Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

gearbeiten? Wie taten sie in der alten ec, die ettewanne 
ein gantzes iar müstei» vigern an einander, daz sie nie 
mer tag gebrachen; und nerte sie doch der almehtige gvt 
wol. Sie müstcn ie daz fünftzigcst iar vigern. Und als 
daz naben begünde, so licz in unser herrc als vil ert- 
wuchcrö werden in eim iar da vor, daz sie nutz in daz 
drite iar gnüg hetcn. Als bete er hüte zu tage, wollest 
du sin im gctruwen. Er ist hüte als nichtig und als 
rich, als dcz ersten tages. Er gebe dir bin notdorft, 
als er in do dct. So wil etteliche nit gnügcn, daz er 
in git, und wolten alle got groz ding erbieten, oder abe 
ergrincn, oder abe ertzörnen, und sprcchcnt: „Owe! herrc, 
wie hast dn mich so gar unselig erschaffen, da; du dcnr 
so vil gibst und mir so wenig!"-— Nü zorne und zorne 
und grine und grin', und zabel und zabcl, alles nach 
richtum und nach grozcm gut; so git dir got rehte nihts- 
njt, banne daz er dir geben wil. Er hetc dir unmazcn 
vil zu gebe», wolle er dirs geben. Ich wil dir sagen, 
waz er hat, ob er dir geben wolle. Et hat, ob er dir 
geben wolle, bereites gutes uf ertriche, an' daz er von 
sinen gvtlichen gnaden alle zu geben hat. So hat er 
grozc starke gulhine berge in india. „Owe! brüdcr ber- 
tholt, da; er mir doch nit ein wenig git." Nit! nit! 
und sage dir, wo von? Du wollest gerne ein herrc sin, 
und must den acker büwen. So wolle der gerne ein 
grave sin; der müz ein schuchsutcr sin. Da; selbe sprich 
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ich zu allen arbeitern. Hete u^s got alle zu Herren ge 
mäht, so wcrc die werkt unverrihtet, und würde auch
	        
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