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rechten Tod; für die Seele, indem eine Sünde damit ge
büßt wird, und das kann jede Krankheit. — Ein guter
Meister sieht bei jeder Krankheit, ob du genesen kannst
oder nicht; er erkennt wohl die Zeichen des Todes. So
soll auch der Seelenarzt der Priester darauf sehen; aber
weil die Zeichen des Todes der Seele nicht so sichtbar
sind, so sollt ihr sie ihm selber anzeigen in der Beichte,
und euch die Arznei der h. Buße geben laßen; sonst
kommt ihr in den ewigen Tod der Seele, der so greulich
ist, und darum ist auch die Ärznei der Seele Gott so
hart angekommen. Empfahst du sie nicht vor dem Tode,
so können alle Heiligen, und alles -Blut, das Gott je
vergoß, nicht erlösen vom ewigen Tode, der so mancherlei
ist, als Tropfen im Meere sind (Apokal, 16, 3.). Wenn
euch am Leibe etwas fehlt, so eilet ihr gleich zum Arzt,
oder andern verständigen Leuten und bittet sie um Rath
.und Hülfe, und achtet keine Kosten. Noch mehr sollt
ihr eilen, wenn ihr krank seid an tödtlichen Sünden, zu
dem Ärzte der Seele, dem Gott die Arznei befohlen hat,
sie umsonst zu gebe», damit ihr sie desto gerner empfa-
het. Aber ihr sollt nur zu geweihten Priestern gehen,
nicht zu Ketzern und Juden, Wahrsagerinnen und Zau
berinnen. Das hat Gott strenge bestraft, an dem Könige
.Zachias (Ahasja 2. B- d. Kön. i, r —17.). Der Prie
ster soll sehen, ob der Mensch t'odtlich an der Seele ist
oder geneölich (genischlich). Wer tödtliche Krankheit an
sich hat, dem soll man den h. Gottesleichnam nicht ge
ben, er gelobe denn, sie nimmer zu bekommen, und die