Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

- III - 
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essisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 267 
waz ob minneclichiu liebe ouch sie bestat? 
so möhtes ouch gelouben mir 
daz ich si gar von herzen meine, 
nü, Minne, bewaere irz und bescheine; 
5 daz ich iemer gerne diene dir. 
Sumer unde winter beide sint 
guotes mannes tröst, der trostes gert: 
er ist rehter fröide gar ein kint, 
der ir niht von wibe wirt gewert. 
io da von sol man wizzen daz, 
daz man elliu wip sol eren, 
und iedoch die besten baz. 
Sit daz nieman äne fröide touc, 
so wolte ouch ich vil gerne fröide han 
15 von der mir min herze nie gelouc, 
ezn sagte mir ir güete ie sunder wan. 
swenn ez diu ougen sante dar, 
seht, so brahtens im diu msere, 
daz ez fuor in Sprüngen gar. 
20 In weiz niht wol wiez dar umbe si: 
sin gesach min ouge lange nie: 
sint ir mines herzen ougen bi, 
so daz ich an ougen sihe sie? 
da ist doch ein wunder an geschehen: 
25 wer gap im daz sunder ougen, 
daz ez si zaller zit mac sehen? 
Welt ir wizzen waz diu ougen sin, 
da mit ich si sihe dur elliu lant? 
ez sint die gedanke des herzen min: 
30 da mite sihe ich dur müre und ouch dur want. 
nu hüeten swie si dunke guot: 
so sehent si doch mit vollen ougen 
herze wille und al der muot. 
Wirde ich iemer ein so saelic man, 
35 daz si mich an ougen sehen sol? 
siht si mich in ir gedanken an, 
so vergütet si mir inine wol. 
minen willen gelte mir,
	        
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