Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

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Si saelic wip, si zürnet wider mich ze sere, 
daz ich friunde an inanege stat. 
sin gehiez mich nie geleben nach ir lere, 
swie jamerlich ich sis gebat. 
5 waz hilfet mich daz ich si minne vor in allen? 
si swlget iemer als ich klage, 
wil si daz ich andern wiben widersage, 
so laze ir mine rede . . . 
.... ein wenic baz gevallen. 
10 f Ich wil dir jehen daz du min dicke sere beete, 
und nam ich des vil kleine war. 
do wisse ich wol dazt allenthalben also tsete: 
da von wart ich dir so fremede gar. 
der min ze friunde ger, wil er mich gewinnen, 
15 der laze alselhe unstsetekeit. 
gemeine liep daz dunket mich geineinez leit; 
nu sage, weist du anders iht? 
da von tar ich dich niht geminnen.’ 
Ich hoere im maneger eren jehen, 
20 der mir ein teil gedienet hat. 
der im in sin herze kan gesehen, 
an des genade suocli ich rat, 
daz er mirz rehte erscheine, 
nu fiirht ab ich daz erz mit valsche meine. 
25 taet er mir noch den willen scliin, 
haet ich iht Hebers danne den lip, des miieser lierre sin.’ 
Wie kumt daz ich so wol verstau 
ir rede, und si der miner niht, 
und ich doch grozer swsere niht enhan, 
30 wan daz man mich fro drunder silit? 
ein ander man ez lieze: 
nu volg ab ich, swie ich es niht genieze. 
swaz ich dar umbe swsere trage, 
da enspriche ich niemer übel zuo, wan so vil daz ichz klage 
35 iVlich hat ein wünneclicher wan 
und oucli ein lieber friundes trost 
in senelichen kumber bralit:
	        

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