Full text: 425 Jahre Heinrich Schütz

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Johann Grabbe 
II primo libro de madrigali. A cinque voci. 
Venedig 1609. 
Signatur: 4° Mus. 20 e [Unikum] 
Aufgeschlagen: Tenore: f. 51 r Titelblatt; Quinto: f. 51 v -52 r Wid 
mung an Graf Simon VI. zu Lippe-Detmold, Motette Felici amanti. 
Johann Grabbe (1585-1655) trat 1596 als 11-jähriger Kapellknabe in den 
Dienst des Grafen Simon VI. zu Lippe-Detmold. Seinen ersten Unterricht 
erteilte ihm Hoforganist Cornelius Conradi, dessen Nachfolger Grabbe 
bereits 1603 wurde. 1607 schickte ihn Graf Simon zu einem Studien 
aufenthalt nach Venedig, wo er Heinrich Schütz begegnete, als dieser 1609 
sein Stipendium bei G. Gabrieli begann. 
Das Madrigalbuch „II primo libro de madrigali" war Grabbes erste Ver 
öffentlichung und steht in einer Reihe mit den Erstlingswerken der Gabrieli- 
Schüler Hans Nielsen (1605), Mogens Pedersön (1608) und Heinrich Schütz 
(1611). Das Madrigal war das formale Studienobjekt, das Gabrieli zur Grund 
lage der musikalischen Übungen gemacht hatte. Als Ergebnis ihrer Studien 
ließen sie alle Madrigalbücher bei Angelo Gardano in Venedig drucken und 
brachten mit diesen Neuerscheinungen das moderne Italien in den Norden. 
Zentrales Thema des Madrigals ist die Klage des nicht erhörten Lieb 
habers. Das letzte Stück der Sammlung bietet hierzu eine amüsante 
Pointe: Grabbe kombinierte Texte der rivalisierenden Dichter Guarini 
(Nr. 19a) und Tasso (Nr. 19b) miteinander. Während Guarini - ganz im 
Sinne der Madrigalisten - die Qual des liebenden Verehrers schildert, 
deklamiert Tasso die barsche Antwort einer abweisenden Angebeteten.
	        
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