Full text: Zeitungsausschnitte über Jacob Grimm

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mit Neuerungs focht und ürgerniserregeuder Bedrohung 
unserer Kulturgüter zu tun, sondern wachsen ans der 
gleichen Lehnsucht empor, die Grimms Schaffen beseelte: 
das Volk wieder zu seiner alten, edlen und schachtelt 
Sprache zurückzuführen. Dann erst „werden Fremdlinge 
itud Barbaren, die heute unsere Sprache schänden, wie 
Flocken zerstieben, m e u n D e n t s ch land, s i ch s e l b st 
e r t e n n e n d, st o l z alles großen H e i l s b e w n ß t 
m i r d, d a s i h nt ans seiner S p r a ch e h e r vor 
geht!" 
Rundschau 
Familien-Stammbücher. 
ch r u u d l a g e n für ein S i p p e n k a t a st e r. 
Neben den samilienstatistischen Angaben der Volkszählung und 
der Statistik der Bewegung der Bevölkerung wird in Zukunft 
bor allem an die Gewinlinng familien- und volkskundlichen 
Materials auf anderen Wegen herangegangen werden müssen. 
Fn diesem Zusammenhang darf hingewiesen werden auf das vom 
Reichsbund der Standesbeamten e. "V. herausgegebene „Deutsche 
Einheits- und Familienstammbuch" (Berlin SW 61, Gitschiuer 
Straße 109). In Verbindung mit diesem Familienstammbuch ist 
auch eit: Familien- und Heimatbuch im gleichen Verlag erschienen, 
das voit Max Sachsenröder zusammengestellt worden ist. Dem 
Familienstammbuch ist eilt besonderes Register beigegeben, in das 
die persönlichen Daten für die beiden Ehegatten und ihre Kinder 
sowie Eingaben über die Eltern und Großeltern der beiden Ehe- 
gattelt, insbesondere auch Angaben über die Standesämter kund 
die Registernummern) und Die int Familienregister verzeichneten 
Eheschließungen, Geburten und Todesfälle einzutragen sind. Durch 
die reichsrechtliche Verordnung über die standesamtlichen Scheine 
vont 14. Februar 1924 ist der Begriff derz Familienstammbücher 
zum ersten Male in die reichsgesetzlichcn Bestimmungen auf 
genommen. Ta das Familienstammbuch des Reichsbundes der 
Standesbeamten bereits lveit verbreitet ist, so wird es nicht nur 
eine richtige Grundlage für die Sippschafts- itud Familien 
forschung, sondern auch wertvolles Material für spätere familien 
statistische Untersuchungen bringen und zum etwaigen Aufbau 
eines Sippenkatastcrs hinzuzuziehen sein. 
Aufgaben des Sachverständigen für Rasseforschung. 
In der Zentralstelle für Teutsche Personen- und Familien 
geschichte e. B., Leipzig, erscheint soeben der Bortrag, den 
Tr. Achim Gercke, der Sachverständige für Rasseforschung beim 
Reichsministerium des Innern, vor der Hauptversammlung der 
Zentralstelle für Teutsche Personen- und Familiengeschichte e. B. 
gehalten hat, und der das Aufgabengebiet des Sachverständigen 
umreißt. Dieser Bortrag ist deshalb von besonderer Bedeutung, 
weil er das amtliche Programm der nationalen Regierung für dte 
Zielsetzung und Organisation der deutschen Familieugeschichts- 
forschung enthält. Ter Ehrenvorsitzende der Zentralstelle, Tr. Hans 
Breymann, hat den Bortrag mit einer Vorrede versehen. 
Erschwerte Einsicht in die Personenstandsregister. 
Ter preußische Innenminister hat angeordnet, daß die Be 
nutzung der Personenstandsregister nur mit besonderer Vorsicht 
gestattet werden soll. Ahnenausstellungen für Tritte und ähnliche 
Nachforschungen sollen nur durch solche Personen durchgeführt 
werden, deren Eignung von dein Sachverständigen für Rasse- 
forschung beim Reichsministerium des Innern, Berlin NW 7, 
Königsplatz 6, anerkannt ist. Tie Benutzung der Register soll nur 
solchen Personen erlaubt werden, die sich als hierfür geeignet 
ausweisen können. In Zweifelsfällen ist die Eignung durch An 
frage bei dem Sachverständigen zu klären. 
Deutsche Volkskunde in den Schulen. 
Im Anschluß an einen preußischen Ministerialerlaß über den 
Schutz alter Schriftdenkmäler int Interesse der Be- 
völkerungs- und Rasseilpolitik haben jetzt, ivie die „Wandelhalle" 
melDct, die Schulabteitunaen einzelner Regieritngen eilte Ver 
fügung erlassen, die die Wichtigkeit des Erlasses hervorhebt und 
ferner auf den Wert der Familienforschung für die Ge 
schlechter eines Ortes hinweist. Auch soll der Forschung und 
Pflege v o it H e i m a 1 t r a ch t. H e i m a t s a g e, H e i m a t - 
bra uch durch die Schille die größte Aufmerksamkeit zugewendet 
werden. Es soll also praktische d e it t s ch e Volkskunde 
in den Schulen getrieben werden. 
Arbeitsbeschaffung durch Insiandsetzungsarbeiten an 
öffentlichen Gebäuden. 
Ter Reichsarbeitsmimster hat bett obersten Landesbehörden 
für Arbeitsbeschaffung Anweisungen über die Durchführung der 
neuen Arbeitsbeschasiungsmaßnahmen ditrch Jnstandsetznngs- 
arbeiten an Verwaltungsgebäuden usw. gegeben. Aus deut Rund 
schreiben des Ministers sind folgende Bestimmungen als besonders 
wichtig hervorzuheben: 
Der Kreis der Instandsetzungs- nnd Ergänzungsarbeiten, die 
nach 8 1 Abs. 1 Ziff. 1 des Gesetzes vom 1. Inm 1933 mit Reichs 
darlehen gefördert werden können, ist in dem Rundschreiben näher 
umschrieben. Als Bauten, deren Instandsetzung und Ergänzung 
gefördert ioecden samt, gelten alle Verwaltungsgebäude, Wohn 
gebäude, Brücken tlnd andere Baulichkeiten, die sich im Eigentunt 
vott Gemeinden, Gemeindeverbänden lind sonstigen öffeutlich- 
rechtlichen Körperschaften befinden; dazu ge.hören insbe 
sondere auch 2 ch u l e n, vor allem, wenn int Zusammenhang 
mit neuen Siedlungen Ergänzungsarbeiten erforderlich werden. 
Kleinere Instandsetzungsarbeiten uitd laufende Unterhaltungs 
arbeiten sollen ausscheiden. Tie Förderung sott sich hauptsächlich 
ans g r ö ß c r e I n st a n d s e tz tt n g s - nnd E r g ä n zungs - 
arbeiten erstrecken, voit betten eine fühlbare Auswirkung auf 
den Arbeitsmarkt zu erwarten ist. Anbauten, Einbauten oder 
Aufstockungen gehören zit bett sörderungswürdigen Ergänznngs- 
arbeiteit, wettn sie demselben Zweck wie das Hauptgebäude dienen, 
oder tvettn eS sich um eine Fertigstellung voit Bauten handelt, 
die bisher ans Mangel an Mitteln nicht vollendet werden konnten. 
Auch Umbauten können gefördert werden, tvenn Instandsetzungen 
ttnwirtschaftlich oder technisch unmöglich sind. Neubauten scheiden 
dagegen aus. Besonderer Wert tvird -im übrigen darauf gelegt, 
daß ' es sich um die Schaffung zusätzlicher Arbeits 
gelegenheiten handeln soll. 
Zu beachten ist, daß die vorstehend genanitten Darlehen für 
die Instandsetzung öffentlicher Gebäude zinsfrei gegeben 
werden; sie sind lediglich binnen fünf Kalenderjahren in gleichen 
Teilbeträgen, d. h. also zu 20% jährlich zu tilgen. 
Mitteilungen 
Reichsansschuß für Boltsgesnndheitsdienst, Berlin NW 7, 
Robert-Koch-Platz 7. 
„Tie Atlfklärnng über Erbgesnndheitspflegc mib Rasfen- 
fiutbc muß zur rasscnhgienischen Erziehung der Jugend 
tind des gesamten Volkes ausgebaut werden, um sie für 
die Eheschließung vorzttberciten. Um diese Erkenntnis 
tveiten Kreisen ;n vermitteln und geeignetes Lehr 
material beit für die Aufklärung zuständigen Stellen 
und Erziehern der Ingertd zu vermitteln, habe ich die 
Umbildttng des Reichsansschnsses für hygienische Volks 
belehrung in einen solchen für Volksgesnndheitsdienst an 
geordnet." 
Itt Ausführung der obenstehenden Anordnung des Herrn 
'Reichsnrinisters des Innern läßt der Reichsausschuß für Volks- 
gesnndheitSdienst eine Schriftenreihe erscheinen. 
Als Heft 1 wird der vollständige Wortlaut der Ansprache des 
Herrn Reichsministers des Innern Dr. Frick auf der ersten 
Sitzung des Sachverständigenbeirats für Bcvölkeruugs- und 
Rassenpolitik am 28. Juni 1933 veröffentlicht. Tie oben tvieder- 
gegebenen Ausführuttgen sind der Ansprache entnommen tvorden. 
Heft 1 ist zum Preise von 10 Psg. für 1 Stück, 8 Pfg. ab 
25 Stück, 6 Pfg. ab 50 Stück, 5 Pfg. ab 100 Stück vom Reicbs- 
ansfchnß für Volksgesundheitsdienst, Berlin NW 7, Robert-Koch- 
Platz 7, zu beziehen. 
Weiteste Verbreitung der Rede des Herrn Reichsmil ti sie rs des 
Innern ist Pflicht jedes einzelnen. 
Bücherschau 
Bei >i n a n f g e f o r d e r t zugestellten Büchern bleibt 
die Besprechung v o r b c h a l t e n. Rücksendung er. 
folgt auf keinen Fall. 
Gedanken zur Naturlehre. Von H. B n r g. Verlag Hans Huber, 
Bern—Berlin, 1933. 71 S., drosch. 2,2a RM. 
Der Verfasser, der seine Arbeit als „Aufzeichmtna einer Art 
von Glanbensbekenntnisien" vorlegt, versucht das Neben- und 
Durcheinander der naturwissenschaftlichen Erscheinungsformen 
durch eine Auslösung in allgemeine und einfachste Elemente zu 
beseitigen. Er sieht eine Möglichkeit in der Zurncksührnng ans die 
Wabrnehmungselemente von Raum und Zeit. Tie Räume nnter- 
scheiden sich durch ihre Strötnungsgeschwindigkeiten; ihre Strom 
linien bilden Strömnngsfiguren, durch die z. B. die Moleküle, 
Atome, Elektronen erklärt werden. Massen und Kräfte fittb be- 
sondere Formen der Stromlinien. Tas organische Lebeil ist ans 
deut Zusammenwirken beständiger Elementarfigurert hervor 
gegangen. 
Ter Verfasser gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß seine An 
schauungen bald Gemeingut-der Natnrforschung sein werden. Ob 
allerdings die moderne Naturwissenschaft einer neuen Theorie 
Zuliebe auf die nach Ansicht des Verfassers „mythologischen 
Lehren von Körpern, Kräften, Gesetzen" zu verzichten gedenkt, muß 
bezweifelt werden. 
Physik. Von Tr. Paul Weinrowsky. Verlag Moritz Tiester- 
weg, Frankfurt a. M. 1933. Gebd., 79 S., Preis 3,— M. 
In diesem neuen Teil des „Handbuches der Volksschul- 
pädagogik" gibt der Verfasser wertvolle Anregungen für die Ge 
staltung und den Erfolg des physikalischen Unterrichtes. Nach 
einem Ueberblick über die Entwicklung der Physik ttttb bett Stattd 
und die Aufgabe dds Phyfiknnterrichtes in der Volksschule befaßt 
er sich mit der Auswahl unb Ordnung des Stoffes nnd nimmt 
tu längeren Ausführungen Stellung ’ zu den hauptsächlichsten 
Arbeitsakten (Induktion, Tednkrioit, Erfahrungskreis des Kindes, 
Beobachtung und Versuch, Schau- und Schülerversnch, Schüler- 
übung, Versuche im Freien, Wiederholung usw.)- nnd Arbeits- 
tnitteln (Lektüre, schriftliche Arbeiten, Skizzen unb Zeichnungen). 
Das Verständnis des Buches wird durch Unterrichtsbeispiele-er 
leichtert. Neben einem reichhaltigen Schriftenverzeichnis am 
Schluß verdienen die in den Text eingefügten Literaturhinweife 
besondere Beachtung. Auf Unterrichtsmittel wird verwiesen. 
Tas Buch zeichnet sich durch Sachlichkeit, Gründlichkeit nnd 
Klarheit aus. Es dürfte für alle Lehrer der Physik, nicht nur für 
Volksschullehrer, von großem Nutzen seilt. Besonders aber sei es 
dem jungett Lehrer als wertvolles Hilfsmittel für die Weiter 
bildung bestens empfohlen. W. L ü ck e. 
Weihnachten und heilpädagogische Arbeitstechniken. Voit Tr. Phil. 
Karl Tornow. Earl Marhold Verlagsbuchhandlung, Halle/S. 
49 Seiteil, Preis 1,50 RM. J, 
Die Arbeit ist atts der Pra/^ der Hilfsschule hervorgegangen. 
Sie zeigt, wie — geleitet VvL"der Idee der heilpädagogischen 
Bildung — die einzelnen Sachgebiete beftimmettb sein können.für 
die Auswahl der Technik, und wie durch rechte Gestaltung der 
Arbeitstechnik, Kräftcbildung und lebensnotwendiges Wissen er 
möglicht werden. Tie Sachgebiete sind um das unerschöpfliche 
Thcina „Weihnachten" gelagert, das wie kein zweites geeignet ist, 
die Kindesseele in ihrer Ganzheit zu erfassen. Ter Wert des an 
regenden Heftes wird ditrch eine Reihe von Abbildungen erhöht. 
Motorische Minderbegabung nnd ihre heilpädagogische Behandlung 
im Werkunterricht der Hilfsschule. Bon Paul T o h r m a n tt, 
Hilfsschullehrer in Hannover. Verlag Carl Marhold, Halle, 1933. 
Mit 4 Abb. Preis 0 RM. 
Im neuen Reich wird auch die Hilfsschule eine neue Ziel- 
nnd Arbeitseinstellung erhalten; vor allem wird dem Werk 
unterricht ein größerer Raunt gewährt werden. Damit rückt die 
Frage nach der motorischen Minderbegabung der Hilfsschülcr in 
bett Vordergrund, unb die vorliegende Arbeit erscheint durchaus 
zeitgemäß. 
Tas Buch gibt zunächst die wissenschaftliche Fundierung des 
Problems und sucht demselben besonders ttad) der psychologischen 
Seite hin gerecht z>t werden; alle Ansfallsmöglichkeiten werden 
aufgesucht und begründet. Umfassend ttttb wertvoll ist die darauf 
aufgebaute pädagogische Auswertung. Hier geht der Verfasser 
neue Wege. Man darf sagen, daß er mehr gibt, als er im Vor 
wort andeutet. Aitch wer ihm in seiner „neuen Arbeitsweise" 
nicht ganz folgen kann, tvird atts betn Lesen des Buches viel Gc- 
wimt ziehen. Einzelheiten herauszugreifen, ist schwierig wegen des 
geschlossenen Aufbaues der Arbeit.' Man lese das Ganze, tun bei 
der Entscheidung über eilt wichtiges Problem mitwirken zu können. 
F r i c d c r i e i. 
-Fünfzehn Jahre Sowjetschulwesen. Tie Entwicklitng des Sowjet« 
schnltvesens ttttb die Wandlungen der kommunistischen Bildungs 
politik seit der Oktoberrevolutton bis zum Ettde des Fünfjahres 
platts (1917—1932). Von Sergius Hessen und Nikolaus 
Hans. Verlag.Julius Bcltz, Langensalza. Prets.brosch. 7 M., 
gebd. 8 M. 
Die Verfasser, zwei der besten Kenner des sowjetrusjischen 
Schulwesens, die selber weder mit dem Kommmtisnnis noch mit 
dem Marxismus ettvas gemein haben, stellen in diesem groß 
angelegten Werk klar ttttb leidenschaftslos die Entwicklung des 
sowjetrussischen BildunaswesenS nnd der Bildungspolitik der 
Sowjetregiernng Phase für Phase dar. Tas Werk gibt daher einen 
tiefen Einblick in die Arbeit der Sowjets auf betn Gebiete der 
Volksbildung und kommt zu dem Ergebnis, daß das kommunistische 
Bildnngsziel dabei als Bildungsideal verloren ging. Es wurde 
von einer eigenett Negativität zersetzt. Keine pädagogischen Ideen 
verschleiern mehr das Gesicht des roten Imperialismus, in dessen 
heißem Odem auch die letzten Reste dessen verschwinden, was noch 
ein pädagogisches Jdegl genannt werden könnte. 
A u s d e m I u I) alt: Tie vorbolschewistische Zeit. — Tie 
erste Periode der Bildungspolitik der Sowjetregierung (Krup- 
skaja nnd das Schnlideal). — Tie zweite Periode der Bildungs 
politik der Sowjetregiernng. <Tie ukrainische Umbildung des 
Schulsystems.) — Wirtschaftliche Grundlage des SowjetschultvefenS. 
— Tie Lehrerschaft. — Die Pflichtschule. — Tie Einheitsschule. — 
Tie Arbeitsschule. — Tie Schiilerselbstverwaltung u. die Iugcnd- 
bztv. Kinderbewegung. — Sondcrschttlwescn und. Problem der ver 
wahrlosten Kinder. — Berufsschulwesen. — Hochschulwesen. — 
Fortschritt des nationalen Schnltvesens. — Erwachsenenbildung 
unb die sogenannte politische Aufklärung. — Periode der Stabili 
sierung und die Widersprüche der neuen Kulturpolitik. — Fünf- 
jahresplan ttttb die Ergebnisse des Kulturseldznges der Jahre 1929 
bis 1931. — Tie ideologischen Auswirkungen des Kuliurfeldzuges. 
— Tie Schulreformen und die Pädagogik des roten Imperialis 
mus. — Das vierte abschließende Jahr des Fünsjahresplanes. 
— Tie Restauration der Lernschule. — Anhang (statistisches 
Material). 
„Mit 5,49 M. um die Welt". Josef Popsinger. Verlag Erich 
Spandel, Nürnberg, Adolf-Hitler-Platz 4. Brosch. 1,(50 M., 
gebd. 2,40 M 
Eilt ganz eigener Typ eines Weltreisenden ist der junge 
23jährige Oberbayer Joses Popsinger. Er hat es ttnternommen, 
mit einigen Markstücken tu der Tasche itud einem Photoapparat 
als Blindpassagier eine Reise anzutreten, die ihn in vier Welt 
teile führte. Urwüchsig wie seine Lebensweise ist seine Schreib 
weise und diese gerade gestaltet das Buch außerordentlich lesens 
wert. Ob uns Popfinger von England oder Frankreich, vott 
Marokko, Spanien oder Italien erzählt, oder indische Erlebnisse 
preisgibt, immer ist es die kernige, unbekümmerte Art, die den 
Plaudereien Reiz abgewinnen läßt. Tas schlichte Buch mit seinen 
rund 100 Seiten bietet in seiner einfachen Sprache eine Quelle 
der Unterhaltung, der Belehrung und der Freude. 
Preußische Anekdoten, I. Teil, von Herbert B l a tt k. Verlag von 
Gerhard Stalling, Oldenburg. 64 S., 1,— M. 
Altpreußisches Heldentum, tvie es die beiden großen Könige 
Preußens verkörpern, weht uns in fast allen Erzählungen ent 
gegen. Jeder Jipige wird das Büchlein mit Begeisterung lesen. 
Was der Spaten von der deutschen Vorzeit erzählt. Heraus 
gegeben von H i a I m a r K n tz he b. Velhagen uitd Klasings 
deutsche Lcsebogen Nr. 165. Verlag von Velhagen nnd Klasing 
in Bielefeld nnd Leipzig. 56 S., 0,40 M. 
In den Richtlinien für die Neugestaltung des Geschichts 
unterrichtes wird mit Recht eine eingehendere Behandlung der 
deutschen Vorgeschichte gefordert. Tas vorliegende Büchlein ist für 
biefett Unterricht ein vortrefflicher Wegweiser. In 9 kurzen Auf 
sätzen ist von hervorragenden Forschern auf diesem Gebiete alles 
Wissenswerte zusammengetragen worden. 
Machiavcüi. Bon Hermau H e f e l e. Verlag von Charles Eole- 
man, Lübeck. 50 S., 0,60 M. 
Tie vielumstrittene Persöttlichkeit dieses italienischen Staats 
mannes der sloreutinischcn Republik erscheint hier in einem 
neuen Lichte. Nach Ansicht des Verfassers ist alles Tun tntb 
Handeln des hochbegabten Staatsmannes von reinster Vaterlands 
liebe erfüllt. Tas Buch ist ein wertvoller Beitrag für die Be- 
nrteiluttg Machiavellis. 
Dr. B. Güster, Lehrbuch der französischen Sprache, Langenscheidt- 
sche Verlagsbuchhandlung (Prof. G. Langenscheidt) G.m.b.H., 
Berlin-Schöneberg, Bahnstr. 28—30. — 256 Seiten in Ganz- 
Icittcn gebd. 3,60 RAc. 
Dieses praktische Lehrbuch der französischen Sprache will die 
fremde Sprache auf möglichst einfache Weise lehren. Deshalb ist 
nicht die'Grammatik in ben Vordergrund gerückt; der Lernende 
soll vielmehr an Hand der nach praktischen Gesichtspunkten pc- 
wählten Lesestücke und der eng batttii vcrbnttdenen Uebungen be 
fähigt werden, die französische Sprache zu verstehen, sich über die 
Vorkommnisse des täglichen Lebens 311 unterhalten und Briese, be 
sonders kaufmännischen Inhalts, zit schreiben. 
Tie bildhafte Toussaint-Langenscheidtsche Lautschrift sotvie die 
in jedem Text solgcnd-en Erläuterungen inhaltlicher, stilistischer oder 
grammatischer Art sind dazu bestimmt, den Lernenden bei seiner 
häuslichen Vorbereitung oder Wiederholung zu ttnterstützen. 
Ter Anhang bietet ein alphabetisches Verzeichnis der tut- 
regelmäßigen Zeitwörter und ein deutsch-französisches Wörter 
verzeichnis. XX 
Die von Engen Diederichs ins Leben gerufene Bücherreihe 
Deutsche Volkheit hat in der Vergangenheit noch längst 
nicht die Beachtung gefunden, die ihr gebührt. Es ist deshalb 
geboten, immer wieder ans diese wahrhafte Schatzkammer deut 
schen Volksgutes nachdrücklichst hinzuweisen. Es ist zu hoffen tind 
z>t wünschen, daß die Gegenwart hellhöriger sein wird für den 
Anruf; sind doch in diesen Lebensbildern, Srtgeit unb Schwänken, 
in diesen Darstellungen alten Brauchtums und alten Volksglattbetts 
in diesen farbigen Berichten aus deutscher Vorzeit und deutscher 
Geschichte die starken Wurzeln unseres völkischen Lebens bloßge- 
legt. In fast achtzig Einzeldarstellungen ist ein reiches Gut zu. 
sammengetragen worden, das jeder wissenschaftlichen Kritik stand 
hält. Wie insbesondere dem Lehrer hier reiche Anregungen nnd 
Hilfsmittel für den Unterricht geboten werden, das zeigt die von 
I. O. P laß mattn verfaßte Werbeschrift: Deutsche Volkheit in 
deutschen Schulen. Gedanken ttttb Vorschläge zur Neugestaltung 
des dentschkundlichen ttttb geschichtlichen Unterrichtes an den Höhe 
ren Schulen, den Ober-schulen und Attfbauschulen. 22. S. Jena, 
Eugen Diederichs. 
Tie Attsführungen in dieser Schrift treffen in ihren wesent 
lichen Teilen auch für die Volksschule zu. Ter Preis der einzelnen 
Bände der „Deutsche» Volkheit" ist neuerdings aus 1,20 RM 
herabgesetzt tvorden. Leinenausgabe 1,80 RBi. Die Zlnsstattung 
ist mustergültig, wie das bei den Verlagserzengnissen von Engett 
Diederichs ja selbstverständlich ist. Uns gingen einige bereits frü 
her erschienene Bände z», auf die wir bei dieser Gelegenheit gern 
erneut hinweisen: 
1. Die Musikersamilie Bach. Dargestellt von Ernst Bor- 
kowsky. Acit 10 Abbildungen. 89 Seiten. 
2. Ernst Abbe als Führer zur Bolksgemeinschaft. Erzählt von 
W e r tt er W e-s s e lh 0 e f t. Mit 8 Tafeln. 80 Seiten. 
3. Die Fugger. Geschichte eines deutschen Handelshauses. Von 
Otto H. Brattdt. Mit 11 Tafeln ttttb einem Textbild. 
80 Seiten. 
4. Deutsches Frauenleben in der Zeit der Sachseukaiser nnd 
Hohenstaufen. Nach alten Ouellen erzählt von Sulu v. 
® t r a >t ß tt tt d To r n e y. Mit 8 Tafeltt. 84 Seiten. 
5. Südtirol. E i n K a m p s ti nt dentsche Bol k h e i t. Bon 
I 0 h. W i l h. M a n tt h a r d t. Mit 8 Tafeln. 80 Seiten. 
I. Helle r. 
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fertigt: Wissenschaftlicher 
Hilfsdienst, Bln.-Adlers- 
hos, FachSL. Froipposp.! 
Tausch 
Biele: einll. Tch, K., 
08 Kd,, ö km Chaussee 
i. Bhs. der Hauptstrecke, 
Bez. Köslin, Sch ul ha »4 
massiv, 0 hcizb. Zimmer, 
neu rcnov., Garten. 
Suche: Stadt, einkl. od, 
1. Stelle, in Bahnnähe 
nach Stadt mit Gymnas. 
in Ostdcntschl., auch Ost 
preußen. Bei Stadt Um- 
vigsverginuiig. Angebote 
unter P- v. 2.-J7 a» 
Geschäftsstelle Preußische 
sehrcrzcitung, 
Tausch 
Biete: l. Lehrcrstelle NI, 
i. Sl., gute Dicnstwohng,, 
schone Lage, 8icg,-Bczir! 
,'ch'crfcbnrg. 
Luche: Oehrcrstesle in 
Stadt m. höh. Schulen, 
eilig, »nt, P. L. 287, an 
ttkschäftsstclle Prcußische 
Lchrerzciinng.
	        

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