Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

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— I 
Von Rome vogt, von Fülle kiinec, lat iucli erbarmen 
daz man mich bi richer kunst lat alsus armen, 
gerne wolde ich, möhte ez sin, bi eigenem fiure erwärmen, 
zai wiech danne sunge von den vogellinen, 
5 von der beide und von den bluomen, als ich wilent sanc! 
swelch schoene wip mir denne gsebe ir habedanc, 
der liez ich liljen unde rosen üz ir wengel schinen. 
kume ich spate und rite fruo, °gast, we dir, we!’: 
so mac der wirt wol singen von dem griienen kle. 
10 die not bedenkent, milter künec, daz iuwer not zerge. 
Herzoge üz* Osterriche, ez ist iu wol ergangen, 
und also schone daz uns muoz nach iu belangen, 
sit gewis, swenn ir uns körnet, ir werdent höh enpfangen. 
ir stt wol wert daz wir die gloggen gegen iu liuten, 
iS dringen unde schowen als ein wunder körnen si. 
ir körnet uns beide sünden unde schänden fri: 
des suln wir man iuch loben, und die frowen suln iuch triuten. 
diz liebte lop wol füeget heime unz uf daz ort: 
sit uns hie biderbe für daz ungefüege wort, 
20 daz ieman sprseche, ir soldet sin beliben mit eren dort. 
z.12,23. - 
Er schale, in swelhem leben er si, der dankes triege 
unde sinen herren lere daz er liege! 
erlamen miiezen im diu bein, als ers zem rate biege! 
si abe er so here daz er da zuo sitze, 
74p/2-^1^ 44,3. 
&xr^..2Z*- Q5 s £ wünsche ich daz sin ungetriuwe zunge müeze erlamen. 
die selben inacbent uns die biderben ane schämen, 
sol liegen witze sin, so pflegent si tugendelöser witze. 
wan mugens in raten daz si lazen in ir kragen 
ir valsche gelübde od nach gelübde niht versagen? 
30 si solten geben e dem lobe der kalc wair abe getragen. 
Ich han min leben, al die werlt, ich han min leben, 
nü enfürhte ich niht den liornunc an die zehen, 
und wil alle boese herren dester minre flehen, 
der edel künec, der milte künec hat mich beraten, 
35 daz ich den sumer luft und in dem winter hitze han. 
min nähgebüren dunke ich verre baz getan: 
si sehent mich niht mer an in butzen wis als si wilent taten.
	        
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