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616.
Tritt niemals mit dem Pöbel in die Schranken;
der Edelste versinkt im Schlamme des Entarteten.
617.
Traue Keinem, aber beachte Jeden.
618.
Wille, Plan und Unternehmung sind frei, Gelin-
gen und Erfolg gehört der Bestimmung.
619.
Gar Nichts zu sein ist besser und mehr als etwas
Geringes.
620.
Das Schicksal gewährt seltener, als daß es gebend
oder nehmend überrascht und gern ahmen ihm die
Machthaber der Welt hierin nach.
621.
Ein gutes Vorurtheil begründet ein gerechtes und
nicht ein parteiisches Urtheil, erst der Mißbrauch des
Vorurtheils führt zur Parteilichkeit.
622.
Das Thun für Andere ist fast immer auch ein
Thun für sich, bald durch die Macht des Eigennutzes,
bald durch die Fügung des Himmels.