Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

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volrecken uns die einen wol von gründe, 
die alten ode die niuwen. 
uns dunket einez si gelogen. 
zwo zungen stant unebne in einem munde. ^ ?,i * 
5 Owe waz eren sich ellendet [von] tiusclien landen! z% ***-^ *#{****-&**•■!•*#£ 
witze unde manheit, dar zuo silber und daz golt, 
swer diu beidiu hat, helibet der mit schänden, 
we wie den vergat des himeleschen keisers solt! 
dem sint die engel noch die frowen holt, 
io armman zuo der werlte und wider got, 
wie der fiirhten mac ir beider spot! 
Owe ez kumt ein wint, daz wizzent sicherliche, 
da von wir hoeren beide singen unde sagen: 
der sol mit grimme ervaren elliu künicriche. 
15 daz hoere ich w'allsere unde pilgerine klagen: 
boume, türne, ligent vor im zerslagen: 
starken liuten wset erz houbet abe. 
nü suln wir fliehen hin ze gotes grabe. 
Owe wir müezegen liute, wie sin wir versezzen 
2ü zwischen [zwein] fröiden nider an die jamerlichen stat! 
aller arebeite beten wir vergezzen, 
dö uns der kurze sumer sin gesinde wesen bat. 
der brahte uns varnde bluomen unde blat: 
do trouc uns der kurze vogelsanc. 
25 wol im der ie nach stseten fröiden ranc! 
Owe der wise die wir mit den grillen sungen, 
do wir uns solten warnen gegen des kalten winters zit! 
daz wir vil tumben mit der ameizen niht rungen, 
diu nu vil werdecliche bi ir arebeiten lit! 
30 daz w as ie der weite strit, 
tören schulten ie der wisen rat. 
wan silit w r ol dort wer hie gelogen hat. 
jVIaneger fraget waz ich klage, 
unde gibt des einen daz ez iht von herzen ge. 
35 der verliuset sine tage:
	        
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