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die zweite sein Mädchen und die dritte — seine 
Liebe. 
105. 
Göthe's Faust ist eine dramatische Philosophie, Les- 
sings Nathan der Weise dagegen ein philosophisches 
Drama. 
106. 
Das eigene Glück und Leben ist zu gering und 
kurz für das menschliche Herz; man will mehr und 
öfter genießen; daher die Theilnahme an unseren Mit- 
menschen, daher die Empfänglichkeit für den Reiz der 
Dichtungen und Mittheilungen. 
107. 
Das schönste Gedicht ist immer der Dichter selbst. 
108. 
Aberglaube ist Poesie, alle poetischen Menschen 
sind abergläubisch. 
109. 
Selbst fließende und wohlklingende Verse sind für 
den begabten Dichter viel leichter, als eine kraftvolle, 
charakteristische Prosa; zu jenen gehört nur Talent, zu 
dieser eine männliche Reife und eine vielseitige Bildung. 
110. 
Der Dichter wird viel früher reif in seinen Versen, 
als in seiner Prosa. 
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