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empfunden, nämlich die Freude und der Schmerz der
Erinnerung, die Freude und der Schmerz des Augen-
blicks und die Freude und der Schmerz der Hoffnung,
wie der Furcht; diejenigen Freuden und Schmerzen
sind aber gewiß die höchsten, welche allen dreien Zeiten
zugleich angehören und sich daher in der Gegenwart
zu einem dreifachen Genusse, zu einer dreifachen Oual
vereinigen.
430.
Die Wiederholung, die Zahl und Anzahl der
Schmerzen ist nicht ohne große Bedeutung für den
Schmerz als solchen, nur nicht immer int arithmeti-
schen Verhältniß.
431.
Nur die Kindheit bietet ungetrübte Freuden; das
erste Bewußtsein ist der erste Dolch des Lebens.
432.
Wir sollen die Leiden nicht in den Freuden, aber
auch die Freuden nicht in den Leiden vergessen.