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besoldeten Mitgliedern deSMaMrütS, sowie besoldeten Com»
munalbeamten für besondere MühwaUungen und Unkosten
außerordentliche Entschädigungen. — Den wesentlichsten
Theil der Sitzung nahm alsdann, dem Vernehmen nach,
die Beschlußnahme über die vom Magistrat vorgelegten
Personal-BesoldungsetatS für die städtischen Be-
amten, Lehrer und Armenärzte, so wie für die per
sonellen Kosten der Verwaltung Pro 1860 in Anspruch.
Dieselben wurden, wie wir hören, im Wesentlichen geneh
migt und zwar auf Höhe von ca. 150,500 Thlr. für die
städtischen Beamten, ca. 132200 Thlr. für die Lehrer und
ca. 10,300 Thlr. für die Armenärzte, zusammen also auf
ca. 293,000 Thlr. festgestellt. Schließlich gelangten eine
Anzahl Riederlaffungs- und Rehabilitirungs-Angelegen,
heiten zur Erledigung.
— Die preußische Expeditton in die ostastatischen Ge.
wäffer wird seit Monaten in dem Handelsministerium vor-
"" ****** hnmit hpslnüat. die Er-
Oberkommandanten der Marine, abgesehen von anderen
Unzuträglich leiten, nicht bewährt, indem die militärischen
Interessen dabei nicht der Art gewahrt stnd, die Manne
ihrer wesentlichen Bestimmung, einen Theil der bewaffneten
Macht zu bilden, zuzuführen. Der Capitain zur See
Sundewall, Kommandant deS Geschwaders nach den oft-
astatischen Gewässern, ist Allerhöchsten Orts zum Commo»
dore ernannt worden. Die Kabinetsordre hierüber ist nicht
vom Chef der Marine-Verwaltung, dem Admiral Schrö
der, sondern vom Kriegsminister contrafignirt.
j Hamburg. 22. Dezember. (Priv.-Mitth.) Die ,neue
Bürgerschaft hat am gestrigen Tage ihre vierte Sitzung
gehalten und ist in derselben mit einigen Angelegenheiten
glücklich zu Ende gekommen, am schnellsten mrt dem Ver
trag mit Zangibar, der gar keine Diskusston hervorrief»
Die im Centrum vereinigten Mittelparttim haben übri
gens eine so bedeutende Majorität in der Versammlung,
eugnisie und Fabrikate unseres
Auswahl mitzusenden, um die in Aussicht gei
materiellen Verbindungen deS Verkehrs und A
enommenen
us tausch es
S/V* hat man sich nicht damit begnügt, dre Er- daß es dieselbe unbedingt beherrscht. In den beiden er
ÜÜSL „„h »«hrifate unseres Landes in angemessener Zen Sitzungen hat es. wie schon früher erwähnt, diese
Uebermacht so stark herausfühlen lassen, daß es eine derbe
öffentliche Rüge erhielt und seit dieser Zeit sich allerdings
maimeutu vcivtnviuiuv» .
zu erzielen, sondern noch speciell eine Reihe von Geschenken viel toleranter'zeiat m ~ r ~
an die Häupter von Siam und Japan hinzugefügt. ES der Linken, Dr Vtittöii nur ^ E ^ der Vertreter
diese größere Mäßigung so wenig
UU VU- -r-». - -
sind theils photographische Abbildungen, theils Werke der
Lithographie und deS Kupferstichs, welche geeignet sind,
jenen Höfen eine unmittelbare Anschauung deutscher Zu-
stände »u geben. Von dm Photographien, welche von
den besten Künstlern auf diesem Felde mit seltener Geschick
lichkeit ausgeführt find, erwähnen wir die Aufnahme der
interessantesten Gebäude, Städte und Gegenden deS preußi-!
scheu Staates in eimr zahlreichen Auswahl; ferner in
ähnlichem Umfange die merkwürdigsten Punkte im übn-!
gen Deutschland, sowie die Darstellung der preußischen
und der deutschen Münzen. Von den übrigen durch
Bmttdruck oder Kupferstich vervielfältigten Werken seien
hervorgehoben, die Abbildungen der preußischen Rit-
tersitze und Edelschlöffer, deren iedeö einzelne Blatt durch
enttprechende Unterlagen ein größeres Format erhalten hat,
das kostbare, nie in den Handel gekommene Werk: Vor-
legeblätter für Handwerker und Fabrikanten, vom Königs.
Gewerbe Institut herausgegeben, daS in geschmackvollen
Mustern. Ornamenten und Gefäßen ein glänzendes Zeug
niß von der Benutzung künstlerischer Mottve für praktische
Zwecke giebt; endlich der große AtlaS der Weichsel- und No-
gatbrücke in 19 Blättern, der ebenfalls nicht in den Handel
•' . . ' O
zu würdigen weiß, daß er bei demselben "Antrag schon
zwei- und dreimal daS Wort genommen hat, mitunter um
über Gegenstände zu sprechen, die gar nickt dahin gehören.
Gr schöpft allenthalben Verdacht, daß, lei eS der Senat, sei eS
die Majorität, sei,S ein Einzelner irgend perfide Pläne gegen
die Freiheit und das Recht der Hamburger Bürger im
Schilde führt und wittert in all wn jeglichen Anträgen
und Beschlüffen künstlich gelegte Mausefallen. Die Linke
scheint ihm das Amt deö Sprechers übrigens allein zu
überlassen. Von Wichtigkeit war die zu Anfang der ge
strigen Sitzung gemachte Mittheilung, daß der in voriger
Satzung niedergesetzte Verfassungs-Ausschuß die Ablehnung
der Rathöanträge befürworten, zugleich aber auck die Punkte
angeben werde, welche auf Grundlage der BundeSnote
allein revidirt werdm könnten. Sehr erfreute ferner die
Mittheilung deS Präsidenten l)r. Versmann, daß der Se
nat ihn nunmehr seiner Thätigkeit an der Seerechts-Con-
ferenz überhoben habe, so daß ec sich jetzt seinem neuen
Ehrenamte um so vollständiger widmen könne. — Mit Auf
lösung des Schiller. Comrtö'S hat sich hier sofort der
Schiller-Berein coustituirt zur Förderung geistiger In
teressen in Hamburg, einer schon früher von uns erwähn
ten Absicht. Das Schiller ° Comite hat als Ertrag der
hiesigen Zeichnungen der hiesigen Schillerstiftung einen Be
trag von 1600^ Thlr. überwerfen können. — In Folge deS
ewordenen FrostwetterS
... .^ifffahrt wird das nächste
Dampfschiff nach New-Bork von Cuxhaven abgehen müs
sen, wohin von
arbur
esell
von >Vram, vuv i*»» -v.. .......
Glanz dieser Gaben wird aber erhöht durch die kostbaren! in cen letzten Taan, s«
Einbände und Mappen, welche dre kundige Hand des Hos- und der Unterbreckuno rJt -
Buchbinders Voat für Dieselben angefertigt hft. In rothem' ~ " .^rerorecyung der
Chagrin mit reichem Goldschnitt und Verzierungen bieten
sie in der Mannigfaltigkeit ihrer Formate und dem Glanz
der Ausstattung eine wahrhaft fürstliche Sendung und
man wird bei der Durchsicht zweifelhaft, ob der innere
Werth oder dis äußere Zugabe das Kostbarere sei. In
der Mitte der Bände befinden sich die Wappen jedes der
beiden Souveräne, so daß schon äußerlich ihre Bestimmung
zu erkennen ist.
Danzig, 22. Dez. (D. Z.) Zu der einen vor einigen
Monaten errichteten Marme-Artillerie-Compagme ist nun
mehr die zweite hinzugetreten und es hat dieselbe nach hier
erfolgter Formatton ihre Garnison in Stralsund angewie
sen erhalten. Als eine der zuerst mit ins Leben tretenden
neuen Einrichtungen unserer Marine wird die schon in den
Zeitungen vielbesprochene See-Arüllerie-Schule betrachtet
werden dürfen. Die neuen eisernen Landungslafetten, auf
welche die als Armirung der Boote benutzten Schiffsge.
schütze schnell übertragen und so als von vier Mann de.
quem zu ziehende Landungsgeschütze benutzt werden können
werden nunmehr, nachdem sie bei mehrerenVersuchen sich erprobt
haben, alSreglementSmäßig bei unsererMarine eingeführt wer-
den. — Aus guter Quelle vernimmt die „K.H.Z.", daß die Ad.
mrralität wiederum Einen Chef, und als solchen den Kriegs,
muttster erhalten soll, da sich die Trennung m zwei Behör
den mit einem Chef der Marine-Verwaltung und ei?.em
aus die zu verladenden Güter
aft, befördert werden, falls nicht
auf Kosten der
bis dabin, wie es jetzt den Anschein hat, das Wetter wie
der umschlägt.
Coburg, 13. Dezember. (Priv.-Mitth.) Vom 10.d.M.
an ist der Ausschuß des deutschen Nationalvereins hier
wieder zu Berathungen versammelt gewesen. Nach den
bei dem Geschäftsführer eingegangenen Beitrittserklärungen
und den Mittheilungen der einzelnen Ausschußmitglieder ist
der Verein in einem erfreulichen Wachsthum begriffen. Der
Ausschuß hat daher auch eine weitere Vermehrung seiner
Mitgliederzahl durch Cooptation beschlossen. Ueber die er
folgte Wahl hierzu haben sich annehmend bereits erklärt
die Herren: Niebo ur, Obergerichtsanwalt in Varel, Prä
sident der oldmburgischen Ständeversammluua, Lehmann,
Rechtsanwalt in Kiel, Mitglied der holsteinscken Stände-
versammlung, Theodor Müllensiefen, Fabrikbesitzer
in Crengeldanz bei Witten in Westfalen, Rose^
Rechts - Anwalt in Leipzig und Mitglied der dorti
gen Stadtverordneten. Versammlung, Dr. Friedrich-
Oetker in Kaffel und Dr. med. Rückert in
Coburg, welcher zugleich als weiteres Mitglied des Vor
stands gervählt wurde. Die Erklärungen von zwei Ge
wählten sind noch zu erwarten. Der Ausschuß beschäftigte
sich diesmal hauptsächlich mit der Vervollständigung der
3 -
Organisation des Vereins, und wurde namentlich die Wirk,
samkeit durch die Presse näher besprochen; eS wurde be
schlossen, von der Gründung emes selbstständigen OrganS
vorläusia abzusehen und vorerst auf zwanglos erscheinende
Blätter/unter dem Tittl: „Flugblätter deS deutschen
Nationalvereins-, sich zu beschränken, von denen das
erste sofort redigirt wurde und demnächst die Presse
verlassen wird; wichtigere Fragen dagegen durch Bro-
schüren zu besprechen und im Uebrigen nach Bedür
fe sich der befreundeten Blätter als Organe zu be
dienen. In der kurhessischen Frage wurde eine zur
Veröffentlichung bestimmte Erklärung beschlossen, welche an
die Mitglieder deS Vereins und an die Taaespresse durch
die Ausschußmitglieder zur Vertheilung gebracht werden
soll und dark von den Mitgliedern des Vereins aller Or.
ten wohl erwartet werden, daß sie ihrer patriotischen Pflicht
auch in dieser Frage mit Eifer und Ausdauer genügen wer.
den Auch die Frage der Wehrverfassung des deutschen
Voikes, ebenso wie die holsteinsche Frage waren außer
einer Reihe von Mitgliedern und Freunden des Vereins
eingegangener Vorschlage verschiedener Art Gegenstand ein-
aebender Besprechung. Nach Beendigung der Sitzungen des
Ausschusses fand sodann gestern Abend noch eine öffentlich
anberaumte Versammlung der in erfreulicher Weise an
Zahl zunehmenden hiesigen Mitglieder deS Nationalvereins
statt, an welcher auch die noch anwesenden Ausschußmit
glieder Theil nahmen und in welcher die Vorstands- und
Ausschußmitglieder: v. Bennigsen. Schulze aus Delitzsch,
Ravscher, Stteit und zum Schluß noch zwei hiesige Bür-
ger sprachen; von Letzteren wurde ein recht herzlich aufge-
rrommeneö „Hoch- auf den Herzog ausgebracht: als den
edlen Förderer und Schützer dreser innerlich so berechn
ttgten, gesetzlichen, nationalen Bewegung, den deut
schen Fürsten wie er sein soll; und ein anderer
auf „die Männer deS Ausschusses-: die von Nord
.und Süd, und Ost und West hier zusammenge-
kommen seien, um mit Aufopferung ihren patriotischen
Pflichten zu genügen, die aber auch ebenso wie die übri
gen Mitglieder des Nationalvereins in hiestger Stadt stets
der herzlichsten Aufnahme versichert sein dürften; denn
wenn auch der Coburger längere Zeit bedürfe, bis er sich
für eine Sache erwärme, so halte er aber auch mit um
so mehr Beharrlichkeit und Ausdauer an dem fest, wofür
er sich einmal erwärmt und entschieden habe. Die Ver
sammlung, welche von 7 bis gegen 10 Uhr Abends dauerte,
machte auf alle Anwesenden einen befriedigenden Eindruck,
der nicht verloren sein wird, und bereits in neuen Bei
trittsanmeldungen hier sich kund giebt.
— Wir beschränken uns darauf, von der obenerwähnten
Erklärung deS deutschen Nationalvereins in der
kurhessischen Sache nur den Schluß wiederzugeben,
da wir selbst die Rechtsfrage im Einzelnen ausführlich
erörtert haben: .
„Man muß es der preußischen und ermgen anderen deut
schen Regierungen Dank wissen daß sie, gestützt auf die Er
folglosigkeit der bisherigen Verhandlungen zwischen Regierung
und Ständen über die Verfassungsrevision, die Wiederherstel
lung der Verfassung vom Jahre 1831 am Bunde beantrag
ten. In der That ist die Beseitigung, des sogenannten Vei>
fassungsgesetzes vom Jadre 1852 der einzige Weg. den Rechts
zustand in Kurhessen wieder herzustellen, wenn auch nicht
vollständige Sühne für das tiefgekränkte Rechtsgefühl des hes-
fischen Landes und des deutschen Volkes überhaupt dadurch
gegeben ist. Im Interesse sämmtlicher deutscher Regierungen
selbst liegt es. daß das in Kurheffen gegebene Bespiel bald,
möglichst beseitigt werde; denn so lange eme solche Rechtlofig-
kett und Willkür in einem einzelnen deutschen Lande dauere,
wird kein öffentlicher Rechtszustand in Deutschland für ge^
sichert gelten sönnen. Aber auch eine heilige Pflicht des deut
schen Volkes ist es. bei den Leiden des kurhesstschen Landes,
dessen Bewohner eine so bewundernswerthe Ruhe und Aus
dauer in dem langsährigen Kampfe um das verfassungsmäßige
Recht an den Tag aelegt haben, nicht tbeilnahmlos und un
thätig zu bleiben. In diesem Sinne richten wir die bestimmte
Aufforderung insbesondere an die Mitglieder unseres Vereins,
allen gesetzlichen Einfluß in ihren Kreisen, namentlich aber in
der Preffe und in der Landeövertretung dahin auszuüben,
daß dem schweraekränkten kurhesstschen Volke endlich seine Ver
fassung vom 5. Januar 1831 unverkürzt zurückgegeben werde,
und daß zugleich die Bundesverhandlungen in dieser, wie in.
jeder anderen Angelegenheit, sich nicht länger der Oeffentlich-
kett entziehen."
Frankfurt, 22. Dezember. (Fr.J.) Die hiesige deutsch,
katholische Gemeinde besaß bisher noch keine corporattven
Rechte und bestand nur alS geduldete Religionsgesellschaft.
Auf ihr Ansuchen sind ihr nun mittels SmatS-BeschluffcS
vom 20. d. M. jene Rechte in der Art verliehen worden,
daß sie künftig befugt ist, hypothekarische Anlagen zu ma
chen, Erbschaften anzutreten und Liegenschaften zu erwerben.
Fulda, 20. De». (Fr I.) Die kürzlich aus Kaffel gebrachte
Nachricht des Verbots des Münchener „Punsch- scheint
verfrüht; vielmehr wird derselbe hier nach wie vor ausgege.
ben, und es stnd bis jetzt nur die Nummern 49. und 50. des
selben polizeilich saisirr worden. Sicher dagegen ist, daß der
in ersterer Nummer allerdings nicht in der feinsten Manier
erwähnte Prinz sich dteferhalb an hiesige Polizeidirektion ge
wendet hat. um durch diese das Verbot des Münchener Witz
blattes zu bewirken.
Karlsruhe, 21. Dez. In der heutigen Sitzung der
Zweit n Kammer wurden zwei Petitionen vieler Katholiken
der Gemeinden Rottmadingen und Singen gegen daS Con-
cordat übergeben. — Die Kammern find bis zum 9. Ja
nuar vertagt.
Mannheim, 19. Dezember. (M. Z.) Nachdem die
von einer Anzahl hiesiger Katholiken gegen das Konkordat
? rr. v* r o* '_ rjt ... w»
tLxt....... , . ,,
Theile des Landes' verschickt. Der" engere Ausschuß der
Unterzeichner fügte derselben eine Ansprache bei, welche zur
Confiöcatton führte. Wir lassen denjenigen Theil nachste
hend folgen, auf Grund dessen die Beschlagnahme erfolgte:
„Katholische Mstbürger! Ueberzeugt, daß es nur von der
Haltung des badischen Volkes und insbesondere von der
deS katholischen Theiles abhängt, ob die drohende Gefahr
einer allgemeinen Verwirrung und tiefen inneren Zerrüt
tung von unS abgewendet werden soll oder nicht; über
zeugt, daß eine Kundgebung des öffentlichen Geistes in die
ser Beziehung nur dann die beabsichtigte Wirkung hat»
wenn sie eine allgemeine, alle Theile des Landes umfassende
ist; überzeugt endlich, daß wir bei der Mehrzahl der badi
schen Katholiken eine mit der unsern übereinstimmende
Gesinnung voraussetzen dürfen und durch unser Vor
gehen nur dasjenige aussprechen und öffentlich bethätigen^
was alle Gemüther mächtig durchdringt treten wir hierdurch
mit der Einladung vor Euch, auf gleichem Wege, in offener,
muib'ger Sprache Verwahrung gegen das mit dem päpstlichen
Stuhle abgeschlossene Concordat einzulegen, und, falls Ihr
vorstehende Bittschrift nach Form und J-rhalt genehmigen
solltet, Euch in besonderer Eingabe an die hohe Kammer der
selben anzuschließen. Gott selbst hat den Menschen, indem
er sie zu Völkern vereinigt und mit der Liebe zum Vaterlande
beseelt, den Weg vorgezeichnet, auf dem sie ihre höhere Be
stimmung zu erfüllen haben. Nun wohlan, was das deutsche
Volk an ääfter Bildung, an geistiger Erkenntniß und sittlicher
Würde errungen, wir haben es mitverdient und sind nicht ge
willt, unS dieses Antheils weder ietzt noch für die Zakunft zu
begeben. Der feste Stern, nach dem unsre Bahn sich richten
und der unser Aller Streben lenken soll — ist das Vaterland.*
Oesterreich.
Wien, 22. Dezember.
Die Werbungen für die päpstliche Armee werden hier
noch immer fortgesetzt. Man will im Ganzen 3 Ba
taillons zu je 750 Mann aufbringen. Der Zulauf ist
in Wien nur ein sehr mäßiger, so daß sich die Un
ternehmer veranlaßt sahen, auch in Linz, Brünn, Graz
und Innsbruck Werbe. Büreau'S zu errichten. DaS
Handgeld beträgt 75 Fl., das mit Rücksicht auf den
Umstand, daß die Finanzen des Kirchenstaates voll
kommen zerrüttet find, jedenfalls als ein sehr beben-
tendes bezeichnet werden muß. Uebrigens treiben sich
m mehreren Provinzen des Kaiserstaates, namentlich
aber in Venetien, Personen herum, welche mit einer
von Tancredi Bella unterzeichneten und mit dem päpstli-
chen Wappen versehenen Ermächttgung versehen sind,
„überall Gaben für den Statthalter Jesu Christi zu sam-
weln, zur Unterstützung deS Krieges gegen die Barbaren
Garibeldi's, die daS Haus Gottes ziffchließen und seine
Diener gefangen setzen?