© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L124
— 54 —
habent die gar wisen meister gnug mit zu schaffen. „O we,
brüdcr bertholt, ist mir wol vier stünt gar wol dran gc-
lüngen." Siech! daz ist niht wann nach wane. Und
wiltu dich sin n!t enigen, du wollest der innern künst
pflegen, so svllent dirs die erbern köre gebieten bi der
aht und bi dem banne. Ez si'nt mdrder ane dich gnüg,
die da die lüte totent; gang mit dinen wunden umb.
Ja mohtest du nemen, daz du de; selben meister werest.
Und dar umb in aller der werkte solt du dich niht an
ders under winden dann daz du gesehen oder ge
griffen mäht. Ez ft' wünden oder geswer oder gestozen
oder gcflagen, dez mäht du dich wol under winden,
ob du dieselben künst hast gelernet bi einem andern
meyster. Ist dez niht, so mäht du wol schuldig werden
an einem wünden man, oder an einem, dem du den
stein snyden solt. Ez ensi kint oder alte lüte, so ist dir
guter künstc gar not dar zu, daz du den stein gar
wol gesnyden könnest. Tüstu dez nit, als dir die kunst
bevolhen ist, und als dich got dar zü geordent hat, so
bist du aptrünig worden der heiligen cristcnheit, und müst
sin ein velscher und ein inorder. — Daz si'nt ttst die
nun köre, da der almehtige got die cristenheit niit gcor-
dent hat, die ersten dri köre und die nydern sehs, die
den obern also dienen süln mit im ampten. Ir sint
aber dez nit schuldig, daz irn umb süs dienen sult; sie
siiln uch gar wol Ionen alles, dez ir in gcdienen mügt;
wann daz eht £ir] in dar an undertenig sült sin, daz
ir »wer ampt mit truwen üben sult, und uwer stat zu