© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 267
I s. 17, 11—25.
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ihn eben verlassen haben. aber der andre spruch fordert auch eine
auslegung. da die anspiehmg auf den ersten offenbar ist, so bann
nur ein deutscher könig gemeint sein, der in gefahr schwebte das
reich zu verlieren; oder vielmehr, da das gedrohte nie geschah, nur
Philipp selbst, und wer könnte es anders sein als Walther der ihn hier
und vielleicht wieder s. 101,23 — 36. 102, 15 — 28 schilt? härter
freilich als s. 106, 17. 31. die zahl vierundzwanzig (z. 3) ist gewifs
nicht die wahre: wer hätte solch plumpes jingerzeigen gewagt? und
ivenn der könig ctiva vier fahr älter ivar (s. zu s. 18, 36), so ist
der sprach um so bitterer. der einzige erhaltene desselben mafses
ist Walthers würdig: dafs es ungereimt ist aus dem namen unter
dem er uns, unmittelbar vor den unbezeichneten Uedem Friedrichs
des knechts, überliefert ist (Lutolt von Seven 21 A) auf den ver- ^h^.3,
fasser zu schliefsen, ergiebt die anmerkung zu s. 85,34.
Mich wundert wie den liuten si, die sich der eren schainent,
und schäme hin ze rügge legent
15 da man nach ganzen eren solde ringen.
we daz ir bein ir arme ir liant ir zungen niht erlainent!
ir herze müeze unsselic sin,
die sich so gar verschamen an guoten dingen,
schäme ist bezzer danne silber unde golt:
20 zwiu sol dem guot, dem niemen ist ze relite holt?
swer schäme hat, der mac friunt gewinnen,
sist aller tugende ein Spiegel gar:
bi schäme nimpt man aller guoter dinge war.
ja solten si die riehen gerne minnen.
14. der wursten A. 16. einer A. turnen C. 20. tiinne C.
21. muoze A, mueze C. 22. vielleicht die fürsten sazten ander kür.
25 = 96 A, 364 C. Meine auslegung beruht auf dem von W. Grimm
bemerkten gegensatze des auf- und abgesangs. dieser gegensatz
scheint mir zu sein höhne und halm. ich glaube, ein tadler, viel-
leicht der dichter den das nächst folgende gesetz derb abfertigt,
hatte Walthers lied vom halmmessen (s. 65. 66) verhöhnt; etwa in ^
dem sinne, herrn Walthers halm sei keiner bohne werth, die man
dagegen schon eher besingen könnte, 'was,' sagt der dichter, 'ist an
der bohne zu loben? sie ist fastenspeise, vor und nach himmelfahrt
(none) faul, und von anfang voll wärmer; dagegen halm körn und
stroh gut und erfreulich und zu jeder zeit brauchbar: aber vor der
14. ze ruggen A. 17. sint A. 20. zw°i A.
vriint A. 22. tungende A.
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