Hanauer
Neue Europäische Zeitung.
Num. 8.
""ÄLt Römisch - Kaiser!. Maj. und Hochfürstl. Hessischer^
aller^ttLdigst- und gnädigster Frerhert.
Donnerstag den 14.
, . ■ —
Januar 1796.
Genua, den 20. Dezember,
österreichischen Galliotten, und Felucken,
***' welche von Vado auSgclauffea sind, ehe
noch der Sturm sie daran verhindern konnte, sind
in Gefahr gewesen, unterzugehen, und haben
sich theils hierher, theils «ach Pott» Fiaaleffüch»
ten müssen, wo man sie gut aufgenommen, und
mit allen Nothwendigkeiten versehen hat. Ueber-
Haupt hat ünsere Regierung sich beeisert, sowohl
den österreichischen, als neapolitanischen Trup
pen, bei den letztem Borfällen allen möglichen
Beistand Leiste» za lassen. Die teutschen Sol>
daten, welche sich zum Theil verwundet, zum
Theck krank, flüchten müssen, ohne die Landes-
spräche zu verstehen, herumirrten, wurden von
unsern kandescinwohnern menschenfreundlich aus-
genommen, und.nach unsern Hospitälern ge
bracht, wo man ihrer auf das sorgfältigste pfle
get. — Die kaiserl. Truppen fange» an, die
Winterquartiere zu beziehen.
Florenz, den 29. Dezember.
Wie man aus Pisa, dem jetzigen Hoflaaer des
Großherzogs, vernimmt, so haben sich in Paris
Umstande ereignet - werhalbm sich Ihro K. H.
nicht mehr deß Dienstes, und Ministeriums ihres
Ambassadeurs in der sranzösis. RkpuölikHr Car
len«, jedoch auS Bewiggnmden, die seine Per
son allein angehen, bedienen konnten. Da sie
nun von dem dasige« vollstreckenden Direktori
um auf das freundschaftlichste eingeladen wor
den sind, einen andern Mimsser dabin zu schik-
keu, um die gute Eintracht, und das Einver-
ständniß, welches glücklicher weift zwischen bei
den Regierungen bestehet- zu unterhalten, und
immer wehr zu befestigen, so haben sie den Se
kretär ihres Staats, und Finanz-Raths Dos
Neri, aus dem Hause Korsin«, dahin abgesandt,
und ihm den nemlichen Charakter ertheilt, wel
chen der Hr Graf Carletti bekleidete.
Niederrheinstrohm, den 9. Jänner.
Der zwischen den beiderseitigen Armee» ge
schlossene Waffenstillstand ist am 5. d. zu Koblenz
öffentlich bekannt gemacht worden; die dastge»
Äaw<chner bezeigten aber darüber keine groft Freu
de, weil sie dadurch die Hoffnung verschwinden
sahen, ihre ihnen ziemlich lästige Gäste bald
los zu werden, und nun in banger Erwartung
sind, wie, wenn es vor dem Frieden nicht zu
neuen Feindseligkeiten kommen sollte, ihr Schick
sal bei Schliesung desselben entschieden werden
wird. — Die Einwohner jener Häuser, die a«
Rheindamm liegen, waren aus denselben vertrie
ben worden, haben aber nun Erlaubniß erhal
ten, wieder Besitz davon zu nehmen. Der Trup
penmarsch ist daselbst sehr stark. Die Divisio
nen von Bernardot, Championet, und jene des
Generals Kleber siud am 5. und 6. dort ange
kommen, die beiden erstere weiter marschirt, die
letztere aber zur Besatzung allda verblieben. Mit
der Abführung von Griffeln ist es jetzt wieder stil
le. Einige, die dazu auserfehen, und bereits
arretirt waren, haben sich mit Geld losgekauft,
Prag, den 3. Jänner.
Neuerdings haben mehrere Truppe» Befehl