Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

essisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 267 
H 
Po der sumer komen was 
und die bluomen dur daz gras 
wiinnecliclien Sprüngen, 
alda die vögele sungen, 
15 dar kom ich gegangen 
an einen anger langen, 
da ein luter brunne entspranc: 
vor dem waide was sin ganc, 
da diu nahtegale sanc. 
20 Uf dem anger stuont ein boutn: 
da getroumde mir ein troum. 
ich was zuo dem brunnen 
gegangen von der sunnen, 
daz diu linde inaere 
25 den küelen schaten baere. 
bi dem brunnen ich gesaz, 
miner swaere ich gar vergaz, 
schier entslief ich uinbe daz. 
Do beduhte mich zehant 
30 wie mir dienten elliu lant, 
wie min sele waere 
ze himel äne swaere, 
und wie der lip solte 
gebaren swie er wolte. 
35 däne was mir niender we. 
got der waldes, swiez erge: 
schoener troum enwart nie me. 
Gerne slief ich iemer da, 
wan ein unsaeligiu krä
	        

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