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517.
Der thatkräftigste, lebendigste Geist bedarf der äu-
ßeren Anregung, um nicht in sich selbst zu versinken.
518.
Der große Geist ist in äußerlichen Kleinigkeiten
weder zu erkennen, noch zu vermissen.
519.
Das Grobe und Unförmliche bekundet im Körper-
lichen eine Kraft, aber im Geistigen eine Schwäche.
520.
Nur wenn man an seinem eigenen Körper hinunter-
blickt, hält man sich für kleiner als man ist, weil
man sich verkürzt sieht, in allen anderen Betrachtungen
erscheint man sich größer als man wirklich ist.
521.
Die geistigen Bedürfnisse sind stärker und mannich-
faltiger als die körperlichen, auch lassen sich diese von
jenen unterdrücken, aber niemals jene von diesen.
522.
Die Geduld, wenn sie Ausdauer ist, verbürgt mehr
Geisteskraft als die Heftigkeit.
523.
Das Gedächtnis erfaßt und behält nur das Unwe-
sentliche, der sinnige Geist aber verarbeitet den geistigen