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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L124
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Wie Gott selber mit der Seele redet.
düt er, so er dem menschen git die hohen gnade,
daz er mit deheinen gedanken darzu nibt kumpt, daz"tk
iht betrahke von unsers Herren me» sch eit oder von dehci-
ner geschepfede, da von ez im küme; sunder cz küMet
von der hohen gotheit gahens. Da von spricht sant
Bernhart: da; ist die wäre und die oberste freude, die
man enpheht von dein schepfer, niht von der geschepfede.
So du die reht cnpfehest, so mag sie nieman von dir
genemen. Danne Wirt die sele mit gerünge also entzündet,
da; ir gcschit, als sant petern geschach. Do im unser
herre alse liep waz, do sprach er: wcrdent sie alle in W
geerqert, aber ich wil dir volgen in den tot. Er nam
nieman üz. Und er sprach: also nement sie nieman uz.
Sie dünket, wie ir gerunge grozer si zu gote, danne aller
der engcle und der heiligen sele. Da Wirt ir freude so
groz, daz sie davon niht gesagen künnent. Sant augu-
stinus spricht da von: ,,die sele mag cz nit geswigen;
der münt kan ez niht Vollebringen. Wanne die sele sagt
cz dem libe; der muz ez gewar werden, sie mag ez im
nit vcrhcln. Er ist aber so gefüge niht, daz er die war-
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