Full text: [Rezension:] Berthold des Franziskaners deutsche Predigten aus der zweyten Hälfte des dreyzehnten Jahrhunderts (..), hrsg. von Christian Friedrich Kling. Mit einem Vorwort von Dr. A. Neander. Berlin 1824

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Altdeutsche Predigten. 
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angeführten Notiz, oder wer ihr Verfasser seyn mag, vermengt 
ohne Zweifel den jüngern mit dem ältern. Die in mehreren Hei 
delberger Hss., namentlich Cod. XXX und XXXIIIfworrathige, 
von einem Bruder Berchtold verfaßte Uebersetzung der summa 
confessorum des Johannes von F r e i b u r g kann nicht dem 
ältern zugeschrieben werden. Einmal ist Johannes selbst (der 
auch den Beynamen Teutonicuö führt) beynahe um eine Ge 
neration jünger, als Berthold; Johannes starb »314. 
Und wollte man, des vermutheten frühen Todes Bertholds 
halber, beyde ungefähr zu Gleichlebenden machen, so ist durch 
aus unwahrscheinlich, daß ein berühmter Minorit sich dazu her 
gegeben haben sollte, das Werk eines Predigermönchs, was Jo 
hannes war, zu verdeutschen. In seinen Reden kam ja sogar 
Anzügliches gegen die Dominikaner vor. Der Uebersetzer ist viel 
mehr ein erst in der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts leben 
der anderer Bruder Berthold, selbst des Predigerordens, ver 
muthlich der, den Quetif (script. ord. praedic. !, 811) Ber- 
tholdus de Maissberch (?) * nennt. Die Verdeutschung wurde 
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dessen sie früher mächtig waren, rst uns unwiederbringlich ver 
loren gegangen. Warum man aber mit der im dreyzehnten Jahr 
hundert durch die Dichter gehobenen Sprache nicht auch in Prosa 
hätte anfangen können, was man wollte, wäre schwer zu begrei 
fen. Es war Sitte, beynahe alles der Niederschreibung würdig 
*) Berchtold und Berthold sind e i n Name, von dem Ad), 
berht (clarus) mit dem Formativ -old; daher besser berlitolt 
als bertholt geschrieben und S. 92, unrichtig bort -bolt getheilt 
wird.
	        

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