Full text: 425 Jahre Heinrich Schütz

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Elisabeth von Hessen 
Lautenbuch 
Signatur: 4° Ms. Mus. 108.1 
Handschrift Kassel 1609-1611 
Einband: Pergament, beidseits Blütenstempeln und Ornament 
rollenstempel. Auf dem vorderen Deckel großer Ornamentplatten 
stempel vergoldet, auf dem Hinterdeckel das landgräfliche Wappen 
(Plattenstempel, vergoldet). Beide Deckel: herausgestanzte Blüten 
muster mit rosafarbener Seide unterlegt. Ornamentierter Gold 
schnitt. Aufgeschlagen: f. 98 v -99 r Serabande, galliard P R 
(Autograph von Elisabeth von Hessen) 
Liure de tableture de Ihut pour Madame Elisabett princesse de hessen/ 
Commence par Victor de montbuysson; le dernier Januier 1611 heißt es auf 
Blatt 54r. Das Lautenbuch enthält eine Sammlung von Stücken für Laute 
solo in Form freier Instrumentalsätze und Tänze, sowie deutscher, franzö 
sischer und italienischer Lieder mit Lautenbegleitung und General 
basslieder. Als Schreiber identifiziert sind: Victor de Montbuysson (seit 
1598 fest angestellter Hoflautenist und Lehrer), Georg Schimmelpfennig 
(seit 1598 als Kapellknabe ebenfalls Mitglied der Hofkapelle) und Elisabeth 
von Hessen, die älteste Tochter von Landgraf Moritz. Ihr diente es als pri 
vates Spiel- und Übungsbuch und es befand sich in ihrem Privatbesitz. 
In musikalischen Fragen kannten die Mitglieder der landgräflichen 
Familie offenbar keine Berührungsängste mit Untergebenen. Wie ihr 
Vater, der regen musikalischen Gedankenaustausch mit seinen Kammer 
dienern pflegte, stand Elisabeth in engem Kontakt mit Ausbildern und 
Mitschülern. Dies macht auch das Lautenbuch deutlich. - Die besondere 
Seelenverwandtschaft zwischen Elisabeth und Georg Schimmelpfennig 
zeigte sich ebenfalls in der später entstandenen Madrigalsammlung 
„Madrigale ä voce sola" (siehe Nr. 31). Das äußere Erscheinungsbild des 
Lautenbuches weist auf die vornehme Abstammung der Besitzerin hin und 
hebt es von einem reinen Studienheft ab.
	        
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