Deutschlands bekannt. Vorsicht beim
heidelbeerpflücken! Nicht mit bloßen Füßen oder Beinen in,
den tvald gehen!
Der „Hanauer Anzeiger" vom 18. Dezember 1929 brachte
eine Erinnerung an hen Pfarrer Lu ja, die wir deshalb
hier abdrucken, weil die gute Nachrede einem Manne gilt r
der von 1834 bis 1835 in lvallroth gewirkt hat.
Mittelbuchen, 18. Dez. heute vor 80 Jahren, am
18. Dezember 1849, ist dahier Pfarrer Philipp Luja gestorben^
der in großem Segen amtierte, weit und breit bekannt war
als vortrefflicher Prediger und Seelsorger, als Staatsbürger,
Mensch und Freund, als Gatte, Vater und Bruder, ein Mann,
der es verdient, mit seinem ganzen Leben als Spiegel und
Muster hingestellt zu werden. Begabt war er mit einem be
wundernswert feinen verstand, einer Tiefe des Geistes und
Gemütes, einer originellen, ja öfter genialen Auffassung der
heiligen Schrift, daß seine näheren Bekannten oft in Staunen
gesetzt wurden. Er hatte die Begabung, eine praktische Bibel
erklärung herauszugeben. Daran aber hinderte ihn seine
überaus große Bescheidenheit. Seine Gaben als Kanzelredner
und Volksprediger waren von ungewöhnlicher Bedeutung.
Als Seelsorger wirkte er in vorbildlicher Treue. „Wenn ich
verloren gehe", so bezeugte einst ein Mann, der sich den Eid
von ihm hatte erklären lassen und der einige Tage danach
von Raubmördern erschlagen wurde, „so ist unser Pfarrer
nicht Schuld daran". Bei solchem hervorragenden Wirken
ist es zu verstehen, daß ein guter christlicher Kern in seiner
Gemeinde sich bildete und die Gemeinde, die früher sehr ver
wildert war, in kirchlicher und sittlicher Beziehung gewisse
Berühmtheit erlangte. Da Luja außerdem ein Mann von
überaus großer Liebe und Freundlichkeit, von Milde, Geduld
und Wohltätigkeit war, gab seine Gemeinde ihm rühmende
Beweise der Anhänglichkeit. Seinem Glaubensleben entsprach
denn auch sein Sterben. „Ihr Lieben", so sprach er zu seinen
Angehörigen, „seid stark und macht mir mein Stündlein nicht
schwer. Das ist gewiß, ich sterbe in Christo". Sein Grab
befindet sich neben dem Haupteingang der Kirche, versehen
mit einem ehernen Denkmal, das ihm ein dankbares Glied
der Gemeinde gestiftet hat.
Sondergaden sür „Unsere Heimat"
Herr Mittelschullehrer Gg. Knauf, Hanau 1.- Mk.
Frau h. Schwamberger, Frankfurt a. M. 3.— Mk. Herr
L. v. Paris, Kassel 3.— Mk. Herr Lehrer Weber, Weißen-
born 1.- Mk. Herr K. Menge, Steinau 1.- Mk. Herr
Pfarrer Frischkorn, Bischhausen 1.- Mk. h. F. Sch. 10.- Mk.
Excellenz v. Kühlmann, Ramholz 18.— Mk. Frau Baronin
v. Stumm, Ramholz 18.- Mk. Frau Gbergärtner Schnetzer,
Ramholz 1.- Mk. Frau Dr. Schnegelsberg, (Oldenburg
3.— Mk. Herr Dberstudiendirektor Prof. Knacker, Wiesbaden
8.- Mk. Frau Lehrer Euler, Nordhausen 2.- Mk. Herr
pfr. Döbels, Hanau 4.— Mk. Herr Ioh. Kaufmann, Steinau
1.- Mk. Frau Buna Euler, Düren 1.- Mk. Graf v.
Brandenstein-Zeppelin, Mittelbiberach 18.- Mk. Pater Pa
stor Fuchs, Bornhofen 1.- Mk. Schwester 3. Frischkorn,
Hagen 3.— Mk. Frl. Lina Ludolf, Frankfurt a. M. 1.— Mk.
Frau Metel Lilienfeld, Helmstadt 6.— Mk. Herr Landrat
a. D. Reg.-Rat v. Trott zu Solz, Kassel 5.— Mk. Herr Adolf
Müller, Frankfurt a. M. 1.— Mk. Herr Mittelschullehrer
Günther, Kassel 1.— Mk. E. Sch., hier 2.- Mk. Frau Wein
stein, Eschwege 1.— Mk. Herr Dr. Rämheld, Arzt, Lauter
bach 18.— Mk. Herr Schornsteinfegermeister Fechter, hier
1. — Mk. Herr Förster Bode, Rosenthal 1.— Mk. Herr
Mittelschullehrer K. Blum, Frankfurt a. M. 2.— Mk. Herr-
Lehrer h. Möller, Hanau 1.— Mk. Frau Ist. hopf, Herborn
2. — Mk. Herr Lehrer h. Lehmann, Nenndorf 1.— INK-
Herr Lehrer Gg. Eckhardt, Fischborn 1.— Mk. Herr Lehrer-
Rosener, Kassel 3.- Mk.
herzlichen Dank! Der Vorstand
Als Manuskript gedruckt: h. Steinfeld Söhne, Schlüchtern. Schriftleitung: Wilhelm praesent, Breitenbach,
Verlag des Heimatbundes in Schlüchtern. Postscheck-Konto 80311 in Frankfurt a. M..