Full text: Berthold, des Franciskaners deutsche Predigten, aus der zweiten Haelfte des dreizehnten Jahrhunderts

Hafter. So sollt ihr allen Untugenden widerstehn. Wer 
diese Arzenei nicht empfäht, der sie wohl haben mag, geht 
verloren. Die Bischöfe sollen sie niemand versagen, und 
die Pfarrer ihre Pfarrleute dazu treiben. Ihre sechs 
Wnrzelein gehen uns nicht an. if ) Die vierte ist der hei 
lige Gottesleichnam. Je öfter man die würdig empfäht, 
desto bester. Sie hat vier Würzelein, das erste ist von 
drei Stücken. Brod, Wein und Wasser. Die müßen 
alle drei sein. Sie sollen aber auch recht und gut sein; 
daö Brod weiß und derbe gebacken und rund. Der Wein 
mag wohl trübe oder schwach werden, wenn er nur nicht 
Eßig wird, denn in manchem Land ist frischer Wein schwer 
zu bekommen. Könnte man aus Gold oder Balsam ma 
chen, die h. Arzenei wäre cs wohl werth. Darum sollt 
ihr Meßner die Gefaste gar rein machen, und wohl be 
decken und in Obhut haben. Und die ihn weit her ho 
len, sollen nicht Wasser dazu gießen, damit er desto län 
ger währe, so lieb ihnen das Himmelreich ist. Die Prie 
ster sollen auch nicht zu viel Wasser in den Kelch mi 
schen; und das Wasser soll so rein und frisch sein, als 
man es haben kann. Das zweite Würzelein ist ein ge 
weihter Priester. Kein Kaiser und König, kein Enge! 
und Heiliger, keine reine Jungfrau und keine Wittwe 
kann sie also bereiten. — Das dritte sind die heiligen 
Worte die Gott dazu gesetzt hat, die der Priester ganz 
und andächtig sprechen soll- Das vierte ist des Priesters 
0 Die dritte, die Buße, wird nicht genannt. Oben ist sie die vierte.
	        

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