© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 267
I, s. 35.
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drcr sein können als her zog Bernhard von Kärnten, s. 32 z, 18 und
36 deuten darauf. 10. das erste ez fehlt AC. 11. der mitte C.
17 = 72 A, 331 C. Dieses lied ist sehr schwer zu deuten und her
zustellen, zumahl da man von den beiden verschiedenen recensionen
keiner durchaus folgen, wenigstens sicher nicht gleich entscheiden
kann, welche ursprünglicher sei. Man wünschet des mannes, wenn
man seine anwesenheit wünscht (MS. 2, 19«, Flore 7639). ist also
das min welches C in der 18. und 19ten zeile hat richtig, so war
herzog Leopold ze walde und wünschte Walthers gescllschaft. Walt
her verweigert sie; aber warum? mifs feld wolle er mit dem herzog
lieber gehn, reuten könne er nicht, was hätte der herzog auf dem
fehle machen sollen ? und was that er im walde, das man auch nur
zum spott reuten nennen konnte? Bodmer meint (proben s. XXXIV),
Leopold habe den dichter 'bei einer hetze haben' wollen, Walther
aber ihn gebeten 'dafs er ihn lieber mit sich ins feld nähme': aber
dagegen sind die worte. ich zweifle nicht dafs Beneckens sinnreiche
und einfache erklärung zugleich die wahre ist. er giebt sie scherz
haft, aber anschaulich, in form einer erzählung. "Leupold ward eins
mahls harte zornig und sprach 'ich wollte dafs du im Treisamer holze
stecktest wo der wald am dicksten ist '. darauf ticktet Walther einen
scharfen Spruch, und der herzog, der ihm Jmmer guten willen trug,
liefs ihn gewähren." dann heifst der schwierige zweite vers 'der
wähl ist mir zu wild, ich bin urbares land gewohnt, dahin verwünsche
mich lieber.' so darf aber nicht min bei wünschen stehn, sondern
entweder der accusativ, den Benecke überall setzen will — wünschen
mit dem accusativ heifst zaubern (s. Benecke z. Wigal. s. 759) —,
oder nach der anmerkung zu den Nibel. 25, 3 auch der in A über
lieferte dativ, vielleicht mit dem unterschied dafs ich wünsche dir
dar mehr heifst c ich wünsche dafs du dahin kommest', ich wünsche
dich dar 'ich schaffe dich durch meinen wünsch dahin', danach habe
ich mich gesetzt wo es C gewährt, statt min aber das mir aus A.
Herzoge uz A. bi fehlt A. 18. mir A, min C. Walther soll
nach der Verwünschung in den wald: er will aber lieber ze hove mit
mcnschen gesellig sein, lieber das blühende feld, das ihn schöner als
heule und wald dünkt (s. 64, 16), und die* fröhliche thätigkeit (veltgebu ^
s. 76,18) betrachten, als im wilden walde thun was da zu thun ist,
ihn ausreuten. riuten ist sprichwörtlich für schwere arbeit. in Tür
heims Wilhelm 235 c sagt ein beide den glouben den ich miniu jar
han gehabt, den wil ich haben: und solt ich riuten unde graben, daz
wil ich liden durch die gote. im Lohengrin s. 110 so hert wart nie
kein riuten, ez waer da bi (gegen die schlackt die eben geschildert
wird) ein senftez leben, vergl. Gregor. 2630. der ausdruck riuten
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