Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

III 
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Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 267 
waz ist den fröiden ouch gelicli, 
da liebez herze in triuwen stät, 
in schoene, in kiusche, in reinen siten? 
swelcli sselic man daz hat erstriten, 
5 ob er daz vor den frömden lobet, 
so wizzent daz er nilit entobet. 
Waz sol ein man der nilit engert 
gewerbes umb ein reine wip? 
si läze in iemer ungewert, 
io ez tiuret doch wol sinen lfp. 
er tuo dar einer willen so 
, 4 daz er den andern wol behage: 
so tuot in ouch diu eine fro, 
ob im diu ander gar versage. 
15 dar an gedenke ein saelic man: 
da lit vil saolde und eren au. 
swer guotes wibes minne hat, 
der schämt sich aller missetat. 
1 -^ A4 - Waz hat diu weit ze gebenne 
2ü Hebers danne ein wip, 
daz ein sende herze baz gefröwen müge? 
waz stiuret baz ze lebenne 
danne ir werder 11p? 
in weiz nilit daz ze fröiden hoher tüge, 
25 swenne ein wip von herzen meinet 
den der ir wol lebt ze lobe. 
% da ist ganzer trost mit fröiden underleinet: 
disen dingen hat diu weit nilit dinges obe. 
Min frowe ist zwir beslozzen, 
30 der ich liebe trage, 
dort verkluset, hie verlieret da ich bin. 
des einen hat verdrozzen 
mich nü manege tage: 
so git mir daz ander senellchen sin. 
35 solt ich pflegen der zweier sliizzel huote, 
dort ir libes, hie ir tugent, 
disiu Wirtschaft nseme mich üz sendern muote, 
und nsein iemer von ir schoene niuwe jugent.
	        

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