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Hellenistische Alchemie
griechisch, älteste Abschrift einer venezianischen
Vorlage, Norditalien, um 1500
2° Ms. chem. l [1+2 ; abgebildet: Band 2, 91 v
Diese zweibändige Handschrift enthält eine Sammlung von 114 Texten,
die zum großen Teil im hellenistischen Ägypten verfasst worden sind. Die
Abschrift der venetianischen Vorlage wurde im 16. Jahrhundert in zwei
Buchbinderbände aufgeteilt. Der englische Alchemist John Dee überließ
sie Landgraf Wilhelm IV. Sie hatten ursprünglich 60 englische Goldstücke
gekostet.
Esoterische Kreise sind der Ansicht, Goethe habe, angeregt von der
Lektüre bei einem Besuch in Kassel, das Hexeneinmaleins gedichtet.
Die Deutung des Labyrinthum Salomonis ist umstritten, sie reicht von
der„unendlichen Wandelbarkeit der Materie" über den Ariadne-Mythos
bis zur „körperlich-sinnlichen Labyrintherfahrung."