Zur deutschen Sprachkunde.
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loschen, ahd. galt ein räumliches furi (S. i^5), freylich mit
der Bedeutung von V, a; bey mit hätte ahd. wo? gefragt wer
den können in den Fallen/ in welchen es dem pi glich. Zwischen
den drey ersten Klassen und den drey folgenden nehme ich die Ver
schiedenheit wahr/ daß bey jener nur die a-Reihe wo? und wo
hin? fragt/ bey IV. V. VI aber auch die b-Reihe; dagegen die
Frage woher?/ welche der b-Reihe der drey ersten Klaffen zu
steht/ auf keine einzige Präposition der IV. V. VI anzuwenden
ist. Soll auf sie geantwortet werden/ so dienen andere/ mit
Präpositionen der Klaffe I. II. HI zusammengesetzte Partikeln/
und zwar für a und b: von oben, von unten, von vornen,
von hinten, aus der mitte, von nebenher, welches die ältere
Sprache auch mit andern Formen auszudrücken weiß / die aber
alle keine Präpositionen sind. Des vorgetragnen Unterschieds
halben könnten die Präp. der drey ersten Klaffen die nah räum
lichen heißen/ die der drey folgenden die fernräumlichen.
Wirklich drücken jene innigere Einigung oder daher stammende
Trennung aus/ die letzteren weiteren Abstand/ wobey es nie zur
gänzlichen Verbindung kommt. Durch bezeichnet zwar die Mitte/
aber kein Verharren darin/ sondern einen Vorübergang und be
reits erfolgten Austritt. Die fernräumlichen sind sich einander
entgegengesetzt/ halten aber gleichen Abstand von der Sache.
Die nahräumlichen geben an sich selbst schon Nähe oder Ferne
zu erkennen.
Die Reetion der Präpositionen verhält sich im Hochdeutschen
und Sächsischen fast so einfach wie im Lateinischen / d. h. eine
frühere/ größere Mannigfaltigkeit ist schon untergegangen. Die
Richtung Hin erfordert den Acc. zu der Präp./ die Richtung
Her und der Stand der Ruhe beyde den Dat. (lat. Abl.). Im
Allgemeinen wird.daher die Reihe a zwey Casus regieren / die
Reihe b nur den Dativ/ doch bey den fernräumlichen ebenfalls
beyde Casus. Allein der Sprachgebrauch läßt für einzelne Prä
pos. einzelne Reetionen veralten/ z. B. für unser zu und mit ist
der Ace. längst in Abgang gerathen/ aus vorliegender Schrift
(S. 242) aber zu sehen/ daß das ahd. zi bey K. noch mit diesem
Casus verbunden wird; den gleichfalls aus K. (S. 128) ange
führten Accusativen bey mit ist hinzuzufügen manake mit inan
Wessobr. ; mit sus sippan man Hild. ; wie denn auch im Ags.
mid thec (apud te, tecum) Cädm. 92 stehet. Das schon im
Ahd. aussterbende az verräth noch in az erist (ad primum) den
Ace. / zeigt aber sonst den Dativ (S. 94); deutlicher ergibt sich
die Zuläßlichkeit des Acc. aus dem Altn. und Ags./ wo nicht aus
dem Goth. Umgekehrt hat das buchstäblich identische lat. ad dem
Dativ entsagt (muß ihn aber gerade im Romanischen/ gleich dem