Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

553, «3. 
'Ich sage iu wer uns wiben wol behaget, 
wan der erkennet übel unde guot, 
und ie daz beste von uns saget, 
dem sin wir holt, ob erz mit triuwen tuot. 
5 kan er ze rehte ouch wesen fro 
und tragen gemiiete 
ze maze nider unde ho, 
der inac erwerben swes er gert: 
Huwelch wip verseit im einen vaden? 
io guot man ist guoter siden wert/ 
JVIfn frowe ist underwilent hie: 
so guot ist si, als ich des wsene, wol. 
von ir geschiet ich mich noch nie: 
ist daz ein minne dandern suochen sol, 
15 so wirt si vil dicke eilende 
mit gedanken als ich bin. 
min lip ist hie, so wont bi ir min sin : 
der wil von ir nilit, dest ein ende, 
nü wolt ich, er taete ir guote war 
20 und min dar umbe nilit vergeeze. 
waz hilfet, tuon ich dougen zuo? 
so sehent si durch min herze dar. 
Ich lepte wol und ane nit, 
wan durch der lügenaere werdekeit. 
25 daz wirt ein langer wernder strit: 
ir liep muoz iemer sin min herzeleit, 
ez erbarmet mich vil sere, 
dazs als ofFenliche gant 
und niemen guoten unverworren lant. 
30 unstaete, schände, siiude, unere, 
die ratents iemer swä mans hoeren wil. 
owe daz man si niht vermidet! 
daz wirt noch maneger frowen schade 
und hat verderbet herren vil. 
35 Die herren jehent, man sülz den fron wen 
wizen daz diu weit so ste. 
si sehent niht froelich üf als e, 
si wellent alze nider schouwen.
	        
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