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Altdeutsche Predigten.
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 29
die Grüderinnen. Die sollte man mit Hunden aus der Stadt
hetzen. Er nennt sie auch zuotriberinne (S. 3i3, 384), weil
sie zutreiben. Eitelmacherinnen (itelrnecherinne). S. 389, 454
scheinen aber die verlornen Dirnen selbst (weil sie die Beutel
leeren, itel machent?), sonst umschrieben: die bösen Häute,*^_
die aus dem Graben gehen (S. 253, 35y, 384). Gibt/^I
es zu Regensburg oder Augsburg eine Straße dieses yr\ 1
Namens? wahrscheinlich in allen größeren Städten eine Gasse Ö Jjö u J
um die Burg (S. 42t mürhüs, lupanar, an der A?auer). Der '
edlere Ausdruck gemeine frouwe S. i^3 bey Gelegenheit der
Maria Magdalena. Noch eine Benennung, die er aber —-"J
mehr von den Männern gebraucht, ist nescher und nescherin
(S. i35, 177, 4^6) , vergl. geneschelin S. 4o3 ; naschen
gilt eigentlich von der heimlichen Lüsternheit nach verbotenen
Speisen (altd. Wäld. 2, 3, genasch , Leckerey), man sagt
aber Lecker ganz im Sinne des Bertholdischen Näscher. — Ge
rn eine Spielleute und Possenreisser werden als Sünder
dargestellt, ihrer Lugen und Falschheit wegen. S 35: gumpet-
liuie y giger und tambürer y swie die gebeizeusint, alle die
guot für ere nement. Er redet einem daz beste daz er
kan, die wile daz erz (der andere) hceret und als er im den
rücken keret, so redet er im daz bceste, daz er iemer me
kan oder mac und schiltet manigen, der got ein gerehter
man ist und ouch der werlte und lobet einen, der got und
der werlte schedelichen lebet. Allez ir leben habent sie
niuwan nach Sünden und nach schänden gerihtet und scha-
ment sich deheiner Sünden noch schänden; und daz den
tiuvel versmahet ze redene daz redest du und allez daz
der tiuvel in dich beschüten mac, daz Inzest du allez vallen
üz dinem munde. @.92: diu fünfte lügen ist, der (weuu
einer) einen schiltet, der ze lobene ist und lobet einen,
der ze scheltenne ist, als der toter und der spilman. S. 313:
Verdammlich sind, die ihr Gut lotern und gumpelliuteri gebent
durch lop oder durch ruom. Beyde Benennungen, deren
sich Berthold hier bedient, sind auch sonst bekannt. Lotar-
sprahha, leichtfertige Lieder, gl, doc. 223 b . ; toter bey Notker
vanitas, scurrilitas, ps. 11, 3. 11,7 (wo olter versetzt für
loter) 35, 4* ll 0, 39; louf umbe loferholzy fragm. 15?
und Oberl. h. v. ; auch altnordisch loddari (nequam). Zu ? A4/ ;j
gumpelliute ist zu vergleichen gumpclman, MS. 2 , 240 s gum-
pel/§pil MS. 1 , i22 2, 97», gumpelwise MS. 2, 72*;
wahrscheinlich auch Parc. 126® gumpelker für gampelher zu
lesen, denn es heißt da selbst völlig aus Sprelleute passend, man
soll sie, die nilit sint mit manlicher wer, mit Stäben walken.
"laxbrr* „ . Qjj l^r