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Zur deuffchen Sprachkunde.
xxvm. Bd.
engl, to und niederländ. aan, umschreiben helfen). Ahd. Prä
positionen, die ausschließlich den Aee. begehren, sind gerade die
beyden mit i gebildeten umpi und vuri. In dem deutschen Da
tiv vereinigen sich drey verschiedene Casus: der eigentliche Dativ,
Ablativ (Instrumental) und Local. Constructionen einer Präp.
mit dem eigentlichen Dativ sind in allen Sprachen die seltensten
und im Latein unerhört; da aber das jlav. rL ausschließend die
sen Casus verlangt, so scheint er mir auch dem deutschen zi> zu
eigenthümlich. Die Ueberbleibsel der ahd. Jnstrumentalform haf
ten zunächst an der Präp. mir, außerdem an adverbialischen und
conjunctionellen Redensarten, welche andere Präpositionen ver
bunden mit diüj huiübüben. Hr. Grafs hat sie S. 261—285
gesammelt; von gleicher Art ist auch fona disü nü (a nunc),
hrab. g52^ , welches nebst vonna io (ex tune), mons. 334)
Seite 221, 222 verdient hätte angeführt zu werden. Ich zweifle
indessen, ob in allen diesen Redensarten, namentlich in ana diu,
in diu, ur diü, der Jnstr. organisch stehet? Ulfilas zeigt zwar
ein bi the (pi diu), du the (zi diu) , aber kein ana the, in the,
us the. Die slavische Sprache lehrt uns hier eine wichtige An
wendung des vorhin ausgelegten Unterschieds zwischen nah- und
fernräumlichen Präpositionen. Die nah räumlichen leiden
nie den Instrumentalis, sondern regieren überhaupt drey Casus,
nämlich die positiven (bL, «, Ha) den Loe. auf wo?, den Ace. auf
wohin?; die negativen (uz, om, cb) den Gen. auf woher? Die
fernräumlichen regieren nie den Loe und nur zwey Casus,
aber in jeder Reihe (sowohl naß, npe^ als no^, 3a), nämlich
den Jnstr. auf die Frage wo?, den Ace auf die Frage wohin?
Hiernach scheint zu vermuthen, daß sich auch der deutsche Jnstr.
zwar zu vora, aftar, upar, untar schicke, nicht zu nahräumli
chen Präpositionen. Wie aber der Dat. allmälich den Jnstr.,
so mag der Jnstr. früher den Loe. verschlungen haben *).
*) Was für ein Casus, und von welchen Subst. ist es, den O. in den
adverbialischen Redensarten: in frono (magnifice) ad Lud. 118.
I. 5, i43. IV. 29, 46; in giriuno (clam) I. 19, 18. 27, 70;
in scöno (pulchre) jefct? Der Verf. hat sie bey der Präp. in
übergangen Von giriuno lautet der Nom. giriuni (secretum),
das ein Neutr. wäre, wenn man aus dem alts. giruni, ags. ge-
ryne schließen darf, folglich scheinen auch die andern keine Fem.
Aber der Dat. Neutr. endigt ihm sonst auf-e, der Jnstr. auf -u,
und der Gen. Pt will nicht passen. Spuren alter Localrasus? In
zwischen stehet noch V. 3, 21: bifangan mit reino , und schwer
lich für reinü, denn ein neutrales Subst. rein, vron, 8eon, oder
reini, vroni, sconi mangelt. Ware -0 (-0?) die bisher ganz
unerfindliche Jnstrumentalform für Feminina?