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424.
Gegen jeden Schmerz, gegen jedes Übel gibt es
ein heilendes Mittel, aber es ist unendlich schwer, in
jedem Falle das rechte Mittel zu finden.
425.
Die Eitelkeit des Menschen erstreckt sich bis in
seine Schmerzen; ein jeder hält seinen Schmerz für
den höchsten und tiefsten.
426.
Der allgemeinste Schmerz dieses Lebens ist der
Schmerz der Trennung und des Verlustes.
427.
Sollte in der ausgleichenden Ewigkeit unserer
Dauer nicht für jeden erlittenen Schmerz eine ent-
gegenstehende Freude bereitet sein, welche bald in die-
sem, bald in jenem Leben zu erwarten ist?
428.
Nur diejenigen Freuden sind lauter, welche einen
ruhigen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft
gestatten.
429.
Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft
haben alle drei ihre besonderen Freuden und Schmer-
zen; alle drei werden immer nur in der Gegenwart