Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

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von dem ich habe die sele, 
der müeze dich bewarn.’ 
Der riter dannen schiet: 
do sente sich sin Mp, 
5 und liez ouch sere weinde 
die schoenen frowen guot. 
doch galt er ir mit triuwen 
dazs ime vil nahe lac. 
si sprach c swer ie gepflac 
io ze singen tageliet 
mir, der wil wider morgen 
beswaeren minen muot. 
nü lige ich liebes ane 
reht als ein senede wip.’ 
15 Ane liep so manic leit, 
wer möhte daz erliden iemer ine? 
wser ez niht unliövescheit, 
so wolt ich schrien ? se, gelücke, se!’ 
geliicke daz enhoeret niht 
20 und selten ieman gerne siht, 
swer triuwe hat. 
ist ez also, wie sol min [danne] iemer werden rat? 
We wie jämerlich gewin 
tegelich vor minen ougen vert! 
25 daz ich so gar ertoret bin 
mit miner zulit, und mir daz nieman wert! 
mit den getriuwen alten siten 
ist man nü zer weite versniten. 
er unde guot 
30 hat nü Kitzel ieman wan der übel tuot. 
Daz die man als übel tuont, 
däst gar der wibe schult: dest leider so. 
hie vor, do ir muot üf ere stuont, 
do was diu weit üf ir genade fro. 
35 hei wie wol man in do sprach, 
do man die fuoge an in gesach! 
nü siht man wol 
daz man ir minne mit unfuoge erwerben sol
	        
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