© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. Z4
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— 1886. 20. — Literarisches Centralblatt. — 8. Mai. —
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Bandes zugefügt hat (sie nehmen nicht weniger als 130 eng
gedruckte Seiten ein), und durch ein vortreffliches Personenregister.
So darf auch diese Ausgabe, wie die weiter unten besprochene der
Briefe Goethe's an Frau v. Stein, eine mustergültige Leistung
genannt werden.
Zeitschrift f. allgem. Geschichte, Cultur-, Literatur-u. Kunstgeschichte.
Hrsg, von v. Zwiedineck-Südenhorft. 1886. Nr. 4.
Inh.: Otto Kaemmel, aus dem Salbuche eines österreichischen
Klosters. — Adalb. Horawitz, ein Nationalökonom des 17. Jahr
hunderts. Wolf Helmhard Freiherr von Hohberg. —I. v. Günther,
die letzten Tage der Benedictiner in Jsney. — Fr. Leist, zur Ge
schichte der Bürger- und Bauern-Vornamen. — Aus den Franzosen
kriegen.
Anzeiger für schweizerische Alterthumskunde. Red.: I. N. Nahn.
1886. Nr. 2.
Inh.: I. Hunziker, Ausgrabungen bei Ober - Siggingen
(Aargau). — 9t. Ulrich, Grabfund bei Dachelsen (Bezirk Affoltern
a./A.). — A. Schneider, neue Funde in Aventicum. — I. 9t.
Rahn, Sculpturfragmente in S. Vittore in Muralto.— F. Vetter.
Mittelalterliches aus Stein a./Rhein. 2. — H. Zeller-Werd-
müller, die Bauhütte in Zürich. — E. La Roche, zu den Wand
malereien des ehemaligen Hauses Hertcnstein in Luzern. —^Th.
v. Liebenau, das Kloster Werthenstein. 3. Der Kreuzgang.(Schl.)
— I. 9t. Rahn, zur Statistik schweizerischer Kunstdenkmäler.
(9. Canton Luzern. (Forts.) 11. Canton St. Gallen.) — Miscellen.
— Kleinere Mittheilungen.
Strecke von Odde bis Kien bereist. Die Schilderungen aus dem
Volksleben können natürlich bei der kurzen auf die Reise ver
wandten Zeit ebenso wenig wie die des Landes auf genaueren
und eingehenderen Beobachtungen beruhen. So halten wir denn
das Buch nicht für geeignet, den Zweck zu erfüllen, den der Verf.
in erster Linie im Auge hat, nämlich „allen denjenigen, lvelchen
es nicht vergönnt ist, den fernen Norden zu besuchen, ein anschau
liches Bild von Land und Leuten zu entwerfen". Noch weniger
dürfte es „ein Rathgeber für diejenigen sein, welche eine Reise
nach Skandinavien zu unternehmen beabsichtigen". Zwar be
kundet der Verf. ein gewisses Talent für Naturschilderungen an
den wenigen Stellen, wo er solche einsticht; dagegen wäre doch
selbst für eine skandinavische Reise etwas mehr Interesse und
Verständniß für Kunst und Wissenschaft wünschenswerth, als
der Verf. z.B. in seiner Beurtheilung des Thorwaldsen-Museums
zeigt, oder in seiner'Frage auf S. 91: „was könnte es nützen,
den berühmten Codex argenteus, die gotische Uebersetzung der
vier Evangelien sich zeigen zu lassen?" Die Erzählung mancher
trivialer sogenannter Reiseabenteuer wäre besser weggeblieben;
vor allem hätte der Verf. den auf S. 95 fg. erzählten Vorgang
in dem schwedischen Bahnhofsrestaurant in seinem eigenen
Interesse verschweigen sollen. Die Sprache ist gewandt, aber
nicht überall sorgfältig und correct. Die Ausstattung des Buches
ist zu loben.
Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Hrsg, von der badischen
histor. Commission. N. F. 1. Bd. 1. Heft.
Inh.: Eberh. Gothein, die oberrheinischen Lande vor und
nach dem dreisiigjährigcn Kriege. — Alois Schulte, Beiträge zum
Leben der constanzer Domherren und Geschichtschreiber Heinrich
Truchseß von Diesienhofen und Albrecht Graf von Hohenberg. — Fr.
v. Weech, die Kaisernrknnden von 1206—1378 im großh. General-
Landesarchiv in Karlsruhe. 1. — Aloys Schulte, das Stadtrecht
von Neuenburg im Breisgau von 1292. — Miscellen. — Literatur
notizen. — Mittheilungen der badischen historischen Commission Nr. 7:
I.J. Schwarz, Archivalien der Stadt und Pfarrei Eppingen. II. A.
Sievert, Archivalien aus Orten des Amtsbezirkes Müllheim.
Nenenburg a. Rh. (Stadtarchiv). III. Birkenmayer, Archivalien
aus dem Amtsbezirke Waldshut, Hauensteiner Antheils, 1. Gemeinde
Dogern.
Das Ausland. Herausg. unter Mitwirkung bewährter Fachmänner.
59. Jahrg. Nr. 16.
Inh.: A. Rzehak, die Glacialablagerungen im europäischen
Rußland und am Nordabhange der Karpathen. — A. Frhr. v. Ham
merftein. Ergebnisse einiger Forschungsreisen über die Anbaufähig
keit des Kamerungebietes. — Emil Jung, die anglo-indische Armee.
— Bagdad. — Südostafrika zwischen Sambesi und Rovuma. Nach
O'Neill. — Geographische Neuigkeiten. — Literatur.
Globus. Hrsg, von Rich. Kiepert. 49. Bd. Nr. 17.
Inh.: Cagnat's und Saladin's Reisen in Tunesien. 8. (MitAbb.)
— C. Mehlis, die Houbirg. Eine keramische Studie. (Mit 1 Plane.)
— H. Brincker, die Bewohner des Nama- und Damralandes. 3.
(Schl.) — Dr. Stoll's Buch über Guatemala. — Aus allen Erd
theilen.
Carinthia. Red.: M. v. Jabornegg. 76. Jahrg. Nr. 1 u. 2.
Inh.: Sigismnnd's v. Hohenwart rc. rc. Reisejournal über die
nach Holland unternommene Reise im Jahre 1792. — F. Seeland,
das Erdbeben am 29. December 1885 in Kärnten. — Bericht über
die Wirksamkeit des naturhistorischen Landesmuseums im Jahre 1885.
Naturwissenschaften.
Länder- und Völkerkunde.
Kaiser, Karl, Reise durch Skandinavien. Mit 10 Jllustr. Barmen,
1885. Wiemann. (VI, 216 S. Kl. 8.) dH. 3.
Es ist schade, daß der Verf. nicht selbst den trefflichen Rath
befolgt hat, den er in der Vorrede seines Buches giebt (S. 2):
„Wer vom Reisen bleibenden Gewinn, wahren Genuß haben
will, beschränkt sich auf ein solches Gebiet, das er in der zu
bemessenen Zeit nicht eben durchfliegen, sondern wirklich kennen
lernen kann." Die Zeit von vier Wochen, welche dem Verf. zu-
bemeffen war, ist zu klein, um den skandinavischen Norden „wirk
lich" kennen zu lernen. In der That hat sich Kaiser auch damit
begnügen müssen, das Allernothwendigste zu sehen, und ist nie
von der breiten Touristenstraße abgewichen. So mußte er z. B.
in Norwegen, ganz abgesehen von dem Nordland, verzichten auf
Moldefjord und Romsdal, sowie auf die prachtvollen Alpen
landschaften am Nordfjord. Er hat weder Sognefjord und
Stärdal noch Jötunheim gesehen und auch am Hardanger sich
mit Wenigem begnügen müssen. Sogar keiner der drei großen
Wasserfälle ist ihm zu Gesicht gekommen, weder der Rjukan, noch
der Vöringfos, noch der Ringedalsfos, obgleich der letzte auf dem
Titelbild dargestellt ist. Im Innern des Landes hat er nur die
Keller, Paul, Obergärtner, die Rose.
freunde. Halle a/S., 1885. Hendel.
dH. 3.
Ein Handbuch für Rofen-
(VIII. 340 S. Imp. 16.)
Das empfehlenswerthe Buch giebt denen, die mit der Cultur
der Rose noch nicht vertraut sind, eine leicht faßliche Anleitung
über das gesammte Gebiet der Rosenzucht. Der erste Haupt
abschnitt behandelt die Freilandcultur der Rosen: den Boden
und seine Herrichtung resp. Verbesserung, das Pflanzen, Schnei
den, die Pflege in den verschiedenen Jahreszeiten, den Winter
schutz rc. Im zweiten Abschnitte wird das Wichtigste über die
Vermehrung der Rosen durch Samen, Ausläufer, Absenker, so
wie die Veredelung der Stöcke gelehrt. Der dritte Abschnitt
bespricht die Topfzucht, zwei weitere Theile behandeln das Treiben
der Rosen und die Feinde, resp. Abhaltung und Vertilgung der
letzteren. Daran reihen sich Beschreibungen der schönsten Rosen
mit Angaben über Verwendung, Bedeckung rc. und eine engere
Auswahl der empfehlenswerthesten und dankbarsten Sorten nach
den gärtnerischen Gruppen der Remontanten und Bourbonrosen,
Thee-, Noisette-, Moosrosen, gestreiften Rosen, Centifolien,
Kapuziner-, Monats-, Schling- und Kletterrosen, sowie der zur
Topfcultur und Treiberei am meisten geeigneten Sorten. Ein
Anhang bringt vorzüglich einen „Rosenkalender", d. h. kurze
Angaben der wichtigsten Arbeiten, welche bei der Rosencultur in
jedem Monate vorzunehmen sind. I-ssn.