Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 267 
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- II - 
louf ich hin urnbe, ich bin doch iemer hinder ir: 
sin ruochet mich niht an gesehen, 
ich wolte daz ir ougen an ir nacke stüenden; 
so müest ez an ir danc geschehen. 
5 Wer gap dir, Minne, den gewalt, 
daz du doch so gewaltic bist? 
du twingest beide junc unt alt: 
da für kan nieinan keinen list. 
nü lob ich got, sit diniu bant 
io mich sulen twingen, deich so rehte han erkant 
wä dienest werdeclichen lit. 
da yone kuine ich niemer, gnade, fron künginne! 
la mich der leben mine ztt. 
Ir sult sprechen willekomen: 
15 der iu msere bringet, daz bin ich. , 
allez daz ir habt vernoinen, 
daz ist gar ein wint: nü fraget mich, 
ich wil aber miete: 
wirt min Ion iht guot, 
20 ich sage in vil lfhte daz iu sanfte tuot. 
seht waz man mir ereil biete. 
Ich wil tiuschen frowen sagen 
solliiu msere daz si deste baz 
al der werlte suln behagen: 
25 ane groze miete tuon ich daz. 
waz wold ich ze lbne? 
si sint mir ze her: 
so bin ich gefüege, und bite si nihtes iner 
wan daz si mich grüezen schone. 
30 Ich han lande vil gesehen 
unde nam der besten gerne war: 
übel miieze mir geschehen, 
künde ich ie min herze bringen dar 
daz im wol gevallen 
35 wolde lremeder site. 
nü waz hülle mich, ob ich unrehte strite? 
tiuschiu zuht gat vor in allen. 
Von der Elbe unz an den Rin 
und her wider unz an Ungerlant
	        

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