© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 29
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Papers of* * Slirevysbury.
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Kriege zu erhalten, wahrend sie den thunlichst besten Markt mit ihren
Truppen machten *). Ein Ehrenpunkt hatte uns fast zu ihren Einfalts-
dienern gemacht, aber die Vorsehung hat bessere Sorge für uns getragen.
Die Deutschen, die zu allen Dingen mit großem Lärme gedrängt werden
müssen, haben zu einem Waffenstillstände am Rhein ihre Zustimmung
gegeben, und während seiner Dauer werden sie, glaube ich, ihren Frie
den machen. Es wäre zu wünschen, daß sie das Gleiche auch in U n-
gern thaten, was ihre neutichen Sukzesse ihnen leicht machen würden.
S h r e w s b u r y an L. V i l l i e r s. 6. Oktober. — Ich hoffe
doch, sie (die Deutschen nämlich) werden den Frieden ergänzen in jenen
Theilen von Europa, und daß der König und seine AUiirten diesen
Krieg beschließen werden, in so guter wechselseitiger Zufriedenheit mit
einander, daß sie zur Äufrechthaltung des Friedens, wenn sie möglich ist,
im Einklänge bleiben, und wenn das nicht mehr wäre, daß sie in Be
reitschaft seyen, den Krieg wieder zu beginnen, ohne den Nachtheil von
Spaltungen unter sich
Der Earl von Jersey (Lord V i lli e rs) 22. Oktober. — Unsere
Deutschen sind noch nicht fertig (have not yet clone). Es bleiben noch die An
sprüche von Madame ~) auf die Pfalz zu erledigen. Die Franzosen bestehen
darauf, daß die Lander, welche sie prätendiren, mit Sequester belegt
werden sollen, bis-das Ganze entschieden ist, was der Churfürst, Phi
lipp Wilhelm, von der Linie Pf a l z - Ne u b u rg , nicht zugeben
will, weil er eine solche Sequestrirung als eine Entsetzung aus dem
Churfürstenthume betrachtet. Was diese Sache noch unbilliger erscheinen
läßt auf Seiten der Franzosen, ist, daß sie vormals angeboten hatten,
daß der Kurfürst im Besitz der Länder bleiben, und daß Madame ihre
Ansprüche vor den ordentlichen höchsten Reichsgerichten ausführen solle.
Ich wünsche dieser Angelegenheit einen guten Ausgang; die Franzosen
zeigen, indem sie von ihrem gegebenen Worte abgehen, was sie thun
würden, sobald sie Gelegenheit hätten, und wie wenig wir auf irgend
einen Traktat mit ihnen länger uns verlassen können, als wir in der
Verfassung sind, uns selbst helfen zu können. Ich halte dafür, daß die
Nothwendigkeit der Sache die Deutschen bestimmen wird, ein Bündniß
mit uns zu wünschen, zweifle aber, daß irgend etwas sie hinlänglich einig
unter sich selbst machen wird, um dieses Bündniß nutzreich für uns zu
machen, wofern nicht der Kaiser Frieden mit den Türken schließt u. s. f.
von B u ch 0 l tz *).
0 Richtigere, und in würdigerem Sinne brittische Gesinnungen und An
sichten über die Bundesgenossenschaft mit Deutschland werden in
den folgenden Schreiben geäußert.
») Charlotte Elisabeth, Schwester des letzten Kurfürsten von der
Pfalz, von der Lmie Zimmern, bey deren Ausgang ihr Genial,
der Herzog von Orleans, in ihrer Vertretung Die Allodralerbschaft in
Anspruch nahm, und vom Könige kräftig unterstützt wurde. Es währte
insbesondere der Streit wegen Zimmern,Lautern und S p 0 n h e i M.
*) Ich zeige bey dieser Gelegenheit an, daß ich bisher für diese 'Jahrbücher be
arbeitet habe: im Jahrgang 1819: die Anzeige von Merkel, und Dar
stellung unserer Zeit; — »8,0: über die Staatswirthschaft und Sarto
rius über D e u t sch l a n d; — »82» : Kieler Blätter und historische Werke
von Heeren; — ,82,: Les seductions poiitiques und Menzel; — »823:
Dre Artikel: G 0 rres und Fievse- Lowe; Tschirner (Erste Anzeige),
Schmitt, und im Anzeigeblatt: daS vorrömische Italien;— »824 r
E i c e r o's Fragmente vom Staat; — .826 : Rellgionsgeschichte von K e r j ;
R u b i ch 0 n ; D e b y; und im A- B. Die Schreiben aus Paris.
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