Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 267 
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so ist nü gnuoge 
gewartet siner fuoge. 
Ich hAn dem Missensere 
gefiieget raanec raeere 
5 baz danne er nü gedenke min. 
waz sol diu rede beschoenet? 
möht ich in han gekroenet, 
diu kröne weere hiute sin. 
het er mir do gelonet baz, 
io ich dient im aber eteswaz: 
noch kan ich schaden vertriben. 
er ist ab so gefiiege niht, 
daz er mir biete wandeis iht: 
da lAzen wirz beliben. 
15 waz vil verdirbet 
des man niht enwirbet. 
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2.KO, 24 
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Der guote win wirt selten guot, wan in dem guoten vazze: 
wirt daz bereit ze rehte wol, so habet ez den win. 
dar umbe wunder nieman, ob ich an dem künege hazze, 
20 hat er ein herze als si da sagent, sol daz niht werden schin. 
im sint die reife also vertriben: er welle rsezer sin, 
so ist vaz und träne ein wiht. 
guot win mac ie so lange ligen daz man in seiger silit. 
Ez nara ein witiwe einen man hie vor in alten ziten. 
25 do kam vii ritter unde frowen dur ir liebe dar. 
als do der briutegome kan, des wart ein michel striten, 
wie si der briute bunden: des zerwürfen si sich gar. 
ze jungest bants ir selber, daz ir niht dar an enwar. 
her kiinec, nü sit gemant, 
30 daz ir dekein gebende zam, wan dazs ir selber bant. 
Der kiinec behielte küneges namen, dern in behalten hieze, 
und lebte och swie sin liiezen leben, die in hant in ir pfliht. 
nu ist billich daz er des gein rehten Hüten wol genieze: 
wan sol im schulde und ere geben, dar mans dran gesiht. 
35 werde ab er sin selbes man, so lone in anders niht
	        

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