Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

sches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 267 
IWSSÜSM— 
I 
120 
- IV — 
wie möhte ichz eine denne län? 
ich müese ir vingerzeigen liden, 
ichn wolte fröide durch si iniden. 
sus behalte ich wol ir hulde, daz siz lazen äne nit: 
5 wand ich gelache niemer nilit 
da ez ir dekeiner siht. 
Ez tuot mir inneclichen we, 
als ich gedenke wes man pflac 
in der werlte wilent e. 
io ouwe deicli niht vergezzen mac 
wie relite fro die liute wären! 
do künde ein SEelie man gebären, 
unde spilet im sin herze gein der wiinneclichen zit. 
sol daz nimmer mer geschehen, 
15 so miiet mich daz ichz hän gesehen. 
Sit daz ich eigenlichen sol, 
die wile ich lebe, sin undertän, 
und si mir mac gebüezen wol 
den kumber den ich durch si hän 
20 geliten nu lange und iemer also liden muoz, 
daz mich enmac getroesten nieman, sie entuoz, 
so sol si nemen den dienest min, 
und bewar dar under mich, 
daz si an mir ouch niht versume sich. 
25 Wedr ist ez übel, od ist ez guot, 
daz ich min leit verhelen kan? 
wan siht mich dicke wol gemuot: 
so truret manic ander man, 
der ininen schaden halben nie gewan: 
30 so gebäre ich dem geliche 
als ich si fröidenriche. 
nü müeze ez got gefiiegeu so 
daz ich noch von wären schulden werde fro. 
Wie kumet daz ich so inanegem man 
35 von siner not geholfen hän, 
und ich mich selben niht enkan 
getroesten, mich entriege ein wän?
	        
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