Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 267 
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Habe ir ieman iht von mir gelogen, 
so beschowe mich [baz]. 
sist an miner schoene gar betrogen: 
si wil anders niht. 
5 wan wie stat mir min houbet! 
dazn ist niht ze wol getan, 
sie betriuget lihte ein tumber wan, 
ob siz nilit geloubet. 
Da si wont, da wonent wol tüsent man 
10 die vil schoener sint. 
wan daz ich ein lützel fuoge kan, 
so ist min schoene ein wint. 
fuoge hän ich kleine: 
doch ist sie genaeme wol, 
15 .... so daz si vil liuten sol 
iemer sin gemeine. 
Wil si fuoge für die schoene nemen, 
so ist si wol gemuot. 
kan si daz, so muoz ir wol gezemen 
20 swaz si mir getuot. 
so wil ich mich neigen, 
und tuon allez daz si wil. 
waz bedarf si denne zoubers vil? 
ich bin doch ir eigen. 
25 Lat iu sagen wiez umbe ir zouber stat, 
des si wunder treit. 
sist ein wip diu schoene und ere hat, 
da bi liep unt leit. 
dazs iht anders künne, 
30 daz sol man gar übergeben; 
wan daz mir ir wiinneclichez leben 
machet sorge und wiinne. 
ßi den liuten nieman hat 
hovelichern trost denn ich: 
35 so mich sende not bestat, 
so schine ich geil und troeste selben mich, 
also hän ich dicke mich betrogen 
unde durch die werlt manege fröide erlogen: 
daz liegen was ab lobelich.
	        
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