8
Zur deutschen Sprachkunde.
xxyin. Bt.
es Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 29
i
i
u
u
weßhalb es, wie sprechen, mit ze construirt wird: chad ze
dir, 26, 8; 37, 18; ih chido ze gote, 4 1 ? 10 * Sprehhan
\)<a im Ahd. und für diesen Sinn überall zu Mhd. lautet wie
derum die Regel: sagen ohne ze* sprechen mir ze; allein ne
ben ze werden, um die Richtung zu der angeredeten Person noch
stärker zu verdeutlichen, außerdem die Präpositionen wider und
gein (gegen) angewendet. Und zwar von denselben Dichtern,
die ze gebrauchen, stndet sich: wider einen sprechen, so daß
keine dialectische Verschiedenheit dadurch begründet wird, vgl.
Maria 12, 124. Wigal. 3342, 3436. Bit. 6941, 7871 (wo
reden). Trist. 5385, 10741, 18291. troj. 2021, 3ii6, 8264»
15570. Seltner gein (aber mit dem Dat., nicht Acc.), vgl.
Bare. 106*., n3 c . . Wolfram verstärkt auch wohl ze durch
wider: wider z'im, wider z'ir, Bare. 112®, n3 b . , 184°. ;
oder auch durch hin: hin z'im, Bare. 127h, 129*, 139^. Ant
wort und Erwiederung liegt nicht in diesem Gebrauche der Prä
pos. wider und gein, wie schon daraus folgt, daß oft noch aber
(rursus) hinzugefügt wird. Die ahd. Quellen zeigen keine der
beyden Präpos. s0 mit sprehhan verbunden (das von Herrn
Grafs S. 196 angeführte quedan widar ist etwas anderes, und
bedeutet adversum); aber die alts. Sprache construirt wid mit
sprekan und mahljen, um völlig dasselbe auszudrücken, was
das ahd. sprehhan zi heißt. Das altn. meela vid einn (Edda
8Wm. 8®, 172". ) ist mehr: colloqui, sich unterreden, bemer-
kenswerth zumal das altn. qveda at einum; Edda Seem.
i49 b . : hrafn qvad at hrafni (ein Rabe sprach zu dem andern).
Nhd. gemeine Sprecharten machen sich nichts daraus, außer zu
und wider, auch vor und über gleichbedeutig mit sprechen,
selbst mit sagen zu verbinden, und dem reinen Dativ beynahe zu
entsagen.
Der Verlust des Instrumental-Casus (oder des lat. Abla
tivs) ist für die jüngeren deutschen Sprachen höchst empfindlich,
und mehr als anderes ein Zeichen, daß sie stellenweise über jene
glückliche Mitte hinausgewichen sind. Denn die Vergleichung al
ler edel gebildeten Sprachen lehrt es, daß sie die einfachen Ver
hältnisse des Mittels und der Abkunft, auf denen gewöhnlich
gar kein Nachdruck liegt, durch den bloßen Casus ausdrücken,
und wir sind gezwungen, uns dazu der schleppenden Präp. mit,
durch, von, oder anderer zu bedienen. Der Slave kennt gar
keine Präp., die unserm mitj wenn es das Mittel bezeichnet, ent
spräche, und sein cb vergleicht sich der deutschen Präp. nur in
dem Begriffe von Beyseyn, Gesellschaft (lat. cum, una cum),
folglich da, wo unser nebst ^ sammt an dessen Stelle treten darf