Full text: [Rezension:] Berthold des Franziskaners deutsche Predigten aus der zweyten Hälfte des dreyzehnten Jahrhunderts (..), hrsg. von Christian Friedrich Kling. Mit einem Vorwort von Dr. A. Neander. Berlin 1824

l8s5. 
Altdeutsche Predigten- 
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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 29 
Dem Herausgeber dieser Predigten gebührt das ausdrück 
liche Lob, mit Geschick und Kenntniß dabey verfahren zu seyn. 
Ohne die alte Sprache gründlich zu verstehen, hat er doch dem Tert 
fast überall sein Recht angethan, und ihn, wie man leicht merkt, 
im Ganzen wohl begriffen. Einige Verstöße und Versehen habe 
ich im Vorausgehenden angemerkt. Die Vorrede versprach ein 
Wörterbuch, das im Laufe des Sommers 1824 erscheinen sollte, 
aber nicht erschienen ist. Erfreulich wäre, wenn Hr. Dr. Kling 
Lust und Muße gewönne, vorläufig und bis einmal mehr gesche 
hen kann, noch einen zweyten Band der vorzüglichsten Reden 
Berthold s nachfolgen zu lassen. Vielleicht hätte er oder ein 
Dritter mittlerweile auch die Straßburger Handschrift, die zweyte 
Heidelberger, so wie das eigentliche Verhältniß der lateinischen 
zu prüfen Gelegenheit. Jakob Grimm. 
Art. X. Organon der Heilkunst von Samuel Hahnemann, dritte 
verbesserte Auflage. Dresden in der Arnoldischen Buchhand 
lung , 1824. 
23er) einiger Aufmerksamkeit auf den reichen Schah, den 
Dr. Samuel Hahnemann der Arzneywissenschaft in seiner 
neuen Heilmethode verspricht, ist es auffallend, wie wenig öffent* 
lichen Antheil die Aerzte des österreichischen Kaiserstaates bis 
her an diesem Gegenstände genommen. Außer Professor Bi 
schofs^), und wenigen Andern, hat unseres Wissens noch 
Keiner derselben seine Meinung über diese neue Methode 
öffentlich bekannt gemacht. Es ist immer besser eine Sache ihrem 
eigenen ruhigen Gauge zu überlassen, als sie vor ihrer weitern 
Entfaltung mit einem fremden Maßstabe in ihrer Breite und Tiefe 
anszumeffen. 
Doch die Sache, wohin sie nun bereits gekommen, fängt an, 
nicht mehr eine bloße Kontroverse unter Aerzten und Gelehrten zu 
seyn, sie treibt ihre Wurzel schon in das wirkliche Leben, und 
wuchert da um so stärker, je weniger sie fruchtbare Saat antrifft, 
und je mehr das Erdreich für neue erotische und einheimische Setz 
linge dieser Art aufgelockert ist. — Der Stand der Dinge for 
dert ein ernstes Wort, und eine genauere Prüfung des neuen, 
uns so hochgepriesenen Heilweges, scheint Pflicht für jeden redli 
chen Arzt zu seyn. Doch darf an die neue Lehre kein frem 
der Maßstab gelegt werden, sie muß aus ihrem tieferen Schacht 
i) Ansichten über das bisherige Heilverfahren und über die ersten Grund 
sätze der homöopathischen Krankheitslehre, von Ignaz Rudolph 
Bischofs, Professor der medizinischen Klinik, und Primarärzte:c. 
Prag, »Lig. 
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